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Grimme-Preis-Nominierungen: Private bleiben weitesgehend außen vor

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Nur zwei VOX-Hits, das Cartoon Network und Stefan Raab halten das Zepter der werbefinanzierten Programme hoch – auch «Die Anstalt» soll bedacht werden.

Wie geht es jetzt weiter?

Die endgültigen Preisentscheidungen treffen jetzt die Jurys des
Grimme-Preises, deren Arbeit am 31. Januar im Grimme-Institut startet.
Die Preisverleihung findet am 27. März 2015 im Theater Marl statt.
Neben den Grimme-Preisen wird dann auch der Sonderpreis Kultur des
Landes Nordrhein-Westfalen vergeben.
Die am Dienstagnachmittag bekannt gegebenen Nominierungen des Grimme Preises 2015 sind eine heftige Ohrfeige für das deutsche Privatfernsehen. Bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen sind nur Produktionen der öffentlich-rechtlichen Sender nominiert. Eine der wenigen Ausnahmen stellen da nur zwei Produktionen des Privatsenders VOX dar. Dieser ist für «Sing meinen Song» und die Adaption von «Shark Tank», also «Die Höhle der Löwen» vorgeschlagen. Auch das Cartoon Network darf auf eine Auszeichnung hoffen. In einer Spezial-Kategorie ist zudem Stefan Raab für die Kandidaten-Vorstellung beim «Bundesvision Song Contest» nominiert. Im Wettbewerb Fiktion duellieren sich der auf viel Beachtung gestoßene «Tatort: Im Schmerz geboren» mit dem Kritiker-Liebling «Das Zeugenhaus» und anderen. Mit «Der Irre Iwan» ist auch der von Wiedemann & Berg kommende Tatort mit dem Duo Ulmen/Tschirner erwähnt. Ohnehin heimste die kleine Produktionsfirma gleich drei Vorschläge ein.

Auch «Tannbach» und «Die Spiegel-Affäre» wurden berücksichtigt. „Der Bürgerkrieg in Syrien und die Lage im Nahen Osten und der arabischen Welt haben vor allem die Informations- und Dokumentationsprogramme des Fernsehjahrs 2014 nachhaltig geprägt. Auffallend ist, dass sich die Thematik teilweise bis in die Unterhaltungs- und Kabarettformate durchzieht“, sagte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach am Dienstag. Das TV-Jahr 2014 habe sich als eines erwiesen, „bei der sich die Fiktion weiter eher an bewährten Genres wie dem Krimi hält und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Stoffen etwas zurückgeht“, erklärte sie.

Im Wettbewerbskontingent Fiktion sind 20 TV-Produktionen für einen Grimme-Preis nominiert, die gleiche Anzahl an Sendungen darf im Bereich Information & Kultur auf einen Preis hoffen. Nicht vollständig ausgeschöpft wurde das Kontingent im Bereich Unterhaltung. Hier sind noch Nachnominierungen möglich. Insgesamt sichtete die Kommission rund 700 Filme und Formate – 62 sind davon nun zur Wahl gestellt.


Und das sind die Nominierten nach Wettbewerben:

Wettbewerb Fiktion/Spezial


«Spreewaldkrimi – Mörderische Hitze» (ZDF)
«Tatort: Im Schmerz geboren» (HR)
«Bornholmer Straße» (MDR/ARD Degeto/rbb)
«Die Frau hinter der Wand» (ZDF)
«Altersglühen - Speed Dating für Senioren» (WDR/NDR)
«Zwei allein» (ZDF/ARTE)
«Das Zeugenhaus» (ZDF)
«Weiter als der Ozean» (WDR)
«Monsoon Baby» (BR)
«Die Schneekönigin» (ZDF)
«Der Fall Bruckner» (BR)
«Die Spiegel-Affäre» (BR/ARD Degeto/WDR/ ARTE)
«Be my Baby» (ZDF)
«Neufeld, mitkommen!» (WDR)
«Polizeiruf 110 – Morgengrauen» (BR)
«Polt» (ORF/ARTE)
«Tatort - Der irre Iwan» (MDR/ARD Degeto)

Serien & Mehrteiler


«Endlich Deutsch!» (WDR)
«Alles muss raus – Eine Familie rechnet ab» (ZDF)
«Tannbach - Schicksal eines Dorfes» (ZDF)

Spezial-Preis


- Christina Große (Schauspielerin), u.a. für «Neufeld, mitkommen!», «Spreewaldkrimi - Mörderische Hitze» und «Be my Baby».
- Alexander Held (Schauspieler), u.a. für den «Tatort - Im Schmerz geboren», «Die Spiegel-Affäre» und «Tannbach - Schicksal eines Dorfes»
- Jürgen Werner (Autor), für die Drehbücher zum Dortmunder Tatort (1-4)

Wettbewerb Information & Kultur/Spezial:
«Camp 14- Total Control Zone» (WDR/BR/ARTE)
«Wir waren Rebellen» (ZDF)
«Die Kinder von Aleppo» (ZDF/ARTE/Channel 4)
«Isang Yun Ein Komponist zwischen Nord- und Südkorea» (ZDF/ARTE)
«Unversöhnt» (NDR)
«Unter Menschen» (WDR/ORF)
«Heino Jaeger – Look before you kuck» (3sat)
«ZDFzeit : Riskante Reise – Europa und die Flüchtlingsströme» (ZDF)
«Leaving Greece – Fluchtpunkt Griechenland» (BR)
«Das Mädchen. Was geschah mit Elisabeth K.?» (NDR/SWR)
«Sterben für Allah?» (HR/BR/SWR)
«Madiba – Das Vermächtnis des Nelson Mandela» (ZDF/ARTE)
«Bouchbennersch Otto» (WDR/ARTE)
«Früher träumte ich vom Leben» (ZDF/ARTE)
«Nach Wriezen» (rbb)
«Geschichte im Ersten Die Wunderpille der Wehrmacht»
(RB)

Serien & Mehrteiler


«Akte D» (WDR/MDR/BR)
«Schau in meine Welt» (KiKA/HR/MDR/rbb/SWR)
«Die Ostdeutschen» (rbb)
«ZDFzeit/ZDFzoom: Verschwörung gegen die Freiheit» (ZDF)

Spezial


- Redaktion «Hier & Heute», u.a. für «Das letzte Kapitel», «Angstwald» und «Die Insel»
- «Terra X - Deutschland von unten»
- Beate Greindl, für «Menschen hautnah: Sektenkinder»



Wettbewerb Unterhaltung/Spezial:
«Kessler ist... »(ZDF/ZDFneo)
«Fraktus» (NDR/ARTE)
«Der Meisterfälscher» (3sat/SRF)
«Soul Kitchen – Die Geschichte eines Abends »(NDR)
«Die Höhle der Löwen» (VOX)
«Der Tatortreiniger» (NDR)
«Auf 3 Sofas durch...»(EinsPlus/SWR)
«Das TalkGespräch – mit Olli Dittrich» (WDR)
«Sing meinen Song – Das Tauschkonzert» (VOX)
«Habe die Ehre» (BR)
«Mr. Dicks – das erste wirklich subjektive Gesellschaftsmagazin »(WDR/EinsFestival)
«Cartoon Network Spurensuche – Schnitzeljagd war gestern» (Cartoon Network)
«Weltall. Echse. Mensch» (rbb)

Spezial


- Dietrich Krauss, Max Uthoff und Claus von Wagner, für «Die Anstalt» zur Flüchtlingsdebatte vom 18.11.2014
- Die Autoren der «Sendung mit der Maus – WM-Spezial»
- Stefan Raab, für die außergewöhnliche und emotionale Vorstellung der Kandidaten beim «Bundesvision Song Contest» in Form einer Jam-Session

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