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«Auf dem Nockherberg»

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Seit vielen Jahren läuft die TV-Übertragung des Volksfestes sehr erfolgreich im Bayerischen Fernsehen.

Bereits seit 1982 zeigt das Bayerische Fernsehen jedes Jahr im März den Auftakt ins Starkbierfest auf dem Nockherberg, die so genannte Starkbierprobe. Durch die Anwesenheit zahlreicher bayerischer Landes- und Bundespolitiker ist dieses Event auch aus politischer Sicht sehr interessant, denn zur Tradition gehört das "Derblecken", ein politisches Kabarett mit zahlreichen Seitenhieben von Politikern auf Politiker aller Parteien. In den vergangenen Jahren sahen sich zahlreiche Menschen das Spektakel an den Fernsehgeräten an, sodass die alljährliche Live-Übertragung aus München stets ein Erfolg für den öffentlich-rechtlichen Sender war.

Im Jahr 2000 fand der Auftakt ins Bierfest am 19. März statt, mit durchschnittlich 2,47 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 8,2 Prozent ab lag man ab 19:00 Uhr weit vorne im Senderranking. Auch das junge Publikum schaltete gerne ein, hier führten 0,58 Millionen Interessierte zu sehr guten 4,8 Prozent. Im Folgejahr sah es sogar noch etwas besser aus, die Reichweite stieg auf 2,75 Millionen, was tolle 8,6 Prozent zur Folge hatte. Bei den Deutschen zwischen 14 und 49 Jahren sah es nicht ganz so gut aus, denn hier fiel das Interesse leicht auf 0,56 Millionen, der Marktanteil plumpste auf 4,1 Prozent. Auch 2002 mussten sich die Bayern nicht verstecken, hier wollten immerhin noch 2,56 Millionen zusehen, was Werte von 7,9 Prozent bei allen und 4,2 Prozent bei den jüngeren Zusehern bedeutete.

Im Jahr 2003 setzten die Feierlichkeiten aufgrund des Irakkriegs für ein Jahr aus, die politische Situation sorgte bereits zwölf Jahre zuvor für eine Absage, als sich der Golfkrieg in seiner heftigsten Phase befand. Somit war die Vorfreude auf den 14. März 2004 besonders groß, an dem die Bayern nach zwei Jahren endlich wieder das geliebte Fest am Nockherberg feiern durfte. Mit 2,82 Millionen Zuschauern war die Reichweite so hoch wie nie in diesem Jahrtausend, während der Marktanteil mit 8,4 Prozent lediglich das Niveau vergangener Jahre bestätigte. Bei den jungen Menschen ließ das Interesse sogar spürbar nach, mit nur 0,49 Millionen und 3,6 Prozent sah es deutlich schwächer aus als in den Vorjahren.

Deutliche Bedeutungsverluste sollte die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt in den Folgejahren erleben, als die 2005, 2007 und 2008 erst um 21:45 Uhr die Übertragung vom Nockherberg begannen. Bereits 2005 fiel die Reichweite auf nur noch 1,03 Millionen, was sicherlich auch der unpopulären Sendezeit anzulasten ist. Im Hinblick auf die Marktanteile gilt dieses Argument jedoch nicht, dieser stürzte ab auf 4,8 Prozent bei Allen und 2,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das junge Publikum wandte sich auch 2007 und 2008 weiter ab, mit 0,14 und 0,15 Millionen wollten nur noch jeweils 1,5 Prozent dieser wichtigen Zuschauergruppe vom Geschehen informiert werden. Insgesamt sah es besser aus, hier führten zunächst 1,07 Millionen zu 4,9 Prozent, bevor ein Jahr später 0,96 Millionen einen Marktanteil von 4,1 Prozent zur Folge hatten.

Lediglich im Jahr 2006 strahlte der BR das Event zur altbewährten Uhrzeit aus, aber statt einer Verbesserung galt es, die schlechtesten Werte in diesem Jahrtausend hinzunehmen. Nur 0,82 Millionen Bundesbürger sahen die in diesem Jahr nur 75 Minuten gezeigten Festlichkeiten, womit ein Marktanteil von noch immer klar überdurchschnittlichen 2,8 Prozent gemessen wurde. Beim jungen Publikum konnte man nur noch 1,2 Prozent generieren, die Reichweite betrug miese 0,13 Millionen. Ein weiterer Faktor für die sinkenden Quoten war der Wochentag, denn seit 2005 lief die Sendung am Dienstag- statt wie zuvor am Sonntagabend.

In die Schlagzeilen kam das Fest wieder 2009, als es aufgrund des Amoklaufs von Winnenden auf den 2. April verschoben wurde. Die deutschen Zuschauer wandten sich den Bayern wieder zu, mit exakt 2,00 Millionen wurde ein fabelhafter Marktanteil von 7,4 Prozent erzielt. Mit einer Nettolaufzeit von 145 Minuten war die Schalte allerdings auch so lang wie nie zuvor seit 2000, zudem wechselte man den Wochentag abermals. Am Donnerstag war man nun aktiv. Bei den Menschen zwischen 14 und 49 steigerte man sich immerhin wieder auf 0,38 Millionen und 3,8 Prozent. Im vergangenen Jahr verbesserte man sich abermals, hier stieg die Reichweite auf 2,68 Millionen und fantastischen Marktanteilen von 8,8 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 4,1 Prozent bei den jungen Menschen. 2011 sank die Zuschauerzahl auf 2,32 Millionen Menschen und 7,7 Prozent Marktanteil, dennoch war die Ausstrahlung ein sehr großer Erfolg. Mit 3,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ist das Bayerische Fernsehen rundum zufrieden.

Insgesamt kamen die elf Starkbierproben im neuen Jahrtausend auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 1,97 Millionen, was einen hervorragenden Marktanteil von 6,8 Prozent zur Folge hatte. Bei den Deutschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren erzielte man einen ebenfalls fantastischen Marktanteil von 3,2 Prozent, die Reichweite lag hier bei 0,37 Millionen. Ohne die schwächeren Jahre von 2005 bis 2008 wären sicherlich noch wesentlich bessere Werte für das Fest aus München möglich gewesen. Das Bayerische Fernsehen gelang es im Durchschnitt in den letzten Jahren meist nur, auf einen Wert in Höhe von zirka 2,0 Prozent zu gelangen - beim Gesamtpublikum. In der jüngeren Zielgruppe fiel man zuletzt sogar nicht selten unter die Hürde von nur einem Prozent, was die außergewöhnlichen Quoten vom Nockherberg unterstreicht.

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