Die Kritiker

«Der Bulle und das Landei: Von Mäusen, Miezen und Moneten»

von

Diana Amft und Uwe Ochsenknecht ermitteln in der Provinz, um ihre Unschuld zu beweisen.

Inhalt


Hinter den Kulissen

  • Regie: Vivian Naefe
  • Buch; Markus Hoffmann und Uwe Kossmann
  • Musik: Patrick Reising und Francesco Wilking
  • Kamera: Peter Döttling
Das LKA hat es in der Eifel mit einem äußerst unangenehmen Fall zu tun: Auf einer Landstraße bei Monreal überfallen zwei Täter einen Geldtransporter und erbeuten dabei 600.000 Euro – die Maskierten trugen Polizeiuniformen als Tarnung und fuhren sogar einen Monrealer Streifenwagen. Das wirft natürlich kein gutes Licht auf die Polizei, und da die Täterbeschreibung exakt auf die Provinzpolizisten Killmer und Kati zutrifft, mutmaßt die LKA-Beamtin Melanie Marschall, dass das Duo die Tat begonnen hat. Obendrein haben Kati und Killmer kein Alibi, dafür werden aber die beim Überfall verwendeten Masken in ihrem Besitz gefunden. Sie beteuern dennoch konsequent ihre Unschuld – und machen sich trotz Suspendierung vom Dienst auf die Suche nach den wahren Schuldigen …

Darsteller


Diana Amft («Obendrüber, da schneit es») als Kati
Uwe Ochsenknecht («Das Boot») als Killmer
Ulrike Bliefert («Das Amt») als Oma Biver
Andreas Birkner («Der Bulle und das Landei - Babyblues») als Ralf
Katharina Müller-Elmau («Mein Lover, sein Vater und ich!») als Melanie Marschall
Rebecca Madita Hundt als Rita
Thomas Loibl («Gottes mächtige Dienerin») als Horst Rowohlt

Kritik


Zum nunmehr vierten Mal gehen Diana Amft und Uwe Ochsenknecht im Ersten als das Ermittlerduo Kati und Killmer auf Spurensuche. Als vierter Teil der Schmunzelkrimi-Reihe hat «Der Bulle und das Landei: Von Mäusen, Miezen und Moneten» zwei Pluspunkte gegenüber den Vorläufern: Zunächst einmal stimmt die Chemie zwischen Amft und Ochsenknecht mittlerweile reibungslos. Zwar gaben die beiden ungleichen Darsteller schon von Beginn an ein amüsantes Team ab, in diesem Neunzigminüter jedoch spielen sich die Akteure furios die Bälle zu und die Mischung aus tapsiger Kollegialität und sanft-augenzwinkerndem Screwball hebt dieses Duo klar über die meisten ihrer gemischtgeschlechtlichen Kollegen der ARD-Vorabendmarke «Heiter bis tödlich». Außerdem scheint auch Regisseurin Vivian Naefe gut für dieses Format zu sein: Die Dynamik in den Dialogszenen ist größer als in den ersten «Der Bulle und das Landei»-Filmen und so kommen die Wortwechsel der Ermittler recht beschwingt daher – was den sitcomartigen Wortwitz mehr unterstützt als die bewusste Behäbigkeit vieler anderer Schmunzelkrimis mit Lokalkolorit.

Gleichwohl geht in dieser Weiterführung der «Bulle und das Landei»-Reihe das Reibungspotential zwischen den Hauptfiguren allmählich unter – die Widersprüche zwischen dem Großstadtermittler und der Provinz werden kaum noch betont und so baut sich auch die hinter diesem „Kulturschock“ steckende Situationskomik ab. Übrig bleibt, dass Kati und Killmer mehr und mehr wie ein eingespieltes Team funktionieren. Das ist zwar sympathisch, daher schleppt sich die Erzählung aber auch zwischenzeitlich nur mühselig voran. Profilarme Protagonisten tragen 90 Filmminuten halt nicht gerade ohne Probleme.

Mit Katharina Müller-Elmau bietet dieser Fall glücklicherweise eine interessante Gegenspielerin: Die Darstellerin agiert als den Titelfiguren misstrauende LKA-Ermittlerin wie von der Leine gelassen und mischt den Schmunzelkrimi ordentlich auf. Dass der zentrale Fall nicht nur sehr durchsichtig erzählt wird, sondern auch frei von tragenden Konsequenzen, ist dafür ein großer Wermutstropfen. Suspendierte Ermittler sind längst Inventar von Kriminalgeschichten geworden, doch selbst in den klischeehaftesten Cop-Actionfilmen machte der Rausschmiss den Hauptfiguren mehr aus als Kati und Killmer, für die sich durch diese Zäsur wenig ändert.

Ohne ein Minimum an Fallhöhe wirkt die Laufzeit schlicht zu lang für den gebotenen Stoff, der in dieser Form besser als Teil einer der Schmunzelkrimiserien funktionieren würde. Als gefällige Feierabend-Unterhaltung macht «Der Bulle und das Landei: Von Mäusen, Miezen und Moneten» den Hauptdarstellern und der fähigen Regieführung sei Dank seine Sache trotzdem gut genug. Und so beschert er Freunden von Schmunzelkrimis, Amft oder Ochsenknecht einige gute Fernsehminuten.

«Der Bulle und das Landei: Von Mäusen, Miezen und Moneten» ist am 3. April 2014 ab 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.

Kurz-URL: qmde.de/69928
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