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Gefiel «The Winner Is»?

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Waren die schwachen Einschaltquoten des neuen Sat.1-Formats berechtigt oder hätte es mehr verdient gehabt? Welche Stärken und Schwächen besitzt das ungewöhnliche Konzept aus Musik- und Gameshow? War das gesangliche Niveau zufriedenstellend? Unsere Forenuser diskutierten unter anderem über diese Fragen.

Am Mittwochabend startete in Sat.1 das Format «The Winner Is». Der Sender und alle Beteiligten betonten vor dem Start immer wieder, wie einzigartig und neuartig diese Sendung doch sei und wehrten sich dagegen, in die Castingshow-Ecke gestellt zu werden. Den Einschaltquoten half dies aber kaum, denn mit unter zwei Millionen Zuschauern ging der vorgezogene Auftakt gegen das Topspiel der Fußball-Bundesliga, «Aktenzeichen XY» und «Let's Dance» ziemlich nach hinten los. Ob der aus der Furcht vor der «Wer wird Millionär?»-Übermacht resultierte Rückzug deshalb wirklich so clever war, sei dahingestellt, unsere Forenuser diskutierten ohnehin über ganz andere Themen: Wusste die erste Sendung zu gefallen? War sie wirklich so neuartig, wie man zuvor stets betonte? War das Konzept insgesamt sinnvoll oder überforderte man die Zuschauer durch die Mixtur aus Musik- und Spielshow? Wie kamen Linda de Mol und Chefjuror Mousse T. an? Und vor allem: Machte die erste Folge Lust auf mehr?

Die Diskussion beginnt mit einem begeisterten Aries, der die gesangliche Qualität bereits gut zehn Minuten nach dem Beginn lobt. Bereits die ersten beiden Kandidatenpaare seien "besser als sämtliche" Teilnehmer bei «Deutschland sucht den Superstar», weshalb Endemol "zumindest in Sachen Qualität und Vorcasting schon zum zweiten Mal ein sehr gutes Händchen bewiesen" habe. Dieser Einschätzung stimmt bastiboii zu, seines Erachtens sind die Stimmen bis dato "definitiv auf «The Voice»-Niveau". Ebenfalls positiv werden die Einspieler zu den einzelnen Kandidaten bewertet, denn diese sind laut smalltown "nicht zu lang" geraten. Dies sagt auch 1980YANN zu, der sich darüber freut, dass "endlich mal eine Show mit ordentlich Tempo" produziert worden ist. Die Einspieler hingegen empfindet er viel mehr als "drollig", da dem Zuschauer hier eine "Schicksalsgeschichte nach Sat.1-Strickmuster" geboten werde.

Eine weitere Parallele zu «The Voice» wird aufgrund des Studio-Designs gezogen. Laut «Lonewolff» wurde das Studio gegenüber den Blind Auditions für dieses Format "nur minimal umgebaut" und da auch die Räume von Familie und Bekannten ähnlich aussähen, käme einem "der ganze Ablauf einfach bekannt vor". Sehr negativ bewertet er "den unter Drogen stehenden Cutter", womit er meint, dass die Bildwechsel schlicht und einfach übertrieben schnell vonstatten gingen. Beinahe schon komisch komme es dann rüber, wenn "wie beim Einmarsch von Linda de Mol das Publikum innerhalb von zehn Sekunden zweimal sitzend und einmal zwischendurch stehend" gezeigt wird. 1980YANN hält die gesamte "Konserven-Atmosphäre in der Studio-Phase" für problematisch, da sie nicht echt wirke. Aus all diesen Gründen sei es "ein Traum", wenn man die Sendungen demnächst schlicht "Live on Tape" zeigen würde.

Ein großes Diskussionsthema ist auch Moderatorin Linda de Mol, die viele Benutzer offenbar gerade optisch noch völlig anders in Erinnerung behalten haben. Dennoch wirkt sie laut Commi wie "immer sympathisch". Familie Tschiep gefällt die neue, "etwas rundliche" Linda de Mol sogar besser als "die ganz spindeldürre". Und auch Duffman freut sich, de Mol nach langer Zeit wieder vor der Kamera gesehen zu haben, auch wenn er sich "für sie ein anderes Format gewünscht hätte". Pu22Pu hält sie in dieser Show nicht wirklich für passend, wenngleich der Benutzer ihre Leistung "überraschend positiv" beurteilt.

Das kontroverseste Diskussionsthema ist allerdings das Konzept, das besonders die Mischung zwischen Gameshow und Talentsuche betont. Für smalltown ist dies "mal etwas anderes", weshalb er insgesamt sehr angetan ist davon. Commi hat es im Vorfeld für "kompliziert und verquer" gehalten, nach Sichtung der ersten Folge kann er dies allerdings deutlich relativieren. Auch jotobi kann sich "prinzipiell ganz gut" mit dem Konzept arrangieren, kritisiert allerdings die Kategorie der Profis, "besonders wenn sie dann am Ende auf die anderen Kandidaten treffen". Dem schließt sich auch mike78387 an, welcher der Meinung ist, "Lucy von den No Angels und Dante Thomas" hätten ausreichend Geld dank ihrer Karriere verdient - "sollte jetzt alles weg sein, haben sie halt schlecht gewirtschaftet und sollten sich endlich einen normalen Beruf suchen". AliAs ist wenig angetan davon, "wieder ein Musik-'Casting'" präsentiert zu bekommen und hatte sich "was anderes vorgestellt".

Die Entscheidungsmöglichkeit der Kandidaten, ob sie in einem Battle freiwillig aufgeben und mit 5.000 Euro nach Hause gehen können, findet nicht den Zuspruch aller User. Laut Familie Tschiep hätten "die Kandidaten ja keine richtige Möglichkeit, ihre Chancen einzuschätzen", denn, wie Kakeshi anführt, "dass man gerade zwei Votings vor dem Ergebnis sehen kann, sagt absolut gar nichts aus". Deshalb schlägt Familie Tschiep vor, "dass man für jede weitere Information 1.000 Euro abzieht" und sich dafür jeweils ein paar Juryvotings mehr erfragen kann. Laut Aries mache es jedoch genau den Reiz der Sendung aus, dass die Kandidaten nur vage Anhaltspunkte über das Voting besitzen. Er hält das aktuelle Konzept für gelungener, weil dieses weniger kompliziert sei. Auch Kalinkax glaubt nicht an eine Verbesserung der Sendung durch die angesprochene Modifizierung, da der Kandidat auch ohne weitere Entscheidungshilfen wisse, "was er will".

Weiter fiel auf, dass viele Kandidaten der ersten Sendung bereits zuvor bei einigen anderen Musikshows im deutschen Fernsehen aufgetreten sind. mike78387 fragt sich deshalb, ob man nicht einmal darauf achten könne, "dass man nur die auf die Bühne lässt, die vorher nicht schon durch andere Castingshows getingelt sind". Dessen Vorschlag, "Auftrittsverbote" für bestimmte Personen zu verhängen, trifft bei 1980YANN auf wenig Gegenliebe. Seines Erachtens sollten die Zuschauer selbst dafür sorgen, "im Finale für jemand anderen anzurufen". Die letztendlich miserablen Einschaltquoten mit nur 7,8 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe erklärt sich AliAs mit dem Musikshow-Overkill, da die Zuschauer inzwischen immer mehr "Casting- und Gesangshows" meiden. Lonewolff stellte bereits einen Tag zuvor die rhetorische Frage, ob es inzwischen das Konzept von Sat.1 und ProSieben sei, "«DSDS» mit Musikshows zu zerstören [...] - total egal, wie gut dieses Format funktioniert".

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