Die Kritiker

«Was die Briten lieben – Das Auto»

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In der ersten Folge „Das Auto“ nimmt Lewis an einer Oldtimer-Rallye teil, fährt in einem Austin Healey durch wunderschöne Landschaften und quält sich mit dem Rückwärtsgang. Außerdem testet er den PEEL P 50, das kleinste Auto der Welt, das in den 1960er Jahren auf den Markt kam, um Hausfrauen das Einkaufen zu erleichtern. Heute wird das Mikro-Fahrzeug, das nicht viel größer als ein Kinderwagen ist, in geringer Stückzahl wieder hergestellt und ist Kult. Ben versucht, damit durch einen Supermarkt zu kommen. Und natürlich stellt der sympathische Brite auch den Morris Minor vor, das „Auto der Herzen“, das einmal der Volkswagen Großbritanniens war.

Kritik


Die Briten sind ein lustiges Völkchen. Und irgendwie auch ein bisschen bekloppt. Das beweist bereits der erste Film der fünfteiligen Dokumentarfilmreihe «Was die Briten lieben». Als zentrales Thema entschied man sich zum Auftakt für die Liebe der Briten zum Auto. Kommentiert wird das Geschehen von Ben Lewis, dem rasenden Reporter, der sich auch für diverse Selbsttests nicht zu schade ist. Dass Lewis Brite ist, scheint demnach nur folgerichtig. Sein englischer Akzent ist deutlich zu hören, stört aber keinesfalls. Ganz im Gegenteil: Durch Lewis als Sprecher erhält das Gezeigte ein herrlich amüsante britische Note.

Wirklich tiefgängig ist die Dokumentation in all den Geschichten zwar nicht, unterhält und informiert dafür auf humorvolle Art und Weise. Lewis‘ Fahrt im kleinsten Auto der Welt, dem PEEL P 50, wird zum Fiasko, wenn der freundliche Brite zum Einkaufen in der Shopping Mall herum düst. Zwischen den Aktionen werden unter anderem Rallyefahrer, eine begeisterte Tunerin und eben der Vertreiber des PEEL befragt. Dabei versteift man sich jedoch nicht auf gesetzte Interviews, sondern lässt das Gespräch an passenden Locations in skurrilen Situationen lebendig werden. Zudem treten die Interviewpartner als sympathische und unverkrampfte Menschen auf.

Allzu ernst nehmen sollte man die geschichtliche Aufbereitung nicht. Auch wenn die Hintergrundinformationen der Wahrheit zu entsprechen scheinen und durch Archivmaterial untermauert werden, erzählt Lewis den Werdegang des Automobils in Großbritannien stets mit einem Augenzwinkern. Angefangen mit der Teilnahme an einer Oldtimer-Rallye, die etwas holprig verläuft, landen wir schließlich in der Gegenwart. Dort begleiten wir Reporter Lewis bei seinem Versuch, einen Reifen an einem tiefer gelegten Volkswagen zu wechseln. Lewis verschafft dem Zuschauer so einen direkten Zugang zur Geschichte. Langeweile kommt in der 45-minütigen Dokumentation zu keiner Zeit auf.

Weshalb die Briten denn nun eigentlich fahrbare Untersätze mit Motor so sehr lieben, bleibt am Schluss etwas unklar. Fest steht dagegen zweifellos, dass sie es tun – und jeder der Gezeigten auf eine andere Weise. Es macht Spaß, den leicht durchgeknallten (im positiven Sinne) Briten und Ben Lewis dabei zuzusehen, wie sie beim Thema Auto aufblühen. Aus diesem Grund ist der erste Teil eine runde Sache und nicht nur für Autoliebhaber eine Sichtung wert.

RBB strahlt «Was die Briten lieben – Das Auto» am Montag, den 2. Juli, um 23.35 Uhr aus.

Kurz-URL: qmde.de/57609
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