Popcorn & Rollenwechsel

Die bösen, bösen Nachbarn

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In den deutschen Kinocharts sieht es bislang recht mager aus. Immerhin lief es für «Bad Neighbors» überraschend gut – wie praktisch, dass diese Komödie ein Sequel erhalten soll.

Bislang war es wahrlich kein erfreuliches Jahr für die deutsche Kinobranche: Mit Martin Scorseses «The Wolf of Wall Street» sitzt zwar aktuell ein sehr guter Film auf der Spitze der Jahrescharts, mit einer Besucherzahl von 2,37 Millionen ist er allerdings nicht gerade ein Kandidat für das bundesdeutsche Kinobuch der Rekorde. Vergangenes Jahr hätten 2,37 Millionen verkaufte Tickets gerade einmal für Rang 13 der Jahrescharts gereicht – die Kinobetreiber können also nur hoffen, dass die zweite Jahreshälfte 2014 absurd große Publikumsmassen in die Säle lockt. Platz vier der aktuellen deutschen Jahrescharts, «Bad Neighbors», wäre 2013 sogar gerade einmal in die Top 20 geklettert. Dennoch: Für eine Komödie dieses Kalibers sind diese Zahlen sehr gut. In den USA wurde die Komödie mit 138 Millionen Dollar Einspielergebnis ebenfalls ein beachtlicher Erfolg – nur «Beim ersten Mal» nahm unter allen Komödien mit Hauptdarsteller Seth Rogen mehr Geld ein.

Weltweit standen bislang 223 Millionen Dollar zu Buche, was «Bad Neighbors» zu einer der erfolgreichsten Collegekomödien aller Zeiten macht. Und all dies bei einem Budget von gerade einmal 18 Millionen. Ursprünglich hätte Nick Stollers Regiearbeit noch das Doppelte kosten sollen, allerdings kürzten Rogen und Konsorten das Budget, um sich vom Studioeinfluss loszueisen. „So machen wir immerhin keinen Film, den wir hassen und an dem wir dann dennoch eineinhalb Jahre zu arbeiten hatten“, erläuterte Rogen kürzlich Variety. Nahezu im gleichen Atemzug kündigte der Schauspieler auch eine Fortsetzung von «Bad Neighbors» an.

Dieses Sequel dürfte aber eine knifflige Herausforderung sein. Inhaltlich läge es nahe, das von Seth Rogen und Rose Byrne gespielte Paar gegen neue nervige Nachbarn antreten zu lassen. Jedoch machten nicht nur der Nachbarschaftsstreit-Aspekt den Film zu einem Erfolg, sondern auch das Element der Studentenverbindung und insbesondere auch die ganze „Seth Rogen versus Zac Efron“-Sache. Also würde es sich anbieten, einfach erneut das ruhige Pärchen im Kampf gegen Zac Efron und seine Studienkollegen zu zeigen – was wiederum angesichts des Ausgangs von «Bad Neighbors» sehr konstruiert wäre.

Zumindest steht dank der Einstellung, die Rogen und seine Produktionspartner von Point Grey an den Tag legen, zu erwarten, dass für «Bad Neighbors» eine Idee besteht, die nicht durch ein großes Studio in eine leichter vermarktbare Richtung gedrängt wird. Diese Lektion, so erklärt Rogen, habe er durch «The Green Hornet» gelernt, dessen Produktion aufgrund des hohen Budgets und zahlreiche Studioanmerkungen unangenehm worden sei. „So haben wir gelernt, keine 200-Millionen-Dollar-Filme mehr zu machen“, fasst der Comedian zusammen. Bei nur 18 Millionen Dollar als Budget wird es aber nicht ewig bleiben müssen. Alternativ muss nur Seth Rogens Name groß genug werden. Martin Scorsese hatte bei «The Wolf of Wall Street» ein erfreuliches Maß an kreativer Freiheit. Und dies bei einem Budget von 100 Millionen Dollar.

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