Popcorn & Rollenwechsel

«The Expendables» im TV?

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Sylvester Stallones Actionfest «The Expendables» soll für's Fernsehen in Serie gehen. Kann das funktionieren?

Manche Filme ziehen ihre Attraktivität für den Kinogänger aus der Story oder ihrem Look. Wohl kaum jemand ging in «Avatar», um sich „den neuen Sam Worthington“ anzusehen. Andere Filme hingegen basieren nahezu allein auf der Zugkraft ihrer Stars. Ein Paradebeispiel dafür ist «The Expendables», der nahezu allein deshalb existiert, weil Leute Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Jet Li und Jason Statham gemeinsam in einem Actionfilm sehen wollen. Die Fortsetzung geht diesen Sommer den konsequenten Weg, indem sie mit alternden Actionstars wie Chuck Norris das Ensemble vergrößert. Es sollte also eigentlich jedermann bewusst sein, dass Stallones jüngstes Haudrauf-Franchise nur auf diesem Wege funktioniert, ausschließlich als Old-School-Action mit kernigen Genregrößen.

Die Lionsgate Entertainment scheint offensichtlich eine Ausnahme darzustellen. Wie Industriekennerin Nikki Finke am Donnerstag erfuhr, plant das Unternehmen Fernsehadaptionen einiger seiner größten Kinoerfolge, darunter «The Expendables» und einem weiteren Rentner-Actioner, dem Golden-Globe-nominierten «R.E.D.». In der Theorie ist eine «The Expendables»-Fernsehserie auch gar keine so üble Idee. Den zahlreichen Krimiserien und Dramedys eine kernige, handgemachte Actionreihe entgegenzusetzen, die von einer Rockerbande handelt, die sich als Söldnertruppe betätigt, ist ein reizvolles Konzept. Das mutet ein wenig als weniger komödiantisches «A-Team» an und würde das Feeling explosiver 80er-Fernsehunterhaltung zurückbringen.

Woran dieses Vorhaben jedoch krankt, muss wohl kaum explizit erwähnt werden. In der Größenordnung der «The Expendables»-Filme und mit dem kompletten Cast lässt sich eine Fernsehserie nahezu unmöglich umsetzen. Denkbar wäre höchstens, dass ein Bruchteil der Darsteller in der Serie regelmäßig auftritt. Ein Jason Statham etwa wäre bereits für so eine Serie zu beschäftigt und zu kostspielig, weshalb auch bereits die «Transporter»-Serie ohne ihn auskommen muss. Den weniger gefragten, wenngleich kultigeren Chuck Norris könnte man vielleicht für die Serie sichern, aber ist eine «The Expendables»-Serie ohne den Überschwall an Actiongrößen überhaupt noch eine «The Expendables»-Serie? Bei «The Transporter» ist ja das Konzept das große Erkennungsmerkmal, aber Stallones Rentner-Action ist für sich genommen einfach irgendein B-Actioner, der durch sein Ensemble etwas auffälliges wurde.

Eher ist mit einer «R.E.D.»-Serie zu rechnen. Der Film profitierte zwar ebenfalls zu massiven Strecken vom Engagement der Altdarsteller Bruce Willis, John Malkovich und Helen Mirren, aber die Comicadaption würde durch ihr Konzept, rüstige Agenten gegen die jüngere Generation auftreten zu lassen, auch ohne Star-Ensemble funktionieren sowie einen Wiedererkennungswert haben.

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