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Neu im Kino: Männerherzen, Killermädchen und Hochstapler

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Neu im Kino: Die Kinoneustarts der Woche im Überblick.

«Männerherzen ... und die ganz, ganz große Liebe»
Mehr als zwei Millionen Kinozuschauer sahen den ersten «Männerherzen»-Film vor zwei Jahren, weshalb Regisseur und Autor Simon Verhoeven ziemlich schnell eine Fortsetzung folgen lassen musste. Ob sich dabei der Gang ins Kino lohnt, verrät Quotenmeter.de-Kritiker Markus Trutt, der die Komödie vorab sah: Kritik «Männerherzen»

OT: «Männerherzen ... und die ganz, ganz große Liebe» von Simon Verhoeven; mit Florian David Fitz, Til Schweiger, Maxim Mehmet, Nadja Uhl, Justus von Dohnanyi und Christian Ulmen


«Colombiana»
Denken Filmfans an kleine Mädchen, die sich aus Gründen der Blutrache zu wahren Profikillern ausbilden lassen, müssen sie sich gar nicht wirklich weit zurückerinnern: Erst vor wenigen Monaten kam mit «Wer ist Hanna?» ein durchaus gelungener Film mit derartigem Stoff in die Kinosäle. Noch naheliegender ist aber die Assoziation mit dem französischen Klassiker «Leon - Der Profi». Der Thriller aus dem Jahr 1994 ist bis heute das qualitativ hochwertigste Werk von Luc Besson, der als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent verantwortlich war und eine echte Perle des Genres schuf. Eine solche Verantwortung lastet bei «Colombiana» nicht auf seinen Schultern, er übernimmt wie in der jüngeren Vergangenheit häufig nicht die Regie. Hier ist stattdessen Olivier Megaton tätig, der zuletzt bereits bei «Hitman» und «Transporter 3» mit Besson und dessen Filmstudio EuropaCorp zusammenarbeitete.

Die Produktionskosten beliefen sich unter anderem durch die Dreharbeiten in Chicago, New Orleans und Mexiko auf rund 40 Millionen US-Dollar. Bislang wurden immerhin bereits über 35 Millionen wieder eingespielt, obwohl der Film auch in den Vereinigten Staaten erst seit am 26. August in den Kinos anlief. Die weibliche Hauptrolle bekleidet Zoe Saldana, die vor allem durch ihre Rolle als Häuptlingstochter Neytiri in «Avatar» einem breiten Publikum bekannt wurde - diesmal darf sie ihre Klasse jedoch ganz ohne Ganzkörperverkleidung unter Beweis stellen. Mit Sam Douglas, Cliff Curtis und Michael Vartan sind weitere prominente Namen im Cast zu finden.

Als Neunjährige erlebt die kleine Cataleya (Zoe Saldana) hautnah mit, wie der kolumbianische Drogenboss Don Luis (Beto Benites) ihre geliebten Eltern erschossen werden. Cateleya kann zu ihrem Onkel (Cliff Curtis) in die Vereinigten Staaten fliehen. In Chicago angekommen wird sie jahrelang durch einen Gedanken geprägt: Sie möchte unbedingt Rache an den kaltblütigen Mördern rund um Don Luis üben. Dafür lässt sie sich von ihrem Onkel zu einer sehr gefährlichen Killerin ausbilden. Als junge Frau fest entschlossen, endlich zur Tat schreiten zu können, ist Don Luis nicht das größte Problem: Die CIA gewährt ihm nach einem Abkommen Schutz, das FBI ist sogar auf der Suche nach Cataleya. Zudem muss sie ihr Vorhaben vor ihrem Freund Danny (Michael Vartan) verheimlichen...

OT: «Colombiana» von Olivier Megaton; mit Zoe Saldana, Amandla Stenberg, Michael Vartan, Cliff Curtis, Lennie James, Cllum Blue, Sam Douglas und Beto Benites

«Easy Money - Spür die Angst»
Wer an qualitativ hochwertigen Kriminalfilmen, -serien oder -büchern interessiert ist, kommt derzeit kaum an Stoff aus Skandinavien vorbei. Insbesondere aus Schweden und Dänemark kommen immer mehr gelungene Geschichten, während Deutschland zumeist an Kreativarmut leidet und auch aus den USA zuletzt nicht mehr so viel Nachschub kam wie noch vor einigen Jahren. Nachdem vor allem öffentlich-rechtliche Fernsehsender zuletzt gerne «Kommissarin Lund», «Mankells Wallander» oder die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson im Abendprogramm erfolgreich ausstrahlte und letztgenannter Mehrteiler sogar bald von David Fincher («The Social Network») neu aufgelegt wird, kommt nun erneut ein Krimi aus Schweden nach Deutschland. Die Verfilmung des im Rahmen der "Stockholm Noir Trilogie" im Jahr 2006 geschriebenen Romans «Spür die Angst» von Jens Lapidus ist bereits seit langer Zeit abgedreht und schaffte es im Januar 2010 zu seiner Erstveröffentlichung in seinem Heimatland. Nun, 20 Monate später, bekommen auch deutsche Kinozuschauer endlich die Möglichkeit, den Film zu sehen.

Regie übernahm dabei der chilenisch-schwedische Regisseur Daniel Espinosa, der zuvor bereits zwei Filme in Dänemark und Schweden drehte, sich jedoch international damit kaum einen Namen machen konnte. Diesen wird er jedoch spätestens im kommenden Jahr haben, denn dann soll mit «Safe Money» seine erste große Hollywood-Produktion herauskommen - unter anderem spielt Denzel Washington mit. Die Hauptrolle bei «Easy Money» spielt der Schwede Joel Kinnaman, der in seinem Heimatland kürzlich mit dem Format «Johan Falk» erfolgreich war und aktuell in der US-Serie «The Killing» zu sehen ist.

Johan "JW" Westlund (Joel Kinnaman) ist Student und möchte viel erreichen. Bisher litt er stets unter starken finanziellen Problemen, schaffte es jedoch trotzdem irgendwie, sich ein Doppelleben aufzubauen. Auf der einen Seite jobbt er als Taxifahrer, gleichzeitig hat er sich jedoch auch als Mitglied der Upper-Class in Stockholm etablieren können. Als er sich dort in die reiche Sophie (Lisa Henni) verliebt, reicht sein mickriger Lohn nicht mehr aus. Deshalb lässt er sich auf zwielichtige Geschäfte ein und verkauft mit einer arabischen Dealerbande Kokain, um seinen Lebensstil halten zu können. Doch als die serbische Mafia einer Drogenlieferung der Dealer auf der Spur ist und den brutalen Mafioso Mrado (Dragomir Mrsic) auf JW ansetzt, droht er mehr zu verlieren als nur seinen guten Ruf...

OT: «Easy Money» von Daniel Espinosa; mit Joel Kinnaman, Matias Padin Varela, Dragomir Mrsic, Lisa Henni, Mahmut Suvakci, Dejan Cukic, Joel Spira und Fares Fares

«Über uns das All»
Die vierte Filmvorstellung der Woche kommt aus Deutschland und trägt den leicht esoterisch angehauchten Titel «über uns das All». Bereits im Februar dieses Jahres wurde er im Rahmen der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin uraufgeführt und kam sehr gut beim Publikum an. Für Regisseur und Drehbuchautor Jan Schomburg ist es der erste Film, der den Weg in die deutschen Kinos schafft. Die Hauptrolle spielt Sandra Hüller, auch der bekannte österreichische Schauspieler Georg Friedrich ist mit von der Partie.

Martha Sabel (Sandra Hüller) plant gemeinsam mit ihrem Mann Paul (Felix Knopp) den Umzug von Köln nach Marseille. Dort möchte er endlich eine Anstellung finden, denn obwohl seine Doktorarbeit in höchsten Tönen gelobt wurde, schlugen bisher alle Bemühungen fehl. Paul fährt bereits ein paar Tage früher nach Frankreich, während Martha sich noch um einige Dinge in Deutschland kümmern muss. Als sie kurz darauf von der Polizei erfährt, dass sich ihr Mann das Leben genommen haben soll, glaubt sie zunächst an ein großes Missverständnis. Doch schon bald muss sie erkennen, dass Paul sie mehr als nur einmal etwas vorgemacht hat. Sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit - und beginnt eine Beziehung mit einem ehemaligen Kommilitonen Pauls...

OT: «Über uns das All» von Jan Schomburg; mit Sandra Hüller, Georg Friedrich, Felix Knopp, Kathrin Wehlisch, Valery Tschplanowa, Stephan Grossmann und Martin Reinke

Mehr zum Thema... Männerherzen Neu im Kino
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