Quotencheck

«Die Geldeintreiber – Gnadenlos gerecht»

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Das umstrittene Vorabendformat konnte bei kabel eins nicht überzeugen.

Wenn man vom Vorabend im deutschen Fernsehen spricht, mein man in der Regel die Quotenmisere der ARD oder Sat.1. Seltener berichtet wird hingegen über kabel eins, das seit langer Zeit «Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter» im Vorabendprogramm ausstrahlt. Nachdem schon etliche Folgen von dem einst erfolgreichen Format über die Bildschirme flimmerten, zeigen sich seit Längerem Abnutzungserscheinungen, weshalb kabel eins nach Alternativen sucht. Nachdem zuletzt eine Neuauflage des «Quiztaxis» in der von kabel eins zur Verfügung gestellten Testwoche gescheitert war, sollte es nun «Die Geldeintreiber – Gnadenlos gerecht» richten. Das im Vorfeld vom Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. stark kritisierte und als TV-Tiefpunkt bezeichnete Format konnte aber zumindest quotenmäßig nicht überzeugen.

Schon Folge eins ging am 26. März völlig unter. Aus lediglich 0,54 Millionen Konsumenten ergab sich ein schlechter Marktanteil von 4,3 Prozent beim jungen Publikum, von dem 0,36 Millionen Zuschauer dabei waren. Aber auch insgesamt lief es nicht besser für die kleine TV-Station, da man mit den erreichten 2,4 Prozent meilenweit unter dem Senderschnitt von knapp vier Prozent lag.

In leichtem Aufwind befand sich am Folgetag die zweite Ausstrahlung der Reportage-Reihe: 0,65 Millionen Menschen steigerten den Marktanteil auf bessere 2,8 Prozent insgesamt sowie runde fünf Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Somit hatte man am Dienstag genauso wie auch an den restlichen vier Sendetagen die niedrigste Reichweite der acht großen Vollprogramme am Vorabend vorzuweisen. Zum Vergleich: kabel eins‘ größter Konkurrent RTL II erzielt mit seinem Vorabendformat «Berlin & Tag & Nacht» teilweise sogar zweistellige Werte in der Zielgruppe.

Aber zurück zu kabel eins, das am Mittwoch einen Tiefpunkt der Reichweiten verzeichnen musste. Aus gerade einmal 0,51 Millionen Interessenten resultierten desaströse 2,2 Prozent insgesamt sowie 3,9 Prozent in der Zielgruppe. Der Zuschauerzahl von einer guten halben Million Menschen gehörten 0,29 Millionen 14- bis 49-Jährige an.

Auf den Tiefpunkt folgte einen Tag später der Reichweitenrekord, der trotzdem erwartungsgemäß mies ausfiel. Das wegen der später gesendeten Europa League bis 20.50 Uhr verlängerte Format begeisterte am Donnerstagabend 0,83 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren, was 3,1 Prozent Marktanteil bedeutete. Zuvor blieb man immer bei einer Zwei vor dem Komma stecken. Mit 0,46 Millionen werberelevanten Zuschauern lief es zwar auch hier besser als je zuvor, der Marktanteil von 4,8 Prozent ist aber weiterhin als äußerst schwach für kabel eins zu werten.

Nicht bereut haben sollten es die Programmverantwortlichen, dass die Testzeit des Formats auf lediglich eine Woche angelegt war, da deshalb am darauffolgenden Tag bereits die letzte Folge ausgestrahlt wurde. 0,57 Millionen Zuschauer und 0,33 Millionen Werberelevanten führten zum Wochenabschluss zu mageren 2,4 Prozent beim Gesamtpublikum sowie ungenügenden 4,2 Prozent in der Zielgruppe.

Im Durchschnitt kamen die fünf ausgestrahlten Episoden des Vorabendformats auf 0,65 Millionen Interessenten ab drei Jahren, woraus sehr schlechte 2,6 Prozent resultierten. Für ein gutes Ergebnis wären hier knapp 1,5 Prozentpunkte mehr erforderlich gewesen. Aber auch bei den 14- bis 49-Jährigen stand am Ende ein mageres Ergebnis auf der Uhr. Wegen der 0,37 Millionen Zuschauer dieses Alters kam man in der Endabrechnung auf unzureichende 4,4 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: Der Senderschnitt liegt bei rund sechs Prozent, weshalb auch hier mindestens rund 1,5 Prozentpunkte mehr hätten erzielt werden müssen. Und so wird kabel eins auch in Zukunft auf «Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter» setzen, das zwar nicht erfolgreich läuft, dem Senderschnitt in der Regel aber ein gutes Stück näher kommt als es die gnadenlos gerechten «Geldeintreiber» taten.

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