TV und so

Jetzt die Weltherrschaft?

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Nach dem Ende beim «Song Contest»: An welchem Coup bastelt Stefan Raab nun?

Ein berühmtes Zitat der Zeichentrick-Filmgeschichte lautet: „Was wollen wir denn morgen Abend machen? – Genau dasselbe wie jeden Abend, Pinky. Wir versuchen, die Weltherrschaft an uns zu reißen.“ Nun, die Weltherrschaft ist es natürlich nicht, die Stefan Raab erreichen will, aber angesichts seiner unglaublichen medialen Erfolge kommt mir dieses Zitat in den Sinn, wenn ich die Frage nach Raabs Zukunft aufwerfe.

Bekanntlich hat er in der vergangenen Woche erklärt, ab dem nächsten Jahr nicht mehr am «Eurovision Song Contest» mitwirken zu wollen. Ist damit der große Aufstieg des Stefan Raab beendet? Oder kann es noch weiter gehen? In den 90ern eroberte Raab mit seiner ersten VIVA-Sendung hunderttausende Jugendzimmer, mit «TV total» ab 1999 auch die Wohnzimmer Deutschlands. Seine Blödel-Lieder erklommen die Spitzen der deutschen Musikcharts; und ab 2003 wurde Raab mit seinen verrückten Sport-Events und später «Schlag den Raab» auch noch zum Quotenbringer in der Primetime, also zur besten Sendezeit. Der vorläufige Höhepunkt wurde 2010 mit dem Gewinn des «Eurovision Song Contest» erreicht - auch im internationalen Entertainment hatte Raab nun seine Spuren hinterlassen.

Kann das alles noch getoppt werden? Eigentlich wäre dies, wie durch obiges Zitat angedeutet, nur noch die globale Eroberung der Entertainment-Branche. Aber so etwas bleibt eher Hollywood-Schauspielern oder amerikanischen Popstars vorbehalten – Raabs Erfolgsgeschichte hat also wohl 2010 ihren Höhepunkt erreicht. Was nicht heißt, dass es nur noch bergab geht: Solange Stefan Raab vor der Kamera steht, wird er immer für Überraschungen gut sein. Vielleicht bastelt er gerade an neuen Formatideen? Oder überlegt eine (dringend benötigte) konzeptuelle Neuausrichtung von «TV total», so wie es Harald Schmidt mit seiner Sat.1-Late-Night einst erfolgreich vorgemacht hatte.

Zwei Dinge sind jedenfalls sicher. Erstens: Raab ruht sich nicht auf bisherigen Erfolgen aus, egal wie groß sie auch gewesen sein mögen. Der Rückzug vom Engagement beim «Song Contest» ist ein Zeichen dafür, dass der Entertainer schon die nächste Herausforderung sucht. Und zweitens: Man kann nicht im Ansatz voraussagen, an welchem Coup Raab als nächstes bastelt. Denn die Überraschungen gehören zu diesem Mann wie die Zwiebeln auf das Mettbrötchen. Und wenn wir wüssten, was er als nächstes plant, dann wäre es ja wirklich langweilig – gerade die verrückten, unvorhersehbaren Ideen sind die treibende Kraft all seiner Erfolge.

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