Sonntagsfragen

Parker Schnabel: „Da gehört Erfahrung ebenso wie Glück dazu“

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Parker Schnabel ist einer der Stars der Show «Die Schatzsucher - Goldrausch in Alaska». Bereits mit 17 Jahren übernahm er die Mine seines Großvaters. Inzwischen fördert der junge Mann jährlich mehr als 1.000 Unzen Gold. Quotenmeter.de war exklusiv zur internationalen Pressekonferenz in London eingeladen.

Zur Person: Parker Schnabel

Parker Schnabel übernahm bereits im Alter von 17 Jahren die Mine seines Großvaters. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schaffte er es mehr als 1.000 Unzen Gold zu fördern und somit einen Rekord für die Staffel aufzustellen.
Hallo Herr Schnabel, Sie sind gerade einmal 19 Jahre alt, haben Kiloweise Gold aus der Erde geschürft. Auf ihren Social-Media-Kanälen haben Sie weit mehr als 200.000 Fans und 100.00 Follower. Wie gehen Sie mit dem Ruhm um?
Wissen Sie, ich beachte das alles überhaupt nicht so sehr. Ich möchte mich nicht in so eine Welt ziehen lassen. Ich habe mit der Show angefangen, da sie mir geholfen hat einige der Rechnungen zu bezahlen und weil ich einige meiner besten Freunde in der Produktionsfirma kennengelernt habe. Ich behalte die sozialen Netzwerke natürlich im Blick, lasse es aber nicht zu nah an mich rankommen. Ich möchte mich nicht in der Situation wiederfinden, dass ich mir Sorgen mache, wie viele Fans ich auf Facebook habe. Ich freue mich, dass so viele Zuschauer sich die Show ansehen, gerade mein Großvater freut sich immer über positive Kommentare, aber ich versuche eben auch den Kopf unten zu halten und mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.

Sie sind viel in den Minen und an Ihren Claims. Wie sieht ein gewöhnlicher Tag für Sie aus. Gibt es für Sie noch etwas Anderes als Gold?
Meine Arbeit ist sehr saisonal geprägt, wir arbeiten von Mitte März bis in den Oktober und in dieser Zeit dreht sich tatsächlich alles um das Gold. Da setze ich meinen Fokus voll und ganz drauf, sieben Tage in der Woche. Auch meine Mitarbeiter nehmen sich nicht besonders viel Freizeit, höchstens vier oder fünf Tage während des Sommers. Das Fenster in dem wir Geld verdienen können ist kurz, das müssen wir nutzen. Während der Winterzeit gehe ich dann häufig auf Reisen, treffe mich zu Presseterminen wie hier in London oder mache das, was Jungs aus Alaska ebenso machen, wie fischen oder mit dem Schneemobil durch die Natur fahren. Hin und wieder bin ich eben doch noch ein Kind (lacht).

Wie findet man denn überhaupt Gold?
Das ist eine schwierige Frage, die ich meistens doch falsch beantworte. Es ist ziemlich schwierig an das Gold zu kommen, obwohl wir gute Geräte haben. Jedes Mal, wenn wir an einer neuen Stelle sind, gibt es Zweifel an der Art und Weise wie wir arbeiten. In der Vergangenheit war ich immer sehr glücklich, dass ich so eine tolle Crew habe und nachher doch noch alles geklappt hat. Mein Vorabeiter Gene Cheeseman ist ein Gottesgeschenk, er ist einfach brillant. Aber ein typisches Anzeichen für ein Goldvorkommen gibt es nicht. Da gehört Erfahrung ebenso wie Glück dazu, aber auch der Mut mal etwas Neues auszuprobieren. Zu guter Letzt gibt es auch immer noch die Probebohrungen, die ein guter Indikator sind.

Gibt es denn auch Gefahren bei der Arbeit?
Es gibt zahlreiche gefährliche Situation, allein schon, da wir mit schweren Geräten arbeiten. Ein gefährlicher Moment ist der, in dem wir die große und schwere Waschtrommel auf engen Straßen bewegen müssen und wir von vielen Kameraleuten begleitet werden. Zum Glück ist noch nichts passiert (klopft auf Holz), aber ein gewisses Risiko besteht immer, auch da wir Großteils in der wilden Natur sind.

Es ist aktuell eine der beliebtesten Shows weltweit, aber um ehrlich zu sein machen wir nichts anderes als im Dreck zu wühlen.
Parker Schnabel über den Erfolg der Sendung
Was macht «Die Schatzsucher - Goldrausch in Alaska» Ihrer Meinung nach denn so erfolgreich? Was unterscheidet die Sendung von anderen?
Es ist aktuell eine der beliebtesten Shows weltweit, aber um ehrlich zu sein machen wir nichts anderes als im Dreck zu wühlen. Das ist also nicht zu weit vom Anbauen von Mais entfernt. Aber es ist auch eine gewisse Spannung, Todd (ein weiteres Mitglied der Show) ist in den Dschungel gegangen und hat zwei Unzen Gold gefunden, wir kamen in der gleichen Zeit auf 1.000 Unzen. Du weißt nie was in der Staffel passieren wird und das macht es abwechslungsreich und spannend. Wir riskieren viel und wissen nie, ob es sich auszahlt.

Sie haben in der Zwischenzeit einiges an Gold gefunden und müssen sich um Geld nur noch wenige sorgen machen. Sie sagten, dass sie viel riskieren, wie motivieren sie sich denn überhaupt noch?
Das ist eigentlich ganz simpel, es ist das Einzige was ich kenne und in dem ich gut bin. Also mache ich weiter bis ich keine Lust mehr habe oder kein Geld mehr verdienen kann. Doch momentan klappt noch beides, warum also aufhören?

Sie sind, auf die eine oder andere Art, inzwischen schon recht lange im Geschäft, erinnern Sie sich noch an ihren ersten Fund und das Gefühl?
Um ehrlich zu sein, nein. Ich mache das einfach schon so lange. Bereits als Kind habe ich es geliebt mit einem Teller am Fluss nach Gold zu suchen. Inzwischen ist es für mich ein Produkt wie jedes Andere auch.

Welches Werkzeug ist denn für die Goldsuche unverzichtbar?
Hm, das graben, suchen und waschen von Gold ist wie eine Kette, fehlt ein Stück wirst du niemals ein gutes Ergebnis erzielen. Sollte ich aber ein Gerät nennen, ohne das ich auf keinen Fall auskomme, dann wäre es die Waschtrommel. Dieses Gerät verdient für uns das Geld und sorgt für die optimale Ausbeute.

Gibt es denn ein großes Ziel für Sie? Welche Zahl haben sie vor Augen, wenn Sie sie schließen?
Ich denke nur von Jahr zu Jahr und genieße meine Arbeit. Ich habe eine Menge Spaß und lerne sehr viel. So Lange ich damit auch noch Geld verdiene ist doch alles in Ordnung und ich habe ja nichts zu verlieren. Man wirft mir häufig vor, dass ich lieber nach Gold suche, anstatt aufs College zu gehen. Doch um ehrlich zu sein kenne ich nur wenige Studenten, die genauso viel über die Goldsuche wissen wie ich und dann noch das Gleiche machen und dabei Erfolg haben. Wo ich in fünf oder zehn Jahren sein will kann ich Ihnen nicht beantworten, ich habe Spaß an meiner Arbeit und werde solange damit weiter machen, bis ich keine Lust mehr habe.

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