Schwerpunkt

Oscars 2015: Drei Prognosen zum Preis von einer!

von   |  21 Kommentare

Eine ungeheuerlich spannende Oscar-Saison nähert sich ihrem Ende. Welche Filme gehen in der großen Hollywood-Nacht als Sieger hervor und wer geht leer aus? Quotenmeter.de mit nicht einer, nicht zwei, sondern gleich drei Vorhersagen für die 87. Academy Awards!

Seite 2

Prognose zwei: Die Weisheit der Doofen


Wieso sollte man seinen eigenen Verstand anstrengen oder sich um die Perspektive anderer bemühen, wenn man sich auch einfach auf sein Glück verlassen kann? Wir haben Quotenmeter.de-Kinokritikerin Antje Wessels mit einer Lostrommel und einem Lottofee-Kostüm in einen Raum gesperrt und abgewartet, was passiert. Das Ergebnis findet sich hier – eine komplett vom Zufallsfaktor entschiedene Prognose, wer sich bei der 87. Verleihung der Academy Awards als Gewinner behauptet!

- Bester Film: «Die Entdeckung der Unendlichkeit»
- Beste Regie: Alejandro G. Iñárritu für «Birdman»
- Bester Hauptdarsteller: Steve Carell für «Foxcatcher»
- Beste Hauptdarstellerin: Marion Cottilard für «Zwei Tage, eine Nacht»
- Bester Nebendarsteller: Ethan Hawke für «Boyhood»
- Beste Nebendarstellerin: Emma Stone für «Birdman»
- Bestes Originaldrehbuch: «Grand Budapest Hotel»
- Bestes adaptiertes Drehbuch: «American Sniper»
- Bester Animationsfilm: «Die Legende der Prinzessin Kaguya»
- Bester fremdsprachiger Film: «Leviathan»
- Bester animierter Kurzfilm: «The Dam Keeper»
- Bester Kurzfilm: «Aya»
- Bestes Szenenbild: «Mr. Turner»
- Beste Kamera: «Ida»
- Bestes Kostümdesign: «Inherent Vice»
- Bester Dokumentarfilm: «Finding Vivian Maier»
- Bester Dokumentar-Kurzfilm: «Crisis Hotline»
- Bester Schnitt: «Boyhood»
- Bestes Make-Up: «Guardians of the Galaxy»
- Beste Filmmusik: «Interstellar»
- Bester Filmsong: „Glory“ aus «Selma»
- Bester Ton: «Birdman»
- Bester Tonschnitt: «Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere»
- Beste visuelle Effekte: «Guardians of the Galaxy»

Prognose drei: Die Weisheit der Redaktion


Statistiken treffen Bauchgefühl: Wer bei seiner persönlichen Oscar-Prognose auf Risiko geht und sich sagt „Bei knappen Rennen nicht einfach blind auf den setzen, auf den alle setzen“, wird vielleicht hier fündig! Unsere finale Oscar-Vorhersage orientiert sich daran, wie die aktuelle Award-Saison bisher verlief, was die Academy-Award-Statistiken so sagen und wie wir aufgrund der vergangenen Jahre den Geschmack der Academy einschätzen. Wenn die Oscars dieses Jahr relativ routiniert verlaufen sollten, ist diese Prognose etwas zu riskant. Doch im Falle einer spannenden Oscar-Nacht glauben wir, hiermit der Weisheit der Vielen einen Schritt voraus zu sein!

- Bester Film: «Boyhood»
- Beste Regie: Alejandro G. Iñárritu für «Birdman»

Üblicherweise dürfte sich in diesen zwei Königskategorien nur ein Film durchsetzen, aber in der jüngsten Oscar-Vergangenheit kam es bemerkenswert oft zu einem Split zwischen diesen Sparten. Und in dem Fall halten wir es für wahrscheinlicher, dass «Boyhood» als bester Film gekürt wird – es ist ein 'Konsensfilm', der nicht nur Nummer-eins-Stimmen erhalten wird, sondern auch oft die zweite und dritte Wahl sein dürfte. «Birdman» polarisiert da schon eher. Hinsichtlich der Regie sehen wir dennoch Iñárritu knapp vorne: Wie er diese technische Herausforderung orchestrierte, ist sensationell und daher sehr preisverdächtig. Linklaters zwölfjährige Hingabe ist dies zwar ebenfalls, allerdings wirkt sich diese eher auf den gesamten Film aus als auf die bloße Inszenierung!

- Bester Hauptdarsteller: Eddie Redmayne für «Die Entdeckung der Unendlichkeit»
- Beste Hauptdarstellerin: Julianne Moore für «Still Alice»
- Bester Nebendarsteller: J. K. Simmons für «Whiplash»
- Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette für «Boyhood»
- Bestes Originaldrehbuch: «Birdman»

Wes Anderson ist ein 'Auteur', und die setzten sich beim Oscar zuletzt gerade in dieser Sparte durch. Bislang wurde Anderson jedoch wenig von der Academy beachtet, und auch wenn «Grand Budapest Hotel» nunmehr seinen Durchbruch darstellt, so ist es wahrlich nicht sein wortgewandtester oder dramaturgisch ausgeklügelster Film und hat daher in den audiovisuellen Kategorien größere Chancen. «Birdman» wiederum wirft mit literarischen Referenzen, Showbiz-Seitenhieben und zitierfähigen Dialogen um sich – und hat bekanntlich ebenfalls großes Ansehen in der Academy.

- Bestes adaptiertes Drehbuch: «The Imitation Game»
- Animationsfilm: «Baymax – Riesiges Robowabohu» (Foto rechts)

«Drachenzähmen leicht gemacht 2» gewann zwar bereits den Golden Globe und den Annie Award, jedoch ist letztere Veranstaltung generell stärker Pro-DreamWorks als die Academy, die sich eher an Disney und Pixar orientiert und zudem nicht all zu sequelaffin ist. Von den vier nominierten Filmen neben den Drachen ist Disneys Superheldenfilm zudem der zugänglichste, darüber hinaus räumte er kürzlich bei den Visual Effects Awards ab, dem großen Branchenpreis für Computeranimationskünstler …

- Bester fremdsprachiger Film: «Ida»
- Bester animierter Kurzfilm: «Feast» (aka «Liebe geht durch den Magen»)
- Bester Kurzfilm: «Phone Call»
- Bestes Szenenbild: «Grand Budapest Hotel»
- Beste Kamera: «Birdman»
- Bestes Kostümdesign: «Grand Budapest Hotel»
- Bester Dokumentarfilm: «Finding Vivan Maier»

Die Dokubranche der Academy ist oftmals für Überraschungen gut, so gewann bei den 86. Oscars die Musikerdoku «20 Feet From Stardom» und setzte sich somit gegen den politischen «The Act of Killing» durch. Snowden ist, vor allem in den USA, eine kontroverse Persönlichkeit, die in «Citizenfour» aber relativ einseitig geschildert wird. «Finding Vivan Maier» dagegen hat nicht nur ebenfalls großes Ansehen unter Dokumentarfilmern, sondern zudem auch (wie «20 Feet From Stardom») sogenannte 'Crowdpleaser'-Qualitäten.

- Bester Dokumentar-Kurzfilm: «Joanna»
- Bester Schnitt: «Boyhood»
- Bestes Make-Up: «Guardians of the Galaxy»
- Beste Filmmusik: «Grand Budapest Hotel»
- Bester Filmsong: „I'm Not Gonna Miss You“ aus «Glen Campbell … I'll be me»

Der «Selma»-Song gewann zwar bereits einige Preise, fügt sich tonal aber nicht astrein in seinen dazugehörigen Film, worauf die Academy zwar nicht durchgehend Wert legt, was aber auf einige ehemalige Favoriten in dieser Kategorie zutrifft, die am Ende nicht gewonnen haben. „I'm Not Gonna Miss You“ indes ist die letzte Komposition einer Legende. Ob dies ausschlaggebende Wirkung haben wird?

- Bester Ton: «Whiplash»
- Bester Tonschnitt: «American Sniper»
- Beste visuelle Effekte: «Interstellar»

In der Nacht auf den 23. Februar 2015 beginnt ProSieben um 0.30 Uhr mit der Vorberichterstattung zum Oscar. Die eigentliche Verleihung wird ab ca. 1.30 Uhr übertragen.

vorherige Seite « » nächste Seite

Kurz-URL: qmde.de/76500
Finde ich...
super
schade
91 %
9 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelAbschließende «Mentalist»-Staffel liefert versöhnliches Endenächster ArtikelDarsteller-Check: Rowan Atkinson findet eine neue Hauptrolle
Es gibt 21 Kommentare zum Artikel
Tanja Timanfaya
22.02.2015 12:52 Uhr 1
Dass Ihr Citizenfour als einseitig beschreibt, wirft mindestens mal die Frage auf, ob Ihr den Film wirklich gesehen habt oder es nur so aussehen lassen wollt...

Natürlich vertritt der Film eine klare Position, aber Snowden wird - sonst wäre der Film nicht so erfolgreich - alles andere als einseitig geschildert. Ich kann Euch auf Anhieb mehrere Szenen nennen in denen auch die andere Seite durch kommt und Kritik an Snowden kommt.
Anonymous
22.02.2015 16:53 Uhr 2
Du beantwortest deine Frage doch selbst: Der Film vertritt eine eindeutige Position, und wir schreiben im Rahmen einer Prognose (nicht einer ausführlichen Kritik), dass sich der Film relativ einseitig hinter Snowden stellt. Was der Academy vielleicht den Reiz nimmt, diese Doku zu prämieren. Wir schreiben ja nicht, dass es eine vollkommen einseitige, als Snowden-Doku getarnte Jubelveranstaltung ist ... ;)
Tanja Timanfaya
22.02.2015 20:43 Uhr 3
Keine eindeutige, eine klare. Gewisser Unterschied...

Der Film stellt sich nicht absolut hinter Snowden, sondern erlaubt auch Kritik und Zweifel an seinem Verhalten.



Insgesamt vertritt der Film eine weit weniger einseitige Position als die politikgesteuerten Massenmedien, die über die Affäre berichtet haben.

Das weiß man aber natürlich nur, wenn man Citizenfour gesehen hat. Eigentlich sollte das jeder Filmkritiker, der ernst genommen werden will, wenn er eine Meinung zum Film hat bzw verbreiten will...
Aku
22.02.2015 21:38 Uhr 4


Mein werter Kollege Schering verbringt dermaßen viel Zeit in Pressevorführungen, dass die Stadt ihm bald eine Mahnung schickt, wenn er seinen Erstwohnsitz nicht auf die Adresse des Kinos ummeldet. Man muss schon aus Mannheim kommen, um die Frechheit zu besitzen, so einen Kommentar in die Tastatur zu kloppen.



Grüße von einem Stuttgarter!
Tanja Timanfaya
23.02.2015 00:23 Uhr 5


Dein werter Kollege hat schon so oft inhaltlich falsche Filmkritiken geschrieben,

Zeigt auch hier wieder absolute Unkenntnis

Und widerspricht weder dieser Einschätzung noch der begründeten Vermutung, dass er Citizenfour nicht gesehen hat...



Da hilft ihm auch kein Kommentar, der ihn verteidigen soll, aber von dem nur sein Hass auf andere Städte (alberner und ferner vom Thema geht's kaum!) im Gedächtnis bleibt.
Aku
23.02.2015 02:37 Uhr 6


Oh, ich habe ein Gesamturteil über dich gefällt, nur anhand einer Banalität und nun zeigst du dich verletzt … wo hatten wir das in diesem Thema nur schonmal so ähnlich? Ist mir wohl entfallen.



PS: Du vereinst das Selbstbewusstsein von Charlie Sheen mit der ideologischen Arroganz von Scientology. Ich kann dir nur eine Initiativbewerbung für das Amt des katholischen Papstes ans Herz legen. Viel Erfolg and thanks for all the fish!
Tanja Timanfaya
23.02.2015 03:07 Uhr 7
Schätzchen, ich bin weder verletzt noch kratzt mich dein Trollen im geringsten. Ich finds einfach nur lustig, wie du dich hier als niveauloser Troll outest, der aus Mangel an Argumenten ganze Städte niedermachen muss.



Ich wiederhole gerne nochmal, dass du damit weder Sidneys Reputation als Filmkritiker noch Quotenmeters Wunsch, als seriöse Plattform zu gelten, gut tust.



Zu deinem Schutz davor, dich noch weiter lächerlich zu machen, ignoriere ich dich jetzt einfach. Goodbye
Anonymous
23.02.2015 05:09 Uhr 8


Wieso erachtest du es immer wieder als inhaltlich falsch, wenn ich eine andere Meinung habe als du? "CitizenFour" ist deutlich eher Pro-Snowden als dass er vollauf 50/50 zu Snowden steht. Ich habe das nicht kritisiert, sondern in einer Prognose insofern als Argument gehandhabt, dass es bedeuten könnte, dass der Doku daher vielleicht bei der Academy Stimmen für einen Oscar-Gewinn abhanden kommen. Dem war nun bekanntlich nicht so, und dies ärgert mich auch keineswegs. Aber wenn ich angesichts dessen, wie die Academy in jüngeren Jahren urteilte, eine These aufstellen will und muss, so erhalte ich es für eine tragbare Theorie, dass "CitizenFour" womöglich nicht differenziert genug sein könnte. Bitte verwechsle nicht kondensierte Aussagen in Prognosen nicht mit ausführlichen Filmkritiken.



Dennoch danke fürs Feedback, kommendes Jahr werde ich bei Prognosenegründungen noch mehr darauf achten, wie man meine Formulierungen auf die Goldwaage legen kann. Ist ja auch thematisch passend. :lol:
Tanja Timanfaya
23.02.2015 16:10 Uhr 9


Wenn wir über Fakten reden - und die Verleugnung der auch kritischen Betrachtung in Citizenfour ist ein Fakt - dann ist es inhaltlich falsch, Punkt, hat das nichts mit möglicher Nicht-Akzeptanz deiner Meinung zu tun.

Würdest du nun beispielsweise sagen, dass du den Film zu spannend gedreht und daher wenig Documentary findest, wäre dies eine andere Meinung, die ich akzeptiere. Du aber leugnest Fakten und erfindest Wahrheiten, wenn sie in dein Filmkritik-Bild passen. Und das ist ein Problem, das du sehr häufig hast.



edit: Wegen Fehlers, für den ich mich entschuldigen muss, gekürzt..




Das mache ich nicht, du allerdings schon.





Ich würde dir eher raten, dringend raten, dich mit dem Material zu beschäftigen, das du kritisierst. Denn manchmal, wenn du einen Film wirklich gesehen zu haben scheinst und es nicht mehr als diesen Film gibt, sind deine Rezensionen richtig, richtig gut.
pristinae
23.02.2015 16:36 Uhr 10


Wer im Glashaus sitzt...



Würdest du dich mit dem Material beschäftigen, das du kritisierst (in diesem Fall die "Seelen"-Kritik), dann würdest du sehen, dass die Kritik nicht von Sidney ist.



Blöd.....

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung