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Aus dem DSF wird Sport1: In der Pause gab’s einen Burger

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Im Rahmen der Sendung «Doppelpass» wurde die neue Marke Sport1 eingeführt. Quotenmeter.de war im Kempinski Hotel Airport München dabei.

Sonntags, halb zehn in Deutschland. Im Kempinski Hotel Airport München herrscht zu dieser Zeit schon geschäftiges Treiben. Woche für Woche entsteht dort die erfolgreichste Fußball-Talkshow Deutschlands, der «Doppelpass». In dieser Woche ist das alles noch einmal ein bisschen anders. Ganz im Zeichen des Markenwechsels stand die Sendung an diesem Wochenende, Star-Gast war Schalke-Trainer Felix Magath. Das Set der Sendung erstrahlte in frischem Glanz – neuer Teppich, neue Aufsteller, deren Aufdruck übrigens von einem der Kameramänner sogar während der Livesendung noch einmal zurecht gekratzt wurde. Sonst änderte sich insgesamt aber wenig. Sportreporter Oliver Welke, der zu Gast war, sagte nach der Show, dass das Mobiliar hier ja das gleiche geblieben sei. Um kurz vor elf stieg die Anspannung war spürbar.

Eilig musste Moderator Jörg Wontorra noch zu einem Fototermin, er erwähnte die Umstellung der Marke auch bei seiner kurzen Begrüßung des Publikums. Diese fiel überaus witzig aus, Thema war auch der Genuß der vom Sendungssponsor zur Verfügung gestellten Pils. Nicht zu offensiv solle man damit umgehen, sagte Wontorra, der sich an eine kürzlich gemachte Sendung erinnerte. Damals sollte einer der Kameramänner etwas weiter nach links schwenken. Dem Regisseur musste der Kameramann wohl jedoch sagen: „Geht nicht, da liegt ein Zuschauer“. Gelächter beim Publikum, all diejenigen, die Wonti zuvor beim Plaudern über Fußball nicht schon ins Herz geschlossen hatten, taten es spätestens jetzt. Experte Udo Lattek überzeugte durch seine trockene Art („Wo muss ich mich dann hinfallen lassen?“ nachdem er erfuhr, dass er kurz mit Wontorra im Stehen sprechen wird), die Runde war größtenteils hervorragend besetzt. Lediglich Manni Breuckmann nervte, was allerdings nichts Neues ist.

Weil Sport1 ab 11.00 Uhr noch die neue Kampagne zeigte, startete der «Doppelpass» fünf Minuten später. Die Gäste im Kempinski Hotel Airport München konnten diese aber nicht sehen, was Wontorra mit einem kurzen „Schade“ quittierte. Schalke, Bayern, Hoffenheim – das waren die großen Themen des Vormittags. Probleme bereiteten hin und wieder Zuschauer, die nach einer Werbepause nicht pünktlich zurückkamen und Stühle auf der Bühne leer zurückließen – wohl ein alltägliches Phänomen beim «Doppelpass». Hinter den Kulissen war die Anspannung schon etwas größer.

Umgestellt wurde um 11.00 Uhr nicht nur das On Air-Design des Senders, sondern auch die Internet-Seite. Sport 1-Chef Zeljko Karajica zeigte sich im Gespräch mit Quotenmeter.de sehr zufrieden. „Zwei, drei Dinge liefen noch nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt habe – betrachtet man aber den Aufwand, haben alle extrem saubere Arbeit geleistet“.

Sport1 sendete am Sonntag übrigens nicht nur aus München live, im Anschluss gab es Handball und Basketball aus Hamburg und Frankfurt, FA-Cup aus England, am Abend berichtete man zudem von der MotoGP. „Wir haben das ganz große Kino des Livesports im Programm“, freute sich der Senderchef, der den Sonntag als vielleicht besten Tag des Jahres bezeichnete. Weil die Umstellung so reibungslos verlief, gönnte sich Karajica während des «Doppelpass» sogar eine kurze Pause. Mit seinem Sohn ging er in der Werbeunterbrechung kurz zum etwa 100 Meter entfernt liegenden McDonalds und gönnte sich dort einen Burger.

Das neue Design des Sportsenders Sport1 ist edler, aber auch kerniger als das des DSF. Es soll wohl die einfangen, die an Sky die Seriösität lieben, aber auch die Fans nicht aussperren, die auf hart arbeitende Sportler stehen. „Wir zeigen in den Trailern ehrliche Arbeit und zwar nicht von irgendwelchen Menschen, sondern von denen, die das Programm präsentieren oder über die wir berichten“, erklärt Karajica den Grundgedanken der neuen Kampagne, die einst den Arbeitstitel „Under Construction“ trug. Die farbige 1 im Logo soll zudem für etwas Wärme sorgen. Den Fokus der Berichterstattung will Sport1 – wie schon das DSF – hauptsächlich auf den deutschen Markt werfen.

Karajica versprach noch mehr Nachrichten und am Vorabend weiterhin das Magazin «Bundesliga Aktuell», das im Schnitt von 300.000 Menschen gesehen wird. Direkt nach der Sendung blieben die Mitarbeiter von Sport 1 noch eine Zeitlang am Flughafen. Während die Produktionsfirma Plazamedia das Studio im Hotel abbaute, traf man sich Backstage zu einem „gemütlichen Beisammensein“ wie Karajica es nannte. Gefeiert wurde die reibungslose Umstellung in ein neues Zeitalter des Sportfernsehens im Free-TV.

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