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Casting-Karrieren: Micaela Schäfer

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Nackte Tatsachen, ein unstillbarer Drang nach Beachtung und ein Zickenkrieg mit Daniela Katzenberger: So verlief das mediale Leben der «Germany’s Next Topmodel»-Kandidatin.

Immer wieder bringen Castingshows vermeintliche „Stars“ hervor, die trotzdem sie nicht gewinnen konnten, dennoch regelmäßig im Fernsehen auftauchen. Quotenmeter.de stellt den medialen Werdegang einiger der schillerndsten Kandidaten vor. Diesmal: Micaela Schäfer.

Aufmerksamkeit um jeden Preis. Das ist wohl die Formulierung, welche die vergangenen Jahre von Casting-Star Micaela Schäfer am besten umschreibt. Die Berlinerin hat in jüngster Zeit kaum eine Plattform ausgelassen, um nicht ihr augenscheinlich sehr hohes Geltungsbedürfnis zu befriedigen. Den Grundstein dafür legte sie im Jahr 2006 mit ihrer Teilnahme an der ProSieben-Castingshow «Germany’s Next Topmodel», wo sie in der ersten Staffel immerhin unter die letzten zehn Kandidatinnen kam. Doch schon damals lenkte sie durch ihre sehr freizügige Art das Interesse auf sich. Zu dieser Zeit war Micaela dann in den obligatorischen Beiträgen der ProSieben-Magazine zu sehen – ein Podium auf das sie noch vielfach zurückgreifen sollte.

So ließ sie nämlich ihre Brustvergrößerung ausführlich vom Fernsehen dokumentieren und auch die anschließende Entfernung ihrer Schweißdrüsen. Dazu kamen weitere kürzere Auftritte, in denen sie unter anderem Begriffe wie „Weihnachten“ erklären und sich dabei natürlich blamieren sollte. Passenderweise wurde sie dabei regelmäßig in der Sendung «taff» als „Prinzessin Peinlich“ bezeichnet. Aber auch ihre Auftritte als Boxenluder, ihre Playboy-Fotos, ihr Titel als „SUPERillu-Girl“, ihre Krönung zur „Miss Ostdeutschland“ oder die Teilnahme am Luder-Gipfel für einen Weinhersteller sorgte für regelmäßige Präsenz in den einschlägigen Boulevard-Formaten. Dass der Ruhm auch Schattenseiten hatte, zeigte sie samt Krokodilstränen und betroffener Stimmung durch ihr Mitwirken am ProSieben-«Glücksreport», in der das einsame Model endlich ihr Glück finden sollte.

Weil es bisher nicht für das echte Dschungel-Camp reichte, nahm sie im Januar 2011 in einem Beitrag des Sat.1-Magazins «Kerner» an einem Dschungel-Test teil. Moderiert wurde diese Rubrik, bei der einige ekelige Spielchen durchgeführt wurden, von Ex-Dschungel-Königin Desirée Nick. Neben Schäfer trat übrigens auch «DSDS»-Dauerkandidat Menderes an. Bezeichnenderweise lautete die Kernfrage des Films „Tun Promis wirklich alles für Geld?“. Subsumiert man das Model tatsächlich unter dem Begriff „Promi“, kann man diese Frage wohl eindeutig bejahen. So ist es dann wohl auch zu erklären, dass sie ihr „Luxusleben“ für eine Woche mit der in einer Berliner Sozialbausiedlung lebenden Natascha im Rahmen der Reihe «Frauentausch – Das Aschenputtel-Experiment» wechselte.

Bereits kurz nach ihrem «Topmodel»-Rauswurf folgte ein längerer Auftritt in den VOX-Dokus «Auf und davon» und «Goodbye Deutschland» als Gegenspielerin von Daniela Katzenberger. Beide Damen nahmen darin am Modelwettbewerb mit dem widersprüchlichen Titel „Topmodel Of The Word Mallorca“ teil und mussten sich sogar ein Zimmer teilen. Micaela kam dabei die Aufgabe des erfahrenen Models zu, das den Neueinsteiger Katzenberger etwas coachte. Doch schon bald wendete sich das Blatt und zwischen den beiden entwickelte sich eine angespannte Stimmung, die sich dann in einem handfesten Zickenkrieg entlud. Am Ende gewann Katzenberger den Wettbewerb, was jedoch nicht verwunderlich war, war sie doch die eigentliche Protagonistin der Dokuformate.

Als Micaela dann im Jahr 2010 in der zehnten Staffel der RTL II-Reality-Show «Big Brother» mitmachte und ins Haus einzog, traf sie dort witzigerweise auch auf Daniela Katzenbergers Mutter Iris. Letztlich hielt es Micaela zwei Wochen im Container aus, bekam jedoch durch ihre offenherzigen Duschszenen viel Sendezeit. Doch den großen Durchbruch brachte ihr auch diese Aktion nicht. Offenbar versuchte sie dann mit „ernsthafteren“ Themen auf sich aufmerksam zu machen und rief inmitten der Antiatomkraft-Diskussionen die Aktion „Atombusen statt Atomkraft“ auf ihrer Homepage auf. Ob sich die Bundesregierung deswegen vom Ausstieg überzeugen ließ, darüber werden noch in Jahrzehnten die Historiker streiten.

Weil aber auch diese Aktion anscheinend nicht genügend Interesse provozierte, ließ sie die Politik beiseite und beschränkte sich fortan nur noch auf ihre Kernkompetenz, nämlich das Entblößen ihrer operierten Brüste. Dazu bekam sie als Topless DJane La Mica auf diversen Veranstaltungen genügend Gelegenheiten. Aber auch ihre Werbekampagne für das Porno-Portal „Fundorado“, ihr Nacktshooting für den D&W-Katalog sowie ihr Erotikkalender schlugen in die selbe Kerbe. Insofern befindet sich Schäfer derzeit auf dem richtigen Weg, Deutschlands bekanntester Erotikstar zu werden. Dieses Lebens-Ziel hatte sie zumindest am 06. Januar 2011 in einem Beitrag von «taff» offiziell verkündet. Dafür war sich sogar ihre Mutter nicht zu Schade ebenfalls aufzutreten und vehement gegen das Vorhaben ihrer Tochter zu protestieren.

Gewirkt hat dies offenbar nicht, denn ab September prangte Micaela nackt auf Hunderten Plakaten in Berlin, denn sie war das Gesicht der Werbekampagne der diesjährigen Erotikmesse Venus. Ihren bisher wahrscheinlich größten Auftritt hatte sie in der aktuellen Staffel von «Das Supertalent», wo sie zusammen mit einer blonden Begleiterin und einem miesen Schlager erschien. Bei ihrer erneuten Teilnahme an einer Castingshow lag das Augenmerk jedoch - wie zu erwarten – nicht auf dem Gesang, trugen die beiden Damen doch aufreizende Engelskostüme, denen sie sich teilweise sogar während ihrer Performance entledigten. Die Auswahl dieser Kleidung wurde zuvor in einem Beitrag des Magazins «Explosiv» gezeigt. Ihre Brüste mussten vor der Jury dann jedoch auf Rücksicht auf die zuschauenden Familien verhüllt bleiben. Vielleicht kamen sie deswegen nicht in die nächste Runde.

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