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Der „neue“ Oli Pocher

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Vom Late-Night-Star zum Sportmoderator. Eine Rolle, die dem 33-Jährigen gut zu Gesichte steht.

Oliver Pocher war zuletzt derjenige, den man gern nieder schrieb – die Journaille war froh, einen Late Night-Talker zu haben, der mal wieder gefloppt ist – und somit konnte schließlich einmal mehr herausgestellt werden, dass es in diesem Genre nur einen ehrwürdigen Meister gibt: Nämlich Harald Schmidt – das mag übrigens durchaus stimmen. Die schlechten Quoten der «Oliver Pocher Show» in Sat.1 kamen schließlich nicht von irgendwo, wenngleich die Qualität der Sendung nicht so schlecht war, wie die öffentliche Wahrnehmung dies vermuten ließ. Das Abenteuer Sat.1 ist aber nun seit rund einem halben Jahr vorbei.

Monate sind vergangenen, Monate, in denen von Pocher wenig zu hören war. Er bekommt eine weitere Show bei RTL – und er hat sich umorientiert. Keine Late Night mehr, vielleicht auch keine Parodien mehr – dem Sport aber bleibt der 33-Jährige verbunden. Pocher selbst ist bekennender 96-Fan, war – wie auf Facebook zu sehen – vergangene Woche sogar mit nach Sevilla gereist. Im TV trat er in der Sportberichterstattung aber selten auf – mal eine Einladung von «ran» oder ein Spaßkommentar zu Premiere-Zeiten.

Dass der neue Sky Sportchef Burkhard Weber Pocher ihn nun für «Samstag Live!» entdeckt hat, ist wohl für beide Seiten ein Glücksfall. Der Aufschrei, den die Verpflichtung Pochers ausgelöst hat, war aber sogar bis ans Mittelmeer in Kroatien zu hören. So ist er halt der deutsche Zuschauer, der dann gerne von Abo-Kündigungen spricht, ehe überhaupt nur eine Minute der Neuerung on Air zu sehen war. Im Nachhinein müssen die meisten nämlich – meist recht leise – zugeben: Pocher und Sky – das passt. Pocher ist schon nach drei Sendungen erstaunlich routiniert, schlägt in seinen Moderationen einen ähnlichen Weg ein wie Oliver Welke oder Matthias Opdenhövel, die beide für ihren speziellen Witz auch in Sportübertragungen bekannt sind.

Die Journaille stellt dies auch fest – wenngleich nicht in so großen Lettern wie zu Pochers Quotenflop-Zeiten. Als „wundervolle Moderatoren“ bezeichnet die Berliner Morgenpost Kastrop und Pocher, ansonsten muss man sich aber schon bis zur Recklinghäuser Zeitung durchwühlen, um mit dem neuen Sportmann in Verbindung zu kommen. So ist sie nun mal, die deutsche Presse. Draufhauen - gerne, loben aber nur dann, wenn es auch in irgendeiner Form Öffentlichkeitswirksam ist. Dabei ist Pocher in neuer Rolle wohl so gut wie selten zuvor in seiner Karriere. Den «Samstag Live»-Quoten scheint Pocher übrigens gut zu tun: Mit 70.000 Zuschauern insgesamt lief die Samstags-Ausgabe besser als viele zuvor.

Auch sein Auftritt beim «Doppelpass» am Sonntag ließ aufmerken: Der ehemalige Late Nighter gefiel durch sachliche, aber sehr klare und ehrliche Einschätzungen. Pocher und der Sport - da kann noch einiges mehr gehen als nur «Samstag Live!»…

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