Talkcheck

Das leidige Thema Steuern...

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...dominierte in dieser Woche in den deutschen Talk-Shows. Während «Maybrit Illner» damit rekordverdächtige Werte einfuhr, fiel Beckmann einmal mehr durch.

Parteien-Ranking

  1. Union: 4 (45%)
  2. SPD: 2 (22%)
  3. Grüne: 2 (22%)
  4. FDP: 1 (11%)
Zu Rate gezogen wurden die relevanten Talkshows von Das Erste, ZDF, n-tv und N24 zwischen dem 2. und 6. Februar.
Gerne wird den öffentlich-rechtlichen Sendern vorgeworfen, ein derart breites Angebot im Ressort Polittalk zu haben, dass sich die Themen der Sendungen zum Teil sogar innerhalb von nur einer Woche wiederholen. Im Zuge der neuesten Schlagzeilen bezüglich des Steuerbetrugs von Alice Schwarzer fühlten sich gleich vier Formate dazu berufen, mehr oder minder ausführlich auf dieses Thema einzugehen. Bei «Hart aber fair» änderte man sogar wenige Stunden vor Sendestart noch seine Gästeliste und war damit das erste große Format der Woche, das mit der Steuer-Diskussion um Schwarzer aufwarten konnte. Mit durchschnittlich 3,19 Millionen Interessenten und exakt 10,0 Prozent Marktanteil fielen die Einschaltquoten mäßig aus, die drei zuvor gezeigten Folgen in diesem Kalenderjahr kamen auf 9,5 bis 10,8 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen hatte man gewiss mit einer etwas größeren Zustimmung gerechnet, mit schwachen 4,0 Prozent bei 0,48 Millionen schnitt man ebenfalls auf dem Niveau der Vorwochen ab.

Am Donnerstag kam die Problematik der Steuerhinterziehung sogar in zwei Formaten zur Sprache, wobei «Maybrit Illner» um 22:15 Uhr die Nase deutlich vor «Beckmann» hatte, der gut eine Stunde später bei den Kollegen des Ersten Deutschen Fernsehens auf Sendung ging. Mit 3,16 Millionen Interessenten und tollen 15,1 Prozent Marktanteil kam Illner sogar auf die stärksten Werte seit fast zwei Jahren. Zuletzt lief es im März 2012 mit 3,54 Millionen und 15,6 Prozent besser. Umso enttäuschender waren die Zahlen bei den jüngeren Zuschauern, wo mit 0,31 Millionen und 3,6 Prozent der Senderschnitt in weiter Ferne war. Reinhold Beckmann kam danach auf gewohnt schwache 1,07 Millionen Fernsehende und miese 7,0 Prozent Marktanteil. Immerhin: Mit 0,23 Millionen sowie 3,5 Prozent war man bei den Jüngeren auf Augenhöhe mit den Mainzer Mitbewerbern - allerdings wie bereits erwähnt auf einem sehr mäßigen Niveau.

Nicht komplett auf die Thematik Steuerbetrug versteifen wollte sich «Markus Lanz», der jedoch im Rahmen seiner Runden am Mittwoch- und Donnerstagabend die Gesprächsgäste auch hierzu befragte. Am stärksten schnitt die letzte Folge der Woche mit tollen 15,8 Prozent bei 1,79 Millionen ab, tags zuvor kam man allerdings ebenfalls auf zufriedenstellende 12,4 Prozent bei 1,45 Millionen. Hier war mit Theo Waigel auch der einzige politische Gast der Woche zu sehen. Mäßig frequentiert war das Einzelgespräch mit Peter Maffay am Dienstag, das mit 1,01 Millionen Interessenten nur knapp die Millionenmarke knacken konnte. Mit 4,1 bis 5,7 Prozent gelang es Lanz an allen drei Tagen nicht wirklich, das junge Publikum zu begeistern.

Die höchste Zuschauerzahl der Woche kam wieder einmal bei «Günther Jauch» am Sonntagabend zustande, wenngleich die Sendung mit nur 3,97 Millionen Fernsehenden bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr an der Vier-Millionenmarke scheiterte - was in der Regel bei Jauch selten der Fall ist. Mit 13,2 Prozent Marktanteil lag die Gesprächsrunde zum Thema ADAC dennoch klar oberhalb des Senderschnitts, während bei den Konsumenten zwischen 14 und 49 Jahren nur schwache 5,5 Prozent bei 0,69 Millionen möglich waren. Damit lag man klar unterhalb des Niveaus der Vorwoche, wo starke 15,6 Prozent bzw. gute 7,2 Prozent bei 4,75 Millionen zu Buche standen.

Um gefährliche Anlagemöglichkeiten ging es bei «Menschen bei Maischberger» am Dienstagabend ab 22:45 Uhr, was erfreulich viele Menschen vor den Fernseher lockte. Die Reichweite lag im Schnitt bei 1,86 Millionen, was mit guten 12,3 Prozent einherging. Ein solcher Erfolg war allerdings auch dringend nötig für die Sendung, die gegen das Dschungelcamp zuvor mit 7,7 bzw. 7,9 Prozent denkbar schlecht ins neue Jahr kam. Ein höherer Marktanteil war zuletzt Anfang Dezember mit 13,2 Prozent drin. «Anne Will» musste am nächsten Tag zur gleichen Zeit mit nur 1,20 Millionen und 7,8 Prozent allerdings ungewohnt miese Zahlen hinnehmen, seit Mitte November lief keine Ausgabe mehr so schlecht wie jene zum türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag Maischberger mit 0,35 Millionen und akzeptablen 5,7 Prozent deutlich vor der Kollegin, die nur 3,0 Prozent bei 0,19 Millionen generierte - und damit so schlecht abschnitt wie keine andere Talkshow der Öffentlich-Rechtlichen in dieser Woche.

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