Sonntagsfragen

«True Blood»-Star Alexander Skarsgard: Fasziniert von München

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Manuel Weis traf den Weltstar in der bayerischen Landeshauptstadt. Er sprach mit ihm über die HBO-Serie «True Blood», deren dritte Staffel zur Zeit bei Sky läuft. Außerdem: Alles über seine weiteren Projekte.

Sind Sie das erste Mal hier in Deutschland?
Nein. Ich war vor vier Jahren bei der Fußball-WM hier in München, habe mir Schweden gegen Deutschland angeschaut. Das war kein guter Tag.

Wir Deutschen hatten das bessere Ende…
…ja, ihr hattet da sicherlich mehr Spaß.

Mögen Sie München?
Ich liebe es. Wir waren damals zuerst in Köln und haben Schweden gegen England in der Gruppenphase angeschaut. Dann sind wir nach München gefahren, ich muss sagen: Eine wirklich sehr beeindruckende Stadt.

Das war damals auch eine großartige Atmosphäre im ganzen Land.
Die Leute waren unglaublich freundlich, haben uns Willkommen geheißen. Für mich war es eine tolle Erfahrung. Ich fühle mich hier unglaublich. Ich mag die vier Jahreszeiten und muss sagen, dass ich den Herbst unglaublich vermisse. Wie sich die Blätter färben. Es ist schön, das hier sehen zu können.

Wussten Sie eigentlich, dass es hier in Deutschland so viele «True Blood»-Fans gibt? Ich habe gehört, dass vereinzelte Mädels sogar ausfindig machen wollten, wo wir uns jetzt treffen.
Bis ich hier her kam wusste ich es nicht. Ich habe aber einige Fans vor dem Hotel getroffen – das war schon verrückt.

Was haben die Fans gemacht?
Sie waren sehr nett. Ich sollte einige Dinge signieren, wir haben Fotos gemacht. Solche Sachen. Auf der einen Seite weiß ich schon, dass die Serie auch in anderen Ländern im Fernsehen läuft, auf der anderen Seite drehen wir «True Blood» so weit entfernt von hier. Es fasziniert mich, dass die Menschen hier so viele Details von meiner Figur kennen.

Was halten Sie allgemein vom Hype rund um Vampir-Sendungen? «Twilight», «Vampire Diaries»…
Ich kann das nicht beantworten. Ich habe nur «True Blood» gesehen, alles andere kenne ich nicht. Ich kann auch nicht sagen, dass ich die anderen Stoffe nicht mag – ich habe sie eben noch nicht gesehen. Aber ich bin beispielsweise ein großer Fan von Nosferatu. Ich stehe also eher auf frühere Werke.

Welche Serien mögen Sie im Fernsehen?
Den «Colbert Report» mag ich, «30 Rock» ist klasse.

Sie mögen Comedy.
Nicht nur – das sind großartige Sendung. Ich mochte «Deadwood», aber das ist ja schon einige Jahre her. Aber es ist ohnehin schwer für mich etwas regelmäßig im Fernsehen zu schauen. Deshalb besorge ich mir eher die DVD-Boxen.

In Deutschland ist «True Blood» mit einer Jugendschutzsperre versehen. Freigegeben erst ab 18 Jahren. Können Sie das verstehen?
Ich denke, es ist die Aufgabe der Eltern das zu entscheiden. Ich verstehe das schon, weil die Serie Gewalt darstellt.

Es ist gerade die dritte Staffel bei Syfy in Deutschland angelaufen. Was erwartet uns?
Die dritte Staffel dreht sich für Eric um Rache. Er findet heraus, dass Jahrzehnte zuvor etwas passiert ist. Seine Mission ist nun, dies eben zu rächen – darauf wird er seinen Fokus richten. Natürlich geht es aber auch um Sookie. Eric will sie näher kennenlernen.

In den USA beginnen nun die Dreharbeiten zur vierten Staffel…
…ja, wir fangen Ende November, Anfang Dezember an.

Kennen Sie die Geschichten schon?
Nein, die werden gerade noch geschrieben. Wir erfahren in aller Regel erst wenige Wochen vor dem Drehstart, um was es gehen wird. Das ist für uns schon immer eine große Überraschung.

Wie denken Sie über die Zukunft von «True Blood»? Ist die Serie vielleicht schon in ihrer zweiten Hälfte angekommen? «The Sopranos» kam auf sechs Staffeln, «Sex & the City» ebenfalls. «The Wire» wurde nach fünf Staffeln beendet.
Ich weiß es nicht. Wir planen immer nur ein Jahr. HBO bestellt immer eine Staffel, die sagen ja nie: Ja gut, lass uns noch fünf machen. Es kommt drauf an: Ist die Show noch populär, wenn sie startet? Dann kommt HBO und denkt über eine weitere nach. Es kommt also zum einen auf den Erfolg an, aber auch auf das Kreative. Wir wollen keinesfalls qualitative Einbußen riskieren. Wir werden über ein Ende natürlich nachdenken, wenn wir das Gefühl haben, dass uns die Geschichten ausgehen.

Der große Erfolg von «True Blood» auf dem ganzen Erdball – gibt es dafür ein Erfolgsgeheimnis?
Es spricht eine große Gemeinde an. Es ist sexy, ein bisschen gruselig, wir haben Cliffhanger. Die Struktur ähnelt ein wenig einer Soap-Opera, aber dann kommen noch diese unglaublich realen Beziehungen und Charaktere hinzu. Sie machen das Format so besonders. Die Geschichten sind das Wichtigste.

Stellen Sie Unterschiede fest, wenn Sie Filme in Europa und in Amerika machen?
In den USA ist alles größer. Mehr Geld, mehr Menschen am Set.

Ist das gut?
Ich will das nicht verallgemeinern. Wenn man in Amerika in einem Independent-Movie mitwirkt, dann ist das schon ähnlich einem Mitwirken an einem Independent-Movie in Deutschland oder Schweden. Zur Zeit arbeite ich am Film «Battleship», wir drehen das in Pearl Harbor auf großen Schiffen. Es ist verrückt, wie groß das da alles ist. Für so etwas gäbe es hier in Europa nie genügend Geld. Da gibt es schon große Unterschiede.

«True Blood» ist ja nicht Ihre erste HBO-Produktion. Zuvor machten Sie schon «Generation Kill». Augenzwinkernd gefragt: Mögen Sie Network-Serien nicht?
Naja, Networks neigen dazu, Serien schnell zu canceln, wenn sie nach wenigen Minuten kein großer Erfolg sind. Networks müssen sich immer nach großem Publikum richten. HBO muss das nicht. «True Blood» hat nun eine große Fangemeinde, aber «Generation Kill» war ein sehr kleines Projekt.

Zuletzt haben Sie in «Melancholia» mit gewirkt – ein neuer Film von Lars von Trier. Ein herausragender Regisseur. Wie beschreiben Sie die Arbeit mit ihm?
Beeindruckend. Absolut beeindruckend. Ich habe so etwas in meinem Leben noch nicht erlebt. Ich bin ein großer Fan von ihm, das war ein Traum. Ich war von großen Schauspielern umgeben, Lars von Trier vertraut seinen Darstellern. Wir waren frei, hatten Spaß – wir konnten machen, was wir wollten. Wie wir es für richtig hielten. Er hat alles aufgenommen und ist danach zu uns gekommen mit seinen Ideen, mit seinen Vorschlägen. Wir haben an Details gearbeitet – und so hat jede Szene ihr ganz eigenes Leben bekommen.

Dürfen Sie etwas von der Geschichte erzählen?
Lars würde das nicht mögen, glaube ich. Es spielt auf einer Hochzeit. Meine Figur heiratet – Kirsten Dunst hat meine Braut gespielt. Wir waren also sehr glücklich und verliebt. Unsere Familien waren da – jeder war glücklich. Und dann…?

Und dann?
Das ist das Geheimnis.

Dann wünsche ich alles gute zunächst noch bei «Battleship» und im kommenden Monat dann natürlich auch wieder am «True Blood»-Set.

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