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«Mord mit Aussicht»

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Die vielleicht letzte Staffel der Krimiserie verzeichnete noch einmal neue Rekorde und avancierte damit zur bisher beliebtesten Runde des Formats.

Krimi-Serien sind sonst das Steckenpferd der ARD. Das soll aber nicht heißen, dass nicht auch Krimi-Formate im Ersten überzeugen. Eine großartige Erfolgsgeschichte hat «Mord mit Aussicht» im Ersten hinter sich. Darin geht es um die erfolgreiche Kölner Kriminalkommissarin Sophie Haas, die in das kleine Städtchen Hengasch mitten in der Eifel versetzt wird, statt wie geplant Leiterin des Kölner Morddezernats zu werden. In dem kleinen Örtchen erlebt sie einige skurrile Dinge. Im Rahmen der ersten Staffel hatte «Mord mit Aussicht» noch mit Quotenproblemen zu kämpfen. Sechs Folgen lagen 2008 montags im Schnitt nur bei über drei Millionen Zuschauern insgesamt und generierten so durchwachsene Marktanteile. Beliebte Strategien in so einem Fall: Einstellung der Show oder Verlegung auf einen anderen Sendeplatz. Letztere Option zogen die Programmverantwortlichen des Ersten und wurden damit belohnt.

Weitere sieben Folgen kamen im Jahre 2010 dienstags gegen Ende der Ausstrahlungen bis zu über sechs Millionen Interessierten und damit auf ein ähnliches Niveau wie das Erfolgsformat «Um Himmels Willen». «Mord mit Aussicht» hatte zur besten Sendezeit am Dienstagabend seine Heimat gefunden, allerdings dauerte es wieder zwei Jahre bis das Kölner Produktionsunternehmen Pro TV Produktion eine neue Staffel nachlegte. Die 13 Episoden im Jahre 2012 unterhielten im Schnitt 6,01 Millionen Zuschauer, womit die Krimiserie um Caroline Peters und Bjarne Mädel in besagtem Jahr auf Platz zwei der meistgesehenen Fernsehserien rangierte.

Der ganz besondere Reiz und Witz von 'Mord mit Aussicht' beruht auf einer hinreißenden Ensembleleistung. Insbesondere gilt mein Dank den Schauspielern, die diese Serie mit ihrer Leidenschaft und Verwandlungskraft auf den Punkt bringen: Caroline Peters, Bjarne Mädel, Meike Droste, Petra Kleinert und die Neuzugänge Johann von Bülow und Carmen Maja Antoni. Für alle, die auf ein Wiedersehen mit den liebenswerten Kunstfiguren dieser Eifler Miniaturwunderwelt hoffen, kann ich schon jetzt eine Spielfilmauskopplung für den Herbst kommenden Jahres ankündigen: 90 Minuten skurriler Krimispaß vom Feinsten.
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen
Wieder gönnte sich das Format eine zweijährige Auszeit und kehrte im Jahr 2014 zurück. Gleich zum Start der erneut 13 Folgen enthaltenden dritten Staffel stand «Mord mit Aussicht» ein neuer Rekord ins Haus: Am 9. September 2014 erreichte die deutsche Produktion erstmals über sieben Millionen Menschen. Genauer: 7,02 Millionen interessierte bewirkten den bis dato höchsten Marktanteil von 23,7 Prozent. Auch beim jungen Publikum war die Sendung außerordentlich erfolgreich, nachdem Staffel zwei bereits mehrmals zweistellige Quoten generierte. Zum Staffelstart 2014 schalteten 14,7 Prozent der fernsehenden 14- bis 49-Jährigen ein. Damit lag «Mord mit Aussicht» in der jungen Altersgruppe sogar vor Marktführer RTL, der seinerseits mit «Bones» auf Crime setzte. Zeitgleich lief außerdem «Die Höhle der Löwen» bei VOX sowie «Two and a Half Men» bei ProSieben.

Mit wesentlich weniger Zuschauern musste sich die Schmunzel-Krimiserie eine Woche darauf begnügen. Etwas mehr als eine Million Interessierte fehlten im Vergleich zur Vorwoche, als sich noch 5,93 Millionen Menschen für die Episode „Der Carport“ entschieden. 20,4 Prozent sprangen so beim Gesamtpublikum heraus, die Jüngeren waren trotz deutlich niedrigerer Reichweite mit erneut astronomischen 14,5 Prozent vertreten. Schon am 23. September fiel die Quote bei den jungen Zuschauern auf 12,2 Prozent. Viel wichtiger sind für Das Erste jedoch die Werte bei den Zuschauern ab Drei. Selbige saßen mit 6,55 Millionen vor den Flimmerkisten und sorgten so für 21,3 Prozent. Am 30. September war einer der wenigen Abende im Zuge der dritten Staffel, der einen Gesamtmarktanteil von unter 20 Prozent bereithielt. Bei 5,97 Millionen Zusehern wurde eine Sehbeteiligung von insgesamt 19,7 Prozent gemessen. Die erste Folge im Oktober verbesserte sich schließlich wieder auf 6,77 Millionen Zuschauer und 21,1 Prozent bei allen. Einen Ausreißer nach unten hielt wieder der 14. Oktober bereit, als das EM-Qualifikationsspiel der Deutschen gegen Irland die meiste Aufmerksamkeit generierte. «Mord mit Aussicht» musste sich mit, natürlich immer noch mehr als zufriedenstellenden, 5,63 Millionen Interessenten und damit 18,0 Prozent aller Fernsehenden begnügen.

Dafür hielten die verbleibenden Ausgaben konstant tolle Ergebnisse bereit. Die Episoden sieben und acht der dritten Staffel lagen mit 6,75 Millionen, beziehungsweise 6,72 Millionen Zuschauern auf dem gleichen Niveau, was in Marktanteilen von 21,3, respektive 21,1 Prozent resultierte. Bei 6,41 Millionen Personen standen am 11. November 20,2 Prozent zu Buche, ehe am 25. November wieder die Zeit für einen neuen Serienrekord reif war: 7,33 Millionen Menschen, so viele wie nie zuvor, begleiteten Kriminaloberkommissarin Sophie Haas bei ihrem Dienst. Der dazugehörige Marktanteil von 22,9 Prozent übertraf jedoch nicht den des Staffelstarts. Knapp über 20 Prozent (20,9 sowie 20,1 Prozent) verbuchten die Ausgaben am 2. und 9. Dezember, die 6,51 Millionen und später 6,40 Millionen Menschen anzogen. Der Staffelabschluss lockte schließlich wieder 6,75 Millionen Fernsehende an, wobei 21,4 Prozent heraussprangen.

Quotentechnisch hätte die ARD allen Grund, «Mord mit Aussicht» zu verlängern. Tatsächlich scheint es aber so, als sei die dritte gleichzeitig die letzte Staffel der Krimi-Serie. Im Rahmen eines Programmplans offenbarte Das Erste 2014 auf andere Formate, wie zum Beispiel «Um Himmels Willen», setzen zu wollen. 2015 bleibt somit wohl kaum Platz für «Mord mit Aussicht». Freilich könnte das Format seinen zweijährigen Ausstrahlungsturnus beibehalten, mit Bjarne Mädel wird jedoch ein wichtiger Teil des Casts wegfallen. Der «Tatortreiniger» beklagt den wachsenden Zeitdruck der Produktion sowie die fehlende Wertschätzung von Senderseiten und gab seine Rolle des Polizeioberkommissars deshalb auf." 2015 dürfen sich Fans des Formats jedoch immerhin auf einen Fernsehfilm zur Serie freuen, der im Herbst zu sehen sein wird. Insgesamt schalteten pro Folge im Schnitt 6,52 Millionen Menschen zum Ersten, regelmäßig waren 1,50 Millionen junge Menschen am Dienstagabend mit von der Partie. Der mittlere Gesamtmarktanteil belief sich in der abgelaufenen Staffel auf 20,9 Prozent, bei den jungen Zuschauern standen im Schnitt ebenso ausgezeichnete 13,1 Prozent zu Buche.

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