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D-Cinema: Abschied von der Filmrolle

Forscher des Fraunhofer Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS) werden auf der CeBIT in Hannover Schlüsselkomponenten vorstellen, die schon in naher Zukunft digitales Kino ermöglichen. Die Forscher haben einen mobilen Speicher entwickelt, der direkt am Set eingesetzt werden kann. Das handliche Gerät (24 x 16 x 8 cm) wiegt drei Kilogramm und speichert etwa 30 Minuten unkomprimierten digitalen Film in HDTV-Auflösung.

Das neue System nimmt bewegte Bilder in extrem hoher Qualität auf und erlaubt digitale Filme in "Kinoqualität". Aus den komprimierten Daten können Previews erstellt werden, die Regisseuren eine sofortige Kontrolle ermöglichen. Dabei setzen die IIS-Forscher auf Motion JPEG2000. MJPG2000, einen internationalen offenen Standard.

Um digitales Kino zu realisieren, muss vor allem ein Problem gelöst werden, die Speicherung einer enormen Datenmenge. Ein 90-minütiger Spielfilm belegt einen Speicher von etwa zwei Terabyte. "Die Speicherung so vieler Daten stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Alleine beim Dreh einer Minute digitalen Kinofilms entstehen etwa 40 Gigabyte Daten", erklärt Siegried Flößel vom Fraunhofer-Institut.

Ein zweiter wichtiger Schritt zum digitalen Kino ist die Beschallung. Perfekten Surround-Sound gibt es bisher nur auf wenigen Kinoplätzen. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie (IDMT) setzen deshalb die Klangfeldsynthese ein. Das System IOSONO schafft einen perfekten und natürlichen Raumeindruck für alle Plätze.

Der große Vorteil des digitalen Kinos ist vor allem die einfache und preiswerte Vervielfältigung und Verteilung. Beim D-Cinema kommen die Filme einfach via Breitbandkabel, DVD oder Satellit in die Kinos. Während beim Vertrieb Kosten gespart werden, müssen Kinobetreiber aber künftig kräftig in die Tasche greifen. Die neuen Projektoren und die notwendige digitale Infrastruktur werden etwa 150.000 bis 300.000 Euro kosten. (pte)

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