Vor Ort

‚Gewundert, dass es «Zapping» so lange nicht gab‘

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Die Kultshow feiert ihr Comeback bei Sky – und eine ganze Branche ist froh. Dieses Gefühl hatte man zumindest bei der Aufzeichnung der Premieren-Sendung.

Ein Versprecher hier, eine fehlende MAZ da. Das ist fortan wieder etwas für «Zapping». Seit weit mehr als einem Monat sichten zehn Studenten im Sky-Gebäude wieder das TV-Programm, stets auf der Suche nach lustigen Pannen im deutschen Fernsehen. Anlässlich des Comebacks der Sendung, die wie keine andere für das deutsche Pay-TV steht, produzierte Sky eine Primetime-Show mit Moderator Oliver Kalkofe. Als Gäste durften drei Promis nicht fehlen, die selbst einen festen Platz in «Zapping» hatten und vielleicht auch haben werden. Jens Riewa von der «Tagesschau» war da und durfte sich seine zahlreichen Pannen ansehen – er tat das, wie alle anderen Zuschauern auch, mit Genuss.

Fast 50 Sekunden lang wartete er in einem Clip auf eine Meldung, die dann, wie er erzählte, von einem hellen Kopf in der Regie, der einen 100 Meter-Sprint hinlegte, ins Studio gebracht wurde. Neben ihm saß Andrea Kiewel, die früher für viel Material bei «Zapping» sorgte. „Frühstücksfernsehen und Nachrichten sind besonders ergiebig“, erklärte Björn Behr, der in seiner Funktion als Head of Formats bei Sky auch für «Zapping» verantwortlich ist. Ergänzt wurde die Promi-Runde von Sky-Moderatorin Jessica Kastrop, die mit ihrem unfreiwilligen Kopfball im Jahr 2010 für den TV-Clip des Jahres sorgte.

„Ich habe das alte «Zapping» schon sehr gemocht“, sagt Björn Behr, der seit etwas mehr als einem Jahr für Sky arbeitet. „3 Minuten lang sind ausschließlich TV-Schnipsel zu sehen - unkommentiert. Das gibt es nirgendwo anders.“ Genau das mache letztlich die Qualität der Sendung aus, ist sich Behr sicher. Ab Sonntag laufen nun die neuen «Zapping»-Folgen, jeden Tag um 20.10 Uhr. Neben den zehn Zappern stehen hinter dem Format auch zwei Producer, die letztlich entscheiden, welche Clips es in der Tat auf den Bildschirm schaffen.

Über das Comeback von «Zapping» freut sich eine ganze Branche – endlich können Moderatoren bei Pannen wieder sagen: „Das ist was für «Zapping».“ Wieso es die Sendung überhaupt so lange nicht gab, konnte man sich bei Sky deshalb selbst irgendwie nicht richtig erklären. „Ich habe mich gewundert, dass es «Zapping» so lange nicht gab“, erklärte Marcus Ammon, Programmchef des Bezahlsenders, bei einer Ansprache. „«Zapping» ist das Format, das wie kein anderes für Pay-TV steht. Ich weiß nicht, wie man das absetzen konnte.“ Seit zwei Jahren arbeitete Ammon am Comeback der Show, musste aber „den richtigen Moment dafür“ abwarten, wie er sagte. „Heute arbeiten wir übrigens komplett anders als vor 15 Jahren: Wir haben uns eine kleine Kommando-Zentrale mit 20 Screens aufgebaut“, plauderte er aus dem Nähkästchen.

Noch mehr hat sich verändert. Das Sichten sei durchaus schwieriger geworden, gibt Björn Behr im Gespräch mit Quotenmeter.de zu. Der Grund: Es gibt weniger Live-Sendungen. „Dort kann am meisten schief gehen“, weiß Behr. Sendungen wie «Familien im Brennpunkt» oder ähnliche Formate werden in «Zapping» nicht im Mittelpunkt stehen. „Haben wir mal zu wenige Live-Pannen, dann greifen wir gerne auf Formate wie «Big Brother» zurück.“

Das neue Design von «Zapping» entspricht übrigens dem, was Sky mit all seinen Eigenproduktionen abseits des Sports vor hat: „Wir wollen jünger, flotter und frecher werden“. Die dunklen Farben der alten Sendung wurden nun durch eine weiß-blaue Farbgebung ersetzt. „Wir waren zuerst ein wenig überrascht vom Vorschlag der Grafik-Abteilung. Ich habe einen Tag gebraucht um darüber nachzudenken – und bin jetzt richtig glücklich damit“, sagt Behr. Ob es künftig auch wieder ganze «Zapping»-Nächte, wie zuletzt bei Premiere, geben wird, wollte der Head of Formats übrigens noch nicht zusagen. „Ich gehe schon davon aus, sicher ist aber noch nichts. Gerade an Silvester würde sich eine solche Programmierung aber anbieten“, sagte er zu Quotenmeter.de. Mit Oliver Kalkofe, der der Kick-Off-Show moderiert, würde Behr im Übrigen „sehr gerne weiterarbeiten“. Er sagte, „Sky ist mit ihm generell im Gespräch“. Genaueres ließ er sich aber nicht entlocken – auch weil er dann zur Aufzeichnung der Show eilen musste. Die lief absolut reibungslos – und die anwesenden Gäste im Sky-Hauptgebäude hatten mindestens so viel Spaß wie die Akteure auf die Bühne. Und dass dieser Auftritt kein langweiliges Pflichtprogramm war, kann jeder Sky-Abonnent am Samstagabend bei Sky Cinema sehen.

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