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Öffentlich-Rechtliche reduzieren Beteiligung am Kino

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Die BR-Fernsehdirektorin bezieht sich in ihrer Argumentation auf das vierte Rundfunkurteil.

Bettina Reitz, Fernsehdirektorin beim Bayrischen Rundfunk und Mitglied der Europäischen Filmakademie, gab im Interview mit Blickpunkt:Film nun stellvertetend für mehrere öffentlich-rechtliche Sender bekannt, dass man in Zukunft weniger am Kinogeschehen teilnehmen würde.

Reitz, die eine Expertin in Sachen Kino ist und auch an der Produktion des Oscar-Gewinners «Liebe» beteiligt war, führte im angesprochenen Interview an: "Es werden definitiv nicht mehr Kinoprojekte, eher weniger - vielleicht sogar spürbar weniger." Diese Aussage gelte auch für Sender wie die ARD und das ZDF, welche künftig ihr Budget anderweitig einsetzen werden. Kino-Produktionen mit Involviertheit der Öffentlich-Rechtlichen würden nur noch zu Stande kommen, wenn es das Endprodukt auch sicher wert ist. "Warum muss dieses Projekt ins Kino? Welche Vision steht dahinter?", soll die Frage sein, mit der sich die Filmemacher in Zukunft verstärkt auseinandersetzen müssen.

Entsprechend des vierten Rundfunkurteils, besser bekannt als das "Niedersachsen-Urteil" aus dem Jahre 1986, haben die Senderanstalten der ARD und das ZDF die Aufgabe, eine Grundversorgung für das Fernsehpublikum bereitzustellen, produziert aus Geldern der Gebühreneinzugszentrale (GEZ). Reitz argumentiert: "Die Grundversorgung umfasst nicht Kinokoproduktionen. [...] Die Öffentlich-Rechtlichen haben eine Menge zu bieten. Sollten wir uns aufgrund von Kritik oder mangels Geld von bestimmten Aufgaben trennen, dann geht es doch als Erstes an Auftragsproduktionen und Kinokoproduktionen"

Gegenüber von Quotenmeter.de machte Reitz noch einmal deutlich: "Der BR unterstützt seit Jahrzehnten mit großen Engagement Kulturproduktionen (...). Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender aufgrund seit Jahren eingerorener Etats und parallel allgemein steigender Kosten an ihre Grenzen kommen. Wir haben bereits vor Monaten bekannt gemacht, dass ein Großteil der finanziellen Reserven des BR 2013 aufgebraucht sein wird. Wir machen unsere Entscheidung nicht leicht, müssen aber in allen Bereichen überlegen, wie wir mit knapper werdenden Mitteln umgehen."

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