Die Kritiker

«Die wilden Kerle»

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Inhalt
Die Wilden Kerle schaffen sich eine eigene Welt. Sie haben ihre eigene Sprache, ihren speziellen Stil, coole Fahrräder, geheime Orte. Vor allem aber sind sie eine eingeschworene Gemeinschaft - und erst in der Gruppe sind sie wirklich stark. Sie halten zusammen und „legen ihre Beine füreinander ins Feuer“. Aber immer wieder wird die Gemeinschaft bedroht. Durch miese (Fußball-)Gegner, nervige Erwachsene - oder auch durch die eigenen Schwächen.

Es ist ein nicht enden wollender Winter - die Wilden Kerle Leon, Marlon, Raban, Markus und Jojo langweilen sich zu Tode, sie wollen endlich wieder Fußball spielen. Als sie es schaffen, mit ihrer Fußballmagie den Winter zu vertreiben und sich darauf freuen, endlich wieder ihren Bolzplatz mit Leben zu füllen, ist dieser von den fiesen, unbesiegbaren Siegern, der Bande vom dicken Michi, besetzt. Die Wilden Kerle fordern diese übermächtigen Gegner zum alles entscheidenden Match - vorher jedoch müssen sie erst einmal einen Trainer finden…

Kritik
Mittlerweile blickt die Fangemeinde der „wilden Kerle“ auf eine Buchreihe und stolze fünf Kinofilme zurück. Die Reihe hat zudem die Ochsenknecht-Brüder Jimi Blue und Wilson Gonzalez zu echten Teenie-Stars werden lassen. Doch die Darsteller sind mittlerweile für eine weitere Fortsetzung zu alt geworden und so hat man sich von Seiten der Produzenten und Autoren dazu entschlossen, eine Animeversion der beliebten Reihe zu kreieren. Diese ist bereits seit dem 16. April 2012 auf KIKA zu bewundern und kommt nun auch ins Hauptprogramm des ZDF.

Hinter der Serie stecken nach wie vor der Autor, Regisseur der Kinofilme und Ideengeber der Buchreihe, Joachim Masannek, sowie der jetzige Regisseur der Animationsserie, Mike Maurus. Vorteil der Neuinterpretation ist auf jeden Fall, das die Geschichte von vorn erzählt werden kann und auch allerlei visuelle Experimente Einfluss nehmen können. Zudem wird man dem Problem Herr, das die Charaktere nicht mehr altern können. Einzig die Charakterauswahl muss aufgrund der aufwendigen Machart etwas eingeschränkt werden. Statt der elf „wilden Kerle“ sind es nur mehr sieben. Für das entsprechende Geschehen sorgen die Vorlagen der ersten dreizehn Romane der Reihe, die beiden Comics „Das Rennen“ und „Der Kampf um den Teufelstopf“ sowie „Das wilde Fußballbuch“ und die ersten drei Kinoabenteuer. Staffel eins wird 13 Episoden mit einer Länge von je ca. 22 Minuten umfassen. Eine weitere Staffel sowie ein animierter Kinofilm sind sogar schon in Vorbereitung. Für Nachschub ist also gesorgt. Nun muss nur noch der entsprechende Erfolg her.

Fans gibt es aus der Vergangenheit ja genug und auch das Genre der Animes ist in Deutschland ja nicht erst seit ein paar Tagen bekannt und beliebt. Die Zuschauer der ersten Stunde sind dem Fanalter sicherlich schon entsprungen, aus diesem Grund macht ein Reboot der Reihe auch sicherlich Sinn, um neue Zielgruppen zu umgarnen.

Aus Sicht der Erwachsenen ist das Ganze vielleicht nicht (ganz) nachzuvollziehen. Der Erfolg ist und bleibt größtenteils ein Mysterium. Die Sprache als solches ist ziemlich albern, die in großer Zahl gestreuten Flüche der Protagonisten werden mit den kuriosesten Wortkombinationen gespickt. Immerhin kommen Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt groß geschrieben und so manches – vermeintlich spannendes – Abenteuer muss bestanden werden. Handwerklich macht das Ganze einen sehr guten Eindruck und muss sich nicht hinter ähnlich gestrickten Genre-Vertretern verstecken. Die Figuren und die Hintergründe wurden sehr aufwenig animiert und wirken abwechslungsreich.

Trotzdem werden die einen sagen, das das alles überflüssig ist. Andere werden wiederum ob des Anime-Reboots jubeln. Das Rad wurde mit «Die wilden Kerle» sicherlich nicht neu erfunden, für die angepeilte kindliche Zielgruppe ist das Ganze aber durchaus akzeptabel.

ZDF tivi zeigt «Die wilden Kerle» ab Sonntag, den 6. Mai 2012, um 7:45 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/56515
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