Primetime-Check

Freitag, 23. Juli 2010

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Konnte in dieser Woche ein Privatsender den Öffentlich-Rechtlichen das Wasser reichen? Schnitten die Free-TV-Premieren auf ProSieben besser ab als uralte Filme auf RTL II?

An der Spitze gab es auch an diesem Freitag das gewohnte Bild, denn die große Mehrheit der Deutschen feierte mit solider Kost auf den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten den Beginn des Wochenendes. Das reichweitenstärkste Format war hierbei das Melodram «Suchkind 412», dem 4,14 Millionen Menschen beiwohnten und es so auf sehr gute 15,8 Prozent beim Gesamtpublikum hievte. Parallel dazu sendete das Zweite Deutsche Fernsehen eine weitere Folge seiner Krimi-Reihe «Kommissar Stolberg» und fuhr kaum schwächere 4,05 Millionen sowie 15,7 Prozent Marktanteil ein. Etwas signifikanter fiel der Unterschied in der jungen Zuschauergruppe aus, wo 0,72 Millionen den Film mit Christine Neubauer sehen wollten und ihm somit 7,7 Prozent bescherten, während im ZDF nur 6,9 Prozent aus 0,63 Millionen Interessierten resultierten. Im Anschluss blieben die Werte auf beiden Sendern nahezu konstant, einem alten «Tatort» reichten jedoch bereits 3,44 Millionen Zuschauer zu 15,4 Prozent, während «SOKO Leipzig» zu einer reichweitenstärkeren Zeit begann und somit trotz 3,96 Millionen Serienfreunden nur 14,9 Prozent zu verzeichnen hatte.

Stärkster Sender bei den privaten Sendestationen wurde einmal mehr RTL, das in dieser Woche sogar ordentlich in den Abend starten konnte. Sonja Zietlow präsentierte seinem Publikum «Die 10 schrillsten Beauty-Schocker» und konnte damit immerhin 2,95 Millionen Bundesbürger an sich binden, was 11,5 Prozent aller Fernsehenden zu dieser Zeit waren. Noch besser schnitt die Sendung beim jungen Publikum ab, denn hier reichten 1,67 Millionen zu deutlich überdurchschnittlichen 18,3 Prozent. Aus diesem guten Lead-In machte «Cindy aus Mahrzahn und die jungen Wilden» jedoch eindeutig zu wenig, denn die wortgewaltige Komödiantin tangierte in der Folge nur noch 2,48 Millionen Menschen und fiel somit auch in den Marktanteilen auf 9,7 Prozent bei allen und 14,6 Prozent bei den Jüngeren zurück. Eine ähnliche Entwicklung ließ sich auch in dieser Woche wieder bei Sat.1 feststellen, dessen Sommerspielshow «Mein Mann kann» sogar zu einem richtigen Sommerhit zu werden scheint. In dieser Woche konnte Britt Hagedorn nochmal etwas zulegen und verzeichnete bereits beim Gesamtpublikum ordentliche 2,56 Millionen Interessierte, woraus 9,9 Prozent Marktanteil resultierten. Noch besser lief wohl die Mundpropaganda in der deutschen Bevölkerung bei den 14- bis 49-Jährigen, wo man sich in dieser Woche sogar auf 1,54 Millionen und richtig tollen 16,2 Prozent Marktanteil zu steigern wusste. Nahezu schockierend fielen im Anschluss hingegen die Werte von «Genial daneben» aus, denn das Format fiel auf 1,46 Millionen Zuseher und 7,1 Prozent bei allen bzw. 0,78 Millionen und 9,1 Prozent zurück, was in beiden Altersgruppen deutlich unterdurchschnittliche Werte bedeutete.

Einen eher enttäuschenden Abend legte ProSieben hin, das in dieser Wochen zwei US-Filmpremieren ausstrahlte, für diesen Mut jedoch nicht belohnt wurde. Schon der Thriller «Machtlos» blieb auf einem Marktanteil von 6,7 Prozent sitzen, im Schnitt sahen 1,74 Millionen Deutsche zu. Im Anschluss sahen der Free-TV-Premiere von «The Hitcher» sogar nur noch 1,24 Millionen Menschen zu, worauf 6,8 Prozent resultierten. Etwas absetzen konnte sich der Streifen mit Reese Witherspoon und Maryl Streep beim jungen Publikum, wo es mit 1,05 Millionen immerhin noch zu soliden 11,1 Prozent reichte, während zu späterer Stunde gerade einmal noch 10,0 Prozent der jüngeren Zielgruppe zusahen. Da fuhr RTL II mit einem gut 20 Jahre alten Science Fiction-Film besser, denn «Mel Brooks' Spaceballs» kam bei den Jungen auf 0,90 Millionen sowie sehr starken 10,6 Prozent. Insgesamt musste man sich zwar der privaten Konkurrenz geschlagen geben, konnte mit 1,12 Millionen jedoch trotzdem gute 5,5 Prozent generieren. Etwas schwächer fiel der Einstieg ins Abendprogramm aus, angesichts dessen, dass der Sender bereits zuvor etliche Male das «Kleine Arschloch» aufführte, kann man über die erreichten 1,07 Millionen Gesamtreichweite und 8,2 Prozent Zielgruppenmarktanteil sehr zufrieden sein.

Einmal mehr mit US-Serien wollten uns die beiden verbliebenen Sender locken, was VOX auch in dieser Woche deutlich besser gelang. Zunächst holte «CSI: New York» 1,53 Millionen Menschen ins Boot, was zu guten 8,0 Prozent Marktanteil in der wichtigen Gruppe der Werberelevanten langte. Im Anschluss konnten sich dann zwei Ausgaben von «The Closer» zunächst auf 1,60 Millionen und später auf 1,88 Millionen steigern, der Marktanteil betrug am Ende bei allen Zuschauern 8,4 Prozent, in der Zuschauergruppe zwischen 14 und 49 Jahren konnten sogar 10,7 Prozent erzielt werden. Aber auch kabel eins muss nicht wirklich traurig sein, denn vor allem «Cold Case» überzeugte mit einer Doppelfolge ab 21:15 Uhr. Zunächst sahen hier nämlich 1,25 Millionen zu, bevor im Anschluss immerhin 1,17 Millionen am Ball bleiben und den Marktanteil von 4,8 auf 5,8 steigern konnte. In der jungen Zielguppe steigerte man sich ebenfalls von 8,5 Prozent auf 9,0 Prozent, hier sahen die spätere Folge 760.000 Menschen. Zuvor fuhr «Ghost Whisperer» deutlich schwächere Werte ein, kämpfte sich mit 0,91 Millionen Serienfans und dem daraus resultierenden Marktanteil von 3,5 Prozent jedoch zumindest auf Höhe des Senderschnitts. Beim jungen Publikum sahen ebenfalls ordentliche 6,7 Prozent aller Fernsehenden zu.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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