Sonntagsfragen

Opdenhövel: 'Mag es nicht, wenn ich festgetackert hinter einem Pult stehen muss'

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Am Donnerstag startet Matthias Opdenhövels erste Show im Ersten: «Opdenhövels Countdown». Mit Quotenmeter.de sprach er aber nicht nur darüber, sondern auch über sein Verhältnis zu Stefan Raab und das wichtige Bundesliga-Spiel am Mittwoch zwischen Dortmund und dem FC Bayern.

Herr Opdenhövel, am Donnerstag startet sie, Ihre erste Show im Ersten: «Opdenhövels Countdown» – wie groß ist denn Ihre Aufregung?
Die hält sich in Grenzen. Ich kenne das Prozedere schließlich. Wir haben intensiv geprobt, es steht alles, die Spiele sind durchgespielt.

Aber es ist doch schon etwas Besonderes, wenn man ein Baby aus der Taufe hebt. Das ist doch anders als wenn man die 25. Ausgabe einer Show macht…
Das muss ja auch so sein. Nur bei Anspannung bringt man auch wirklich Top-Leistung. Routine ist gerade bei Unterhaltungsshows gefährlich. Beim Fernsehen musst du immer positiv unter Strom stehen.

Man hat gehört, man hat Ihnen die Show sozusagen auf den Leib geschneidert. Was sind denn die Opdenhövelschen Maße?
So eine Show muss auf jeden Fall abwechslungsreich sein. Ich mag es nicht, wenn ich wie festgetackert hinter einem Pult stehen muss und mich nicht bewegen kann. In jeder Folge soll etwas Ungewöhnliches passieren, das Unvorhersehbare muss immer in der Luft liegen.

Hinter einem Pult festgetackert wollen Sie nicht mehr sein. Das heißt, ein Format wie «Die Quiz Show» damals in Sat.1 würden Sie heute nicht mehr moderieren?
Nein, das würde ich nicht mehr tun. «Die Quiz Show» war damals übrigens nicht unerfolgreich. Das war ein Format, dem hat man, als ich es übernommen habe, noch ein halbes Jahr gegeben. Letztlich lief es dann aber noch zwei Jahre lang.

«Opdenhövels Countdown» läuft nun am Donnerstagabend. Sind Sie froh, dass Sie somit Ihrem langjährigen Konkurrenten Dieter Bohlen bei RTL aus dem Weg gehen?
Ach, mir ist das eigentlich egal, an welchem Tag die Show läuft. Wichtig ist, was wir in dem Format auf die Beine gestellt haben. Dass die Sendung nun am Donnerstag zu sehen ist, hat auch andere Gründe. Wir wollen pro Jahr etwas mehr Folgen ausstrahlen, da war es einfacher, am Donnerstag Termine zu bekommen als an Samstagen, weil dort durch langfristige Hallenbuchungen viele schon belegt waren. Der Donnerstag ist im Ersten ebenfalls ein etablierter Showabend und mit «Brot und Spiele» senden wir dann ja auch an einem Samstag. Für meine eigene Biografie brauche ich nicht unbedingt weitere Samstagabendshows (schmunzelt).

Die aktuelle TV Digital schreibt über Ihre neue Show, sie sei ein Mix aus «Schlag den Raab» und «17 Meter». Erkennen Sie Ihr Format darin wieder?
Mit solchen Vergleichen tue ich mich schon immer schwer. Wer will, kann das sicherlich so vergleichen. Aber ganz ehrlich: Bei uns steckt auch viel «Dalli, Dalli» drin. Letztlich sind die Zutaten für Spielshows alle nicht neu. Bei «Dalli, Dalli» wussten die Kandidaten auch nicht, worum es geht. Bei uns ist jedenfalls mal Grips gefragt, mal die Füße, mal Geschick…

Sie haben gesagt, Ihre neue Show unterscheidet sich von «Schlag den Raab», weil sie nach 90 Minuten vorbei ist und nicht bis drei Uhr nachts dauert. Ist das eine Kritik an der Länge von «Schlag den Raab»?
Überhaupt nicht! Aber für mich ist es jetzt eine Herausforderung, eine Spielshow zu machen, die nach 90 Minuten endet. 90 Minuten ohne Werbung – das ist letztlich auch schon eine Strecke.

Wie sehen Sie Ihr Verhältnis zu Stefan Raab?
Das ist genauso wie vorher. Wir sehen uns immer noch ab und zu. Ich saß ja auch zu den Zeiten, als ich noch «Schlag den Raab» moderiert habe, nicht jeden Mittag mit ihm beim Essen.

Welchen Anteil am Erfolg einer Spielshow hat denn der Moderator? Und welchen das letztliche Spielkonzept?
Das ist meiner Meinung nach ein Mosaik aus allem. Der Zuschauer muss sich mit der Sendung letztlich identifizieren können und Spaß an ihr haben. Man muss gute Kandidaten haben. Die Aufgaben müssen sowohl dem Zuschauer als auch dem Kandidaten gefallen. In der Unterhaltung hast du letztlich nie einen Freiwurf. Im Sport, wenn ein EM-Viertelfinale kommt, dann hast du automatisch ein großes Publikum. Im Unterhaltungsbereich geht es aber immer bei 0:0 los – und deshalb müssen wir auf die richtige Mischung aus allem achten.

«Opdenhövels Countdown» ist aber nur eine ARD-Show, die nun kommt. Im Sommer steht auch «Brot und Spiele» an…
Das wird richtig spektakulär, wir machen das deshalb vorerst auch nur einmal. Im Juli machen wir mit Brainpool dieses große Event in Xanten und das wird dann sicherlich auch länger gehen als 90 Minuten. Wir werden Wagenrennen machen, Galeeren-Rudern – und all das mit vielen hochkarätigen Promis. Das wird eine richtig schöne Reise in die Antike.

Sie machen seit vergangenem Sommer auch die «Sportschau» und dabei vor allem die Bundesliga. Vermissen Sie im Kölner «Sportschau»-Studio so ein bisschen die Luft direkt am Rasen, die Sie zuvor bei Liga total! schnuppern konnten?
Die Luft direkt am Spielfeldrand ist schon immer toll. Aber ich mag das «Sportschau»-Studio, fühle mich dort wirklich zu Hause. Ich hatte mir selbst anfangs ein halbes Jahr als Eingewöhnungszeit eingeräumt; aber schon nach der ersten Sendung habe ich mich wirklich wohl gefühlt. Außerdem bin ich ja trotzdem in den Stadien: Ich war beim Länderspiel in Kiew, habe das Livespiel Dortmund gegen den HSV moderiert und war im DFB-Pokal unterwegs. Und bei der bald anstehenden EM werde ich den Rasen vor Ort auch wieder riechen.

In dieser Woche steht nun auch das große Gipfeltreffen Dortmund gegen Bayern an – da fiebert ganz Fußball-Deutschland darauf hin. Wird es das Spiel, das die Meisterschaft entscheidet?
Das wird der große Showdown. Wenn die Spielplanmacher das im Vorfeld gewusst hätten, hätten sie es wohl genauso wieder gemacht. Dortmund gegen Bayern ist das klassische 6-Punkte-Spiel. Ich glaube ich kann da keine Prognose über den Ausgang abgeben, ich könnte das noch nicht einmal eine Minute vor dem Anpfiff. Dortmund gegen Stuttgart war ein unglaublich enges Spiel, die Dortmunder führten schon mit 2:0 und dann nahm dieser Fußball-Krimi seinen Lauf. Dieses Spiel war schon einfach sensationell. Die Dortmunder können die Meisterschaft auf jeden Fall packen und sie somit verteidigen, was sensationell wäre. Aber die Bayern haben in den vergangenen Wochen auch einige tolle Ergebnisse geholt…

Und wie sieht es mit „Ihren“ Gladbachern aus?
Die Gladbacher sind das Überraschungsteam der Saison, ganz klar. Ich gönne es ihnen, dass sie sich nach einer solchen Saison für die Champions League qualifizieren.

Sie haben im Winter viel vom Skispringen berichtet, unter anderem auch von der Vier-Schanzen-Tournee: Das waren teilweise wieder echte Chaos-Veranstaltungen – nach solchen «Sportschau»-Übertragungen kann einem Moderator dann aber doch eigentlich nichts mehr passieren, oder?
Wie man weiß, liebe ich die Spontaneität. Und die muss man beim Skispringen besitzen. Von 15 Skispringen gab es dieses Jahr glaube ich zwei, die ohne solche Kapriolen abgelaufen sind. Aber wenn man einen Experten neben sich hat wie Dieter Thoma, mit dem man sich dann die Bälle so gut zuspielen kann, dann ist das super.

Vielen Dank und frohe Ostern.

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