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Für die Bühne: Krömer verabschiedet sich vom TV

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Um sich künstlerisch voll auf seine Arbeit auf der Bühne fokussieren zu können, wird Kurt Krömer ab dem kommenden Jahr auf weitere Fernseh-Engagements verzichten.

Krömers Quoten zuletzt

Der Sprung auf den Donnerstagabend machte sich aus Quotensicht durchaus bezahlt, zumindest beim jungen Publikum lag die Sendung mehrfach oberhalb des Senderschnitts. Insgesamt wurde allerdings nur ein einziges Mal die Millionenmarke geknackt, fast immer war die zuvor gezeigte Satire-Sendung deutlich erfolgreicher.
Sein Humor war nie jedermanns Sache, seine Late-Night-Show nie der Stoff, der die Massen vor die Fernseher zog - doch Kurt Krömer begeisterte ein überschaubares Nischenpublikum dennoch jahrelang in der ARD. Diese Fangemeinde wird künftig auf weitere TV-Auftritte des Komikers verzichten müssen, wie dieser dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) am Freitag mitteilte: "Ich habe mich dazu entschlossen, ab 2015 meinen künstlerischen Schwerpunkt ausschließlich auf die Bühne zu verlagern." Weiterhin parallel auf zwei Hochzeiten zu tanzen, sei "nicht mehr vereinbar" mit seinem Ziel, "Substanz und ausgefeilte Inhalte anzubieten".

In dem Schreiben bedankte sich der 40-Jährige für die zwölfjährige Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Sender. Ob und inwiefern die schwache Programmierung seiner Inhalte von Seiten der ARD seine Entscheidung gegen das Fernsehen festigte, ist der Pressemitteilung - wenig überraschend - nicht zu entnehmen. «Krömer» lief zuletzt acht Wochen lang am späten Donnerstagabend, nie ging die Sendung vor 23:30 Uhr an den Start, einmal wurde sie sogar erst nach Mitternacht versendet. Zudem wurde der Sendeumfang pro Folge von 45 auf 30 Minuten gekürzt, wodurch die Gespräche mit seinen Gästen auf einige Zuschauer zunehmend gehetzt wirkten. Anspielungen auf den verbesserungswürdigen Umgang mit dem Format wurden zum Running Gag der gesamten Staffel.

Beim rbb dankt man dem Entertainer für die gemeinsame Zusammenarbeit, man achte "natürlich seine Entscheidung für die Bühne". Als "eine seiner größten Qualitäten" bezeichnet Programmdirektorin Dr. Claudie Nothelle die Tatsache, "immer für Überraschungen gut zu sein". Krömer moderierte seine Show unter häufig wechselnden Titeln seit 2003 im rbb, den Sprung ins Hauptprogramm schaffte er im August 2007. Zuletzt feierte er in der neuen ARD-Satireschiene am späten Donnerstagabend einige Achtungserfolge (siehe Infobox oben).

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Muehli
13.12.2014 18:54 Uhr 1
Ich gehöre zu den bekloppten Nieschen-Leuten, die diesen Typen einfach genial finden! Das dieses achaische Humor-Kapitel im ÖR nun zugeschlagen wird, finde ich daher wahnsinnig schade. Natürlich ist das kein massentauglicher Schenkelklöpfer-Humor wie bei Barth, aber einzigartig und hintergründiger in seiner bewußt und entlarvend eingesetzten Brutalität, als viele der mainstream-Formate.

Aber - die Kastration des Konzeptes auf die gestutzen 30 Minuten mussten zum großen Knall führen. Ich war bei 7 Aufzeichnungen in den letzten beiden Jahren mit dabei - sie waren allesamt ein fantastisches Event. Doch, was dann geheizt in einer halben Stunde im TV rüberkam, das konnte man fast nur noch vestehen, wenn man live dabei war. So machte das keinen Sinn mehr. Ich hatte daher schon damit gerechnet, das Kurt Krömer daraus die Konsequenz zieht. Schade, dass der rbb offensichtlich nicht im Vorfeld schon reagierte und ihm z.B. im 3. Programm ein neues, längeres Forum anbot.



Damit geht im TV ein fantastisches und ungewöhnliches Konzept den Bach runter, weil dessen Wert offensichtlich nicht richtig geschätzt wurde. Sehr, sehr schade. Die lustigsten Tage des Jahres bei den Aufzeichnungen im BE sind für mich unwiderbringlich vorbei....



Bleibt zu Hoffen, das Kurt um so mehr Gas auf der Bühne gibt, oder das das Ganze ebenso ein mediales Missverständnis ist, wie sein "Imagewechsel" vor drei Jahren, oder sein "Abschied" auf der Bühne - beides wohlkalkuliertes Spielen mit den oberflächlichen Medien, die beides teilweise immer noch glauben,....



Trauriger Tag!

Machs gut, Nachbar!

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