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Bei «X Factor» geht es endlich um die Musik

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Das VOX-Großprojekt «X Factor» ist beendet – zumindest vorerst. Die erste Staffel war für den Kölner Privatsender ein voller Erfolg, auch wenn man sich aus Quotensicht eventuell mehr erhofft hatte. Quotenmeter.de blickt zurück.

Optimierungspotential gibt es auch beim Beginn der Show. Das temporeiche Intro sollte besser genutzt werden - der Schwung muss in die ersten Minuten der Sendung hinübergerettet werden. Hier wäre es durchaus denkbar, dass alle Kandidaten am Anfang einer jeden Show einen Song zusammen performen. Erst im Anschluss würde Moderator Jochen Schropp auf die Bühne kommen und verkünden: "Ihr «X Factor»-Abend startet jetzt!" Schropp selbst meisterte seinen ersten großen Moderationsjob mit Bravour. In den Castings wirkte er zu Anfang noch etwas unbeholfen, während den Live-Shows überzeugte er dagegen voll und ganz. Die Emotionen auf und hinter der Bühne nahm man dem Moderator ab. Und anstatt sich mit der Jury anzulegen, schlug er oft sanftere Töne an und hielt sich im Hintergrund.

Das große Manko der ersten Staffel war sicherlich das Studio. Natürlich konnten keine XXL-Investitionen getätigt werden, denn man wusste schließlich nicht, wie das Format beim Publikum ankommen würde. Aus dieser Sichtweise war das Studio angemessen. Bei der zweiten Staffel muss deutlich mehr Platz für Zuschauer geschaffen werden, bei etwa 20.000 Bewerbern und den nun erzielten Quoten sollte das Interesse sicherlich vorhanden sein. Einer Show dieser Art gebührt schlicht ein großes Studio, welches ein Event-Gefühl beim Publikum und den Zuschauern auslöst. Auf der Bühne zeigten die Acts bereits, dass man bei der Choreographie sehr kreativ sein kann. Viele Auftritte wirkten frisch, lebendig und einfach gut durchorganisiert. Bei «Deutschland sucht den Superstar» steht die Bühnenshow dagegen eher im Hintergrund.

Bei der zweiten Staffel im Jahr 2011 sollte man vor allem auch ein Auge auf die Technik haben. Diese erwies sich nicht immer als ganz so zuverlässig. Von der Decke fallende Kameras, schrillende Pieptöne und Künstler-Einspieler ohne Sound – alles kam bei «X Factor» vor. Bei den Auftritten der Stars musste sich VOX dagegen nicht verstecken. Mit unter anderem Shakira, Enrique Iglesias, Usher, Gossip und Flo Rida hatte man bekannte Künstler zu bieten.

Insgesamt zeigte sich, dass das «X Factor»-Konzept deutlich vor «Popstars» oder «Deutschland sucht den Superstar» liegt. Ohne die Altersbegrenzung kann die Sendung aus dem Vollen schöpfen und auch älteren Menschen die Chance geben, sich zu beweisen. Für die Zuschauer bedeutet dies mehr Abwechslung. Da die Juroren gleichzeitig auch Mentoren sind, entsteht zwischen ihnen eine enge Verbundenheit. Vor allem aber ist es dem Sender und der Produktionsfirma hoch anzurechnen, dass man aus «X Factor» kein Krawallformat gemacht hat. Gute Unterhaltung in einer Castingshow kann auch ohne die Leitfigur Dieter Bohlen funktionieren.

Eine spannende Frage wird sein, auf welchem Sendeplatz VOX die neue Staffel auf Sendung schicken wird. Der Dienstag erwies sich mit den ProSieben und RTL-Serien als harte Konkurrenz beim jungen Publikum. Hinzu kamen Fußball-Spiele, die auch immer sehr beliebt waren. Ein wichtiger Aspekt wird außerdem sein, für wann der Sender überhaupt die neue Staffel einplant. Eine Ausstrahlung am Samstag, wenn auch bei RTL gleichzeitig eine Castingshow läuft, scheint ausgeschlossen und auch sonst sind andere in Frage kommende Sendetage wie beispielsweise der Donnerstag die meiste Zeit im Jahr über mit Konkurrenz-Casting-Shows belegt.

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