Vermischtes

RTL-Reporter gab sich als Pegida-Demonstrant aus

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Das Magazin «Panorama» sprach am Montagabend mit Demonstranten der Pegida-Bewegung. Dabei stießen die Verantwortlichen auch auf einen verdeckten RTL-Reporter, der sich erst im Nachhinein zu erkennen gab.

Was das sollte, wissen wir nicht. Aber eines ist für uns klar: Das geht gar nicht! Damit gibt man denen ein gutes Argument, die immer 'Lügenpresse' rufen. Immerhin hat er uns inzwischen informiert, dass er für RTL arbeitet und 2012 zwischenzeitlich auch für ein NDR Regionalstudio. Was nichts daran ändert, dass er vor unserer Kamera den 'normalen Demonstranten' gespielt und damit der Glaubwürdigkeit von Journalisten einen Bärendienst erwiesen hat.
Volker Steinhoff zum Vorfall
In den vergangenen Monaten hatte RTL für seinen Undercover-Journalismus eine Menge Lob geerntet. Doch ein Vorfall von Montag, der nun bekannt wurde, wirft ein negatives Licht auf den Sender: Das NDR-Magazin «Panorama» begab sich Anfang der Woche auf die inzwischen bundesweit bekannte Pegida-Demonstration in Dresden. Auf dieser wollten die Verantwortlichen Stimmen der Protestierenden einfangen. Was die Macher von «Panorama» nicht wussten: Vor ihre Kamera trat auch ein Reporter von RTL, der an diesem Abend undercover unterwegs war.

Anstatt seine Kollegen vom NDR aber aufzuklären, hetzte der Mann mit ausländerfeindlichen Sprüchen, etwa zur Zahl der Türken im deutschen Straßenbild. «Panorama»-Redaktionsleiter Volker Steinhoff reagierte auf den Vorfall mit Unverständnis: „Das geht gar nicht! Damit gibt man denen ein gutes Argument, die immer 'Lügenpresse' rufen.“ Dass sich der Reporter inzwischen zu erkennen gegeben habe, ändere nichts an der Sache, dass er „den 'normalen Demonstranten' gespielt und damit der Glaubwürdigkeit von Journalisten einen Bärendienst erwiesen hat".

Peinlich ist die Sache natürlich auch für RTL. Wie der Sender am Samstag erklärte, hätte der Reporter drei Möglichkeiten gehabt: "Nichts sagen, sich als Kollege outen - oder in der gespielten Rolle eines Pegida-Anhängers verbleiben. Er entschied sich für Möglichkeit drei - und traf damit die eindeutig falsche Entscheidung." Ob dem RTL-Reporter Konsequenzen drohen, soll senderintern entschieden werden.

Update: Inzwischen teilte der Kölner Sender RTL mit, dass der Reporter entlassen wird.

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