Vermischtes

Sky und die Kneipen-Kontrollen

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Der "Spiegel" hat am Sonntag über vermeintlich dubiose Methoden des Pay-TV-Kanals Sky zur Kundenakquise in Kneipen berichtet. Wirklich neu sind die Erkenntnisse allerdings nicht.

Dass der Bezahlsender Sky mit verdeckten Kontrollen in Bars und Kneipen überprüft, ob die dort gezeigten Fußballspiele über die Pay-TV-Plattform auch legal sind, ist schon länger bekannt. Auch Quotenmeter.de berichtete im August 2010 nach einer Meldung des "Focus", dass Sky seine Kontrollen entsprechend verstärken wolle. Der "Spiegel" thematisiert dies auch noch einmal in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe, verschickte dazu am Sonntag sogar extra eine Vorabmeldung. Neu sind diese Erkenntnisse jedoch nicht.

So berichtet das Nachrichtenmagazin, dass Sky bei der "Anwerbung von Kunden auf Spitzel in Fußballkneipen setzt" und bezeichnet dieses Vorgehen als "ungewöhnlich". Dies ist allerdings schon seit dem vergangenen Jahr bekannt, Sky-Sprecher Wolfram Winter (Foto) bestätigte dem "Spiegel" das Vorgehen sogar: "Wir machen das viel häufiger als früher. Unsere Beweise sind so, dass daraus durchaus valide juristische Vorgänge entstehen."

In dem "Spiegel"-Bericht sind einzig und allein die Zahlen neu. So fordere eine Berliner Anwaltskanzlei 3000 Euro von Wirten, die das Sky-Programm illegal, zum Beispiel mit einer privaten Lizenz, nutzen. Außerdem müssen sie laut dem Bericht eine strafbewehrte Unterlassungserklärung unterzeichnen. Wenn der Kneipenbesitzer allerdings ein legales Sky-Abo bestellt, wird der Geldbetrag auf nur noch 300 Euro reduziert – ein gutes Geschäft für die Wirte.

Sky-Sprecher Winter bestätigte auch dies und erklärte, dass man nicht an einer gerichtlichten Auseinandersetzung interessiert sei. "Wir wollen, dass die Leute unsere Kunden werden. Und die Umwandlungsquote ist inzwischen richtig hoch", sagte er. Allerdings scheint es unter den Kontrolleuren schwarze Schafe zu geben, die die Wirte zu Unrecht beschuldigen. Einige Kneipenbesitzer sollten demnach Fußballspiele gezeigt haben, obwohl sie nicht einmal einen Fernseher im Gastraum besaßen. Dieser Missbrauch ist kaum überraschend, hängt doch die Provision der Kontrolleure von deren Erfolgsquote ab. Natürlich muss diesen Fällen ohne Frage nachgegangen werden, die Geschichte rund um die Kontrollen in Bars ist allerdings nicht neu.

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