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Neue Geschäftsführer für ProSieben und Sat.1

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Der bisherige ProSieben-Chef Jürgen Hörner wird Chef der deutschen Free-TV-Sender. Joachim Kosack muss Sat.1 nach kurzer Zeit als Boss wieder verlassen. Auf ihn folgt ein alter Bekannter.

Stühlerücken bei ProSiebenSat.1: Nach desolaten Leistungen und mehreren fehlgeschlagenen Versuchen neue Impulse für das Sat.1-Programm zu setzen, muss Joachim Kosack den Chefsessel räumen. In der Tat verlässt der Fernsehmacher Sat.1 auf komplett eigenen Wunsch. Er geht dorthin zurück, wo seine Laufbahn begann: Beim Fiktion-Produzenten UFA. Die Zeit bei ProSiebenSat.1 (dort war Kosack lange Zeit Fiktion-Chef) bezeichnete er als „spannend“.

Gelungen ist ihm in dieser aber nicht sehr viel. Zudem wird Kosack nun das Ranking der Geschäftsführer mit der kürzesten Amtsdauer anführen. Seit Anfang Oktober 2011 war er alleine für Sat.1 verantwortlich – also nur rund zehn Monate lang. Offiziell hat er seinen Posten bei Sat.1 noch bis Ende September inne. Gerade in den vergangenen Wochen war Sat.1 unter seiner Leitung enorm abgerutscht, musste sich häufiger sogar von RTL II schlagen lassen. Dass er intern nicht mehr unumstritten war, erfuhren Quotenmeter.de-Leser bereits hier.

Nun kommt ein TV-Macher zurück, der den Konzern 2004 verlassen musste. Nicolas Paalzow. Er war zwischen 2000 und 2004 Geschäftsführer von ProSieben. Während seiner Amtszeit verringerten sich die Gesamt-Marktanteile des Kanals aber von 8,2 auf noch 7,0 Prozent. Ende der 90er Jahre war er zudem Programmchef bei kabel eins, machte dort gute Arbeit, in dem er den Sender mit aufbaute. Zuletzt war er Geschäftsführer der Produktionsfirma MME, zuvor war er für Janus TV verantwortlich.

„Nico Paalzow (Foto) ist ein langjähriger Kollege und Freund des Hauses. Ich freue mich sehr, dass er nun zurückkehrt und seine Sender- und Produzentenerfahrung bei Sat.1 einbringt. Joachim Kosack danke ich herzlich für seine großartige Leistung bei Sat.1“, erklärt Jürgen Hörner. ProSiebenSat.1-Vorstand Ebeling erklärte, Kosack habe das Herz der deutschen Fiktion bei Sat.1 wieder zum Schlagen gebracht und „als Geschäftsführer von Sat.1 wichtige Arbeit geleistet.“ Mit Paalzow kommt ein Allrounder zu Sat.1 – und er wird große Aufgaben vor sich haben. Der Sender steht mehr oder minder kurz vor dem Abgrund – es fehlen neue große Ideen und ein eigenes Leitbild für den Sender.

Jürgen Hörner, aktuell noch ProSieben-Chef, hat hingegen den großen Karrieresprung geschafft. Der leidenschaftliche Fan von US-Formaten, wird nun auch offiziell den Vorsitz der Geschäftsführung der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH übernehmen. Seit dem Weggang von Andreas Bartl im März 2012 hatte er den Posten schon kommissarisch inne. „Jürgen Hörner hat die DNA von ProSieben und kabel eins in seiner Zeit als Geschäftsführer entscheidend geprägt. Er hat langjährige Erfahrung mit der Steuerung einer großen Sendergruppe und wird unsere deutsche TV-Familie mit seinem Team erfolgreich weiterentwickeln“, so Thomas Ebeling.

Noch bis zum 1. Oktober bleibt Hörner Chef von ProSieben, dann folgt ihm auf dem Chefposten der bisherige Unterhaltungschef des Hauses, Wolfgang Link. Er landete jüngst mit «The Voice of Germany» den größten Hit der Gruppe seit Jahren. „Link kann man zu Recht den 'Mr. Entertainment' von ProSiebenSat.1 nennen. Damit ist er für ProSieben genau der richtige Mann“, lobt Hörner seinen neuen Spitzen-Mann.

Link war 2009 als Sat.1-Unterhaltungschef zur Sendergruppe gewechselt, vorher war er als Producer und Executive Producer bei «Deutschland sucht den Superstar» tätig. Link kommt ursprünglich vom Theater, verantwortete Anfang des Jahrtausends Musicals wie Peter Maffays «Tabaluga und Lilli».

Kurz-URL: qmde.de/58234
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