Quotencheck

«Newstime»

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Im vergangenen Jahr konnte das Format im Schnitt grundsolide Werte verbuchen, dennoch schwankten die Quoten oft stark.

Wenn es um seriöse, gut recherchierte und spannend aufgemachte Nachrichten geht, denkt man als Leser nicht zwingend sofort an ProSieben. Trotzdem läuft die «Newstime», die tägliche Nachrichtensendung des Senders, inzwischen bereits seit 22 Jahren, wohl auch, da er als Vollprogramm zur Ausstrahlung eines solchen Formats verpflichtet ist. Um 18:00 Uhr lief es auch im Jahr 2010 sehr ordentlich, wenngleich die Tageswerte oftmals stark schwankten.

Den besten Tag des gesamten Jahres erwischte man bereits mit der allerersten Ausgabe am 1. Januar 2010. Im Anschluss an den «Kindergarten Daddy» verfolgten durchschnittlich 2,22 Millionen Menschen das wichtigste Geschehen vom Tage, der Marktanteil betrug dabei sehr starke 9,0 Prozent. Auch beim werberelevanten Publikum sollte man nie wieder auf ähnliche Werte gelangen, hier führten 1,72 Millionen Bundesbürger zu fabelhaften 16,7 Prozent. An den beiden Folgetagen der ersten Woche ging es jedoch auf deutlich mäßigere Werte in Höhe von 1,41 und 1,30 Millionen Zuschauern sowie 6,7 bzw. 5,4 Prozent Marktanteil zurück.

Am Montag, den 4. Januar, musste man erstmals einen durchschnittlichen Zuspruch von unter einer Million hinnehmen, mit 0,99 Millionen war dies aber äußerst knapp. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum betrug dabei schwache 4,8 Prozent, bei den Jüngeren führten 0,75 Millionen immerhin zu 10,3 Prozent. Ansonsten lief es überaus solide, sodass der Wochenschnitt 5,5 Prozent bei allen und 11,4 Prozent bei den besonders stark umworbenen Zuschauern betrug. Auffällig schlecht lief es bereits in den ersten Wochen des Jahres am Sonntagabend, drei der vier Zielgruppenmarktanteile unter zehn Prozent im Januar sollten am Sonntagabend eingefahren werden.

Dieser Trend setzte sich auch im Februar fort, nur an einem von vier Sonntagen des Monats konnte man einen zweistelligen Marktanteil von exakt zehn Prozent generieren. Ansonsten verblieben die Wochenwerte in den allermeisten Fällen zwischen fünf und sechs Prozent beim Gesamtpublikum sowie elf bis zwölf Prozent bei den Werberelevanten. Auffällig starke Durchschnittswerte wurden in der letzten Woche des Mais gemessen, die Marktanteile dieser Woche sollten die stärksten des gesamten Jahres bleiben. Aufgrund der eher geringen Gesamtfrequentierung der Fernsehgeräte zu dieser Zeit genügten bereits 1,11 Millionen Menschen für sehr gute 7,6 Prozent, in der jungen Zielgruppe konnte man sogar 14,6 Prozent aller Fernsehenden für sich gewinnen bei 0,85 Millionen Interessierten. In dieser Woche wusste ausgerechnet die Sonntagsausgabe am meisten zu überzeugen, mit 1,98 Millionen Zuschauer fanden phänomenale 9,9 Prozent aller Fernsehenden zum Münchener Sender, in der Zielgruppe waren es 16,8 Prozent.
Zur WM-Zeit ging jedoch auch für dieses Format der Zuschauerzuspruch drastisch zurück, mit nur 0,52 bis 0,62 Millionen Menschen sahen in den letzten drei Juniwochen weniger Menschen zu als je zuvor 2010. Auch die Marktanteile variierten gerade einmal zwischen 3,5 und 3,7 Prozent beim werberelevanten Publikum sowie 6,8 bis 7,3 Prozent bei den Umworbenen. Die schlimmsten Zahlen wurden jedoch erst am 3. Juli erzielt, an welchem das deutsche Team parallel Argentinien mit 4:0 aus dem Stadion fegte: 0,22 Millionen Menschen sahen zu, die Marktanteile betrugen unterirdische 0,8 und 1,7 Prozent. Ab Mitte Juli stabilisierten sich die Werte wieder, wenngleich es nach wie vor besonders starke und besonders schwache Tage gab.

Die letzte Ausgabe des Jahres wusste nur 0,95 Millionen Bundesbürger zu begeistern, mit 4,4 und 7,1 Prozent waren die erreichten Zahlen am Silvesterabend völlig inakzeptabel. Da die Mehrzahl der Deutschen jedoch andere Interessen an diesem Tag gehabt haben dürften, kann man diese Schwäche nachvollziehen. Das neue Jahr begann erneut wahnsinnig stark, mit 2,43 Millionen Interessierten kam man auf 9,4 Prozent bei Allen und 17,8 Prozent in der jungen Zuschauergruppe. Der Schnitt der ersten neun Folgen des neuen Jahres betrug 5,8 Prozent bei allen Fernsehenden und 12,0 Prozent bei den Jüngeren.

Im Jahre 2010 kam man im Schnitt auf 0,94 Millionen Wissbegierige, welche 5,6 Prozent zur Folge hatten. In der jungen Zielgruppe wussten sich 0,72 Millionen zu begeistern, der Marktanteil lag hier bei 11,7 Prozent. Der ProSieben-Senderschnitt liegt im aktuellen Fernsehjahr derzeit bei 6,4 und 11,7 Prozent, also besteht zumindest beim Gesamtpublikum noch ein wenig Steigerungsbedarf. 2009 sahen im Schnitt des Weiteren ebenfalls 5,6 Prozent aller Fernsehenden zu, in der jungen Zielgruppe lief es mit 11,5 Prozent trotz fehlendem Fußballturnier sogar ein wenig schlechter. Dennoch dient wahrscheinlich die Nachrichtensendung für viele Menschen nur zur Überbrückung zwischen «Taff» und «Die Simpsons», weshalb der Erfolg des Formates vor allem dem guten Programmumfeld geschuldet ist.

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