Hintergrund

Ballschuh: «Ticket to Love» als 'Roadshow ins Glück'

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Mit «Ticket to Love» startet RTL eine Real-Life-Doku, die vieles besser machen soll als andere Genrevertreter. Quotenmeter sprach mit Moderatorin Andrea Ballschuh über das Format und ihre Karriere.

Zur Person: Andrea Ballschuh

Andrea Ballschuh erblickte am 12. Juli 1972 in Dresden das Licht der Welt. Mittlerweile ist sie eine erfahrene Fernseh- und Radiomoderatorin und war bereits in diversen Sendungen der Radiokanäle Radio Victoria oder 94,3 rs2 zu hören, bevor sie von 1997 bis 2002 das Wetter in den Sat.1-Nachrichten präsentierte. Es folgten Engagements für das ZDF und den MDR. Derzeit hört man Ballschuh alle vier Wochen bei Radio NRW und sieht sie «Sonntags» im ZDF sowie im «Quickie» beim MDR und in «Volle Kanne» beim ZDF.
Ab dem 11. Mai schicken RTL und Endemol Menschen in «Ticket to love» quer um den Globus. Wer denkt, hierbei handelt es sich um das nächste Kuppelformat, der irrt: Vielmehr verschreibt sich der RTL-Newcomer als Real-Life-Doku der Aufgabe geliebte Freunde oder Familienmitglieder, die eine große Entfernung trennt, wieder zueinander zu führen. Andrea Ballschuh, vor allem bekannt als Moderatorin des ZDF-Magazins «Volle Kanne» präsentiert das Format. Eine große Umstellung könnte man meinen. Tatsächlich kommt Ballschuh in der TV-Landschaft als Chamäleon daher und hat sich schon an verschiedensten Genres versucht: "Ich habe schon fast alles gemacht: Servicemagazin, Talk, Quiz, große Live-Shows - aber bisher war noch keine so emotionale Sendung dabei wie «Ticket to Love». Bei diesem Format musste ich anders mit meinen Gesprächspartnern umgehen, viel leisere Töne anschlagen, tiefer gehen. Abgesehen davon reizte es mich natürlich Familien wieder glücklich zu machen, erklärt die Moderatorin im Gespräch mit Quotenmeter.de.

„Es ist spannend für mich, mal was Neues auszuprobieren. Und da weder das ZDF noch der mdr Bedenken hatten, dass ich diese Sendung moderiere, passt es gut. Es zeigt mich einfach mal in einem anderen Format, auf einem anderen Sender.“ Dennoch scheint Ballschuh von der Vielfalt ihres Portfolios her noch nicht an Grenzen zu stoßen: „Ich habe zwar sehr gut zu tun, bin gut beschäftigt, aber wenn ich von einem spannenden neuen Format erfahre, bei dem mein Bauch "ja" sagt, dann bin ich offen dafür.“ Von «Volle Kanne» will sie sich aber so schnell nicht verabschieden: „Ich habe mir keine Deadline für «Volle Kanne» gesetzt. Ich liebe diese Sendung, weil sie live ist, weil sie extrem abwechslungsreich ist, weil ich jeden Tag spannende Gäste habe, weil es bei uns sehr locker zugeht und weil ich da jeden Tag etwas für meinen Alltag zu Hause lerne“, führt Ballschuh nach nun etwa neun Jahren beim Servicemagazin aus.

Tatsächlich sendet «Ticket to Love» von einem Sendeplatz, der vorher bei Senderseiten für reichlich gute Laune gesorgt hat. Am Sonntagvorabend sorgten in der Vergangenheit Formate wie «Vermisst» oder aber «Schwiegertochter gesucht» für Quotenerfolge. Mit unter zeigt RTL auf diesem Sendeplatz aber auch Formate, die in der Presse wenig Lob abbekamen. Generell standen Doku-Soaps und Reality-TV in Deutschland unter keinem guten Stern. Einzelnen Genrevertretern wurde sogar vorgeworfen seine Kandidaten vorzuführen, bei Produzent Endemol kam dieser Verdacht allerdings noch nie auf. Auch bei «Ticket to Love» soll dies nicht der Fall sein. „Wir bringen Familien oder Liebende wieder zusammen, die seit sehr vielen Jahren sehr weit weg voneinander leben und auf Grund von Schicksalsschlägen nicht zueinander kommen konnten. Hätte die Gefahr bestanden, dass in der Sendung jemand vorgeführt wird, hätte ich sie nicht moderiert.“

Ich moderiere diese beiden Pilotsendungen. Wir werden sehen, was danach kommt. Zumindest habe ich einige spannende Anfragen, das freut mich
Moderatorin Andrea Ballschuh
Nicht nur auf Pietät bedacht, auch innovativ soll «Ticket to Love» sein: „Die Personen, die wir zusammen bringen, sind meist Familienmitglieder die Kontakt zueinander haben. Wir suchen also keine vermissten Personen. Ich begleite meine Kandidaten, die ohne uns aktuell keine Chance auf Nähe zu ihren Lieben hatten, auf dem Weg dorthin und wir lernen Land und Leute kennen, das unterscheidet sich maßgeblich von ähnlich gearteten Formaten“, beschreibt Ballschuh ihre neue Sendung. „Wenn man so will, ist «Ticket to Love» eine Art kleine Roadshow ins Glück.“ Dass das neue RTL-Format nun Ballschuhs Wechsel ins Privatfernsehen kennzeichnet, ist aber nicht der Fall. Nach aktuellem Stand bleibt «Ticket to Love» vorerst ein Novum in der Vita der Moderatorin: „Ich moderiere diese beiden Pilotsendungen. Wir werden sehen, was danach kommt. Zumindest habe ich einige spannende Anfragen, das freut mich“, gibt Ballschuh zu Protokoll.

Ohnehin mache Andrea Ballschuh keinen Unterschied bei der Moderation eines öffentlich-rechtlichen Formats oder das eines Privatsenders. Folglich war ihr Engagement bei «Ticket to Love» auch mit keiner großen Umstellung verbunden, gleichwohl sich ihre Formate wie «Volle Kanne» im ZDF von ihrer Zielgruppe zu einer Sendung wie «Ticket to Love» nicht unwesentlich unterscheiden. „Beim Moderieren denke ich nicht an die Zielgruppe. «Volle Kanne» wird auch von vielen jungen Leuten geschaut, das merke ich daran, dass ich oft auch von jungen Leuten erkannt und angesprochen werde.“ Stets versucht Ballschuh natürlich zu bleiben: „Ich moderiere für alle. Ich verstelle mich nicht. Ich rede so wie ich auch rede, wenn keine Kamera dabei ist.“

Angesprochen auf ihre Rolle im neuen RTL-Format, erklärt Ballschuh Quotenmeter.de: „Bevor unsere Kandidaten nach vielen, vielen Jahren der Trennung aufeinander treffen, rede ich erst mal alleine mit den Personen, die wir im Ausland aufsuchen. Sobald sie sich dann in den Armen liegen, verabschiede ich mich. Auch beim Aufeinandertreffen bin ich im Hintergrund.“ Damit hebt sich «Ticket to Love» beispielsweise von Formaten wie «Vermisst» ab, worin Moderatorin Sandra Eckardt eine tragendere Rolle zukommt.

Die erste Folge von «Ticket to Love» mit Andrea Ballschuh zeigt RTL am 11. Mai ab 19.05 Uhr.

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