Blockbuster-Battle

Filmcheck: «Watchmen»

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Im Kino stellte Zack Snyders Comicadaption eine Enttäuschung dar. Doch wie schlägt sie sich im Free-TV?

Rund zwei Jahrzehnte lang bezweifelten Comicfans, dass es jemals eine auch nur halbwegs ansehnliche Adaption der Graphic Novel «Watchmen» geben wird. Hollywood unternahm derweil mehrmals den Versuch, die angeblich unverfilmbare Superheldengeschichte auf Zelluloid zu bannen. Unter anderem wurden Terry Gilliam, David Hayter, Darren Aronofsky und Paul Greengrass als Regisseur im Gespräch, doch keiner von ihnen vermochte es, das Projekt zu stemmen. Ende 2005 trafen sich jedoch Vertreter von Warner Bros. mit Zack Snyder, um über die Comicverfilmung zu diskutieren, woraufhin Snyder an Bord geholt wurde. Der «300»-Regisseur erachtete es als eine Ehre, den revolutionären Band auf die Leinwand zu bringen und begann 2007 nach intensiver Preproduktion mit den Dreharbeiten, die von einer umfangreichen Berichterstattung begleitet wurden. Doch der massiv beworbene Film lief allem Hype zum Trotz unter den Erwartungen der Studiochefs: Mit 55,21 Millionen Dollar nahm «Watchmen» am US-Startwochenende weniger ein als «300», in der Folgewoche gab der Film um desaströse 67,7 Prozent nach und spülte nur noch 17,82 Millionen in die Kassen.

Unterm Strich standen in den USA 107,51 Millionen Dollar zu Buche, während im Rest der Welt 77,75 Millionen Dollar eingenommen wurden. Somit stellte «Watchmen» einen Misserfolg dar, da er zwar sein Budget von 130 Millionen Dollar überbot, aber im Kino (nicht zuletzt auch aufgrund der Marketingkosten) dennoch für die Produktionsfirmen rote Zahlen schrieb. In Deutschland lockte die von Kritikern geachtete Comicadaption 2009 insgesamt 517.408 Filmfreunde in die Kinos – dies bedeutete gerade einmal Platz 72 in den Jahrescharts.

Wohl auch dank guter Mundpropaganda holte «Watchmen» bei seiner ersten Ausstrahlung im Free-TV jedoch sehr gute Quoten. Am 3. Juli 2011 schalteten ab 22.10 Uhr 1,68 Millionen Menschen ProSieben ein, um die düstere Superheldendekonstruktion zu sehen. Darunter befanden sich 1,36 Millionen Jüngere, was weit überdurchschnittlichen 20,7 Prozent gleichkam. Insgesamt standen 11,8 Prozent zu Buche. Am 19. Februar 2012 holte eine zweite Auswertung des Films ab 22.35 Uhr mit 10,4 und 17,1 Prozent erneut tolle Zahlen. 1,35 Millionen Fernsehende wurden gezählt, 1,05 Millionen der Zuschauer waren im werberelevanten Alter.

Am 4. November desselben Jahres gingen die Werte etwas runter, lagen aber noch immer in einem löblichen Bereich. 0,85 Millionen TV-Konsumenten führten ab 22.45 Uhr zu 8,3 Prozent insgesamt, bei den Jüngeren erreichte der Film mit Malin Åkerman, Matthew Goode, Carla Gugino, Jackie Earle Haley und Jeffrey Dean Morgan 14,0 Prozent. Am 15. September 2013 waren ab 22.30 Uhr 7,2 und 13,0 Prozent drin, als ProSieben «Watchmen» einmal mehr ins Programm aufnahm.

Erst als der Münchner Sender «Watchmen» nicht an einem Sonntagabend, sondern an einem Freitagabend ausstrahlte, lagen die Marktanteile knapp unter dem Senderschnitt. Bei einer Reichweite von 1,00 Millionen Gesamtzuschauern und 0,76 Millionen Umworbenen waren aber ungebrochen Zahlen im grünen Bereich möglich: 5,5 und 10,2 Prozent sollten ProSieben noch immer zufriedengestellt haben.

«Watchmen» ist am 29. August 2014 ab 22.35 Uhr bei ProSieben zu sehen.

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