Quotencheck

«Harry’s Law»

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Nach einem guten Start rutschte die US-Serie ins Bodenlose: Meistens blieben die Marktanteile einstellig.

In den USA ist «Harry’s Law» nach 34 Folgen schon wieder Geschichte gewesen, hierzulande wird die Serie dennoch ausgestrahlt. Sat.1 hat sich dem Format angenommen und zeigt es seit dem 5. Juli donnerstags gegen 23.10 Uhr. Trotz des versteckten Sendeplatzes lief es anfangs sehr gut, doch als man dann unter anderem gegen die Olympischen Spiele antreten musste, fielen die Quoten in den Keller. Dass dann zu allem Überfluss gegen Ende der ersten Runde auch noch das Vorprogramm schwächelte, gab der Serie den Rest.

Der Reihe nach: Der Start verlief solide. 1,44 Millionen Zuschauer ab drei Jahren bescherten dem Privatsender 10,3 Prozent Marktanteil. Von den 14- bis 49-Jährigen sahen 0,72 Millionen zu, der Marktanteil belief sich auf 11,6 Prozent. Damit lag man auf Augenhöhe mit RTL, wo «White Collar» auf 11,7 Prozent kam – noch waren also hauchdünn die Kölner vorne, doch das sollte sich in der kommenden Woche ändern. «Harry’s Law» steigerte sich auf hervorragende 14,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, wohingegen sich RTL sich mit gerade mal 9,6 Prozent begnügen musste. Insgesamt sahen 1,54 Millionen und damit genau 100.000 Menschen mehr zu als in der Vorwoche. Das führte auch beim Gesamtpublikum zu tollen 11,6 Prozent.

Auch Folge drei schlug sich gut, RTL hatte weiterhin nichts zu melden. Auch wenn es im Vergleich zur Vorwoche runter ging: mit den erzielten 12,2 Prozent Marktanteil dürfte man sehr zufrieden gewesen sein. Weniger glücklich dürfte man hingegen über die Folge vom 26. Juli gewesen sein. Diese musste nämlich kräftig abgeben – und fiel erstmals in den einstelligen Bereich. Die Reichweite ging auf 1,13 Millionen zurück, das waren 230.000 Zuschauer weniger als vor einer Woche. Die Marktanteile bei allen bzw. in der Zielgruppe beliefen sich auf 8,7 und 9,8 Prozent. Warum die Werte aber so extrem zurückgingen, ist nicht ersichtlich: Am Gegenprogramm kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Schließlich blieb RTL erneut bei miesen 9,6 Prozent Marktanteil hängen.

Vielmehr war wohl das schlechtere Sat.1-Umfeld Schuld: «Criminal Minds» tat sich ausnahmsweise schwerer als sonst und erreichte nur etwa zehn Prozent der Werberelevanten. Brenzlig wurde es schließlich am 2. August, als die Serie tatsächlich das erste Mal gegen wesentlich stärkere Konkurrenz antreten musste: die Olympischen Spiele. Der Zielgruppenmarktanteil verharrte bei acht Prozent, die Zuschauerzahl ging nochmals um 120.000 Zuschauer auf 1,01 Millionen zurück. Eine Woche später waren nur noch 0,96 Millionen übrig, das führte zu noch schlechteren 6,5 Prozent bei allen sowie 7,4 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen.

Als die Olympischen Spiele zu Ende waren, beruhigte sich die Lage ein wenig. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kletterte auf solide 10,4 Prozent, die Reichweite verbesserte sich auf 1,24 Millionen. Für die nächste Folge interessierten sich kurioserweise dann wieder weniger Zuschauer. Mehr als 1,08 Millionen und 8,7 Prozent Marktanteil waren nicht drin. Am 30. August reichte es zu zehn Prozent, insgesamt schalteten 1,22 Millionen Zuschauer ein. So weit so (halbwegs) gut, wäre Sat.1 nicht auf die Idee gekommen, seinen Serienabend umzustellen.

Denn fortan zeigte man ab 22.15 Uhr «Mike & Molly», eine US-Sitcom von «Two and a Half Men»-Erfinder Chuck Lorree. Dumm nur, dass diese vom Genre her so gar nicht zum Abend passte, denn davor liefen weiterhin Krimiserien. Durch den Wegfall von «Criminal Minds» um 22.15 Uhr und die schwache Performance von «Mike & Molly» verlor auch «Harry’s Law» Zuschauer. Der Zielgruppenmarktanteil fiel auf 7,1 Prozent, nachdem die Sitcom zuvor bei 10,9 und 10,4 Prozent hängen geblieben war. Nur noch 0,62 Millionen Zuschauer ab drei Jahren wollten eine neue Folge sehen, daraus resultierten katastrophale 5,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum.

0,65 und 0,67 Millionen Zuschauer waren es in den nächsten Wochen. Bei den Umworbenen krachte man auf 5,4 und 7,4 Prozent Marktanteil. Schon Mitte August hat der Sender angekündigt, direkt nach der ersten die zweite – und somit zugleich letzte – Staffel der US-Serie dranzuhängen. Sollte es jedoch bei diesen Quoten bleiben, wäre es keine Überraschung, wenn Sat.1 nicht doch frühzeitig den Stecker ziehen würde. Ein Trend nach oben ist derzeit nicht zu erkennen.

Im Schnitt konnten sich für die ersten 12 Folgen lediglich 1,08 Millionen Zuschauer erwärmen, 0,54 Millionen davon waren im werberelevanten Alter zwischen 14 und 49 Jahren. In Marktanteilen bedeutete dies 8,4 und 9,3 Prozent.

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