Quotencheck

«Mein Revier»

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Die Doku-Serie bot im Vergleich zu den anderen Sendern am Sonntag zwar eine gute Alternative, konnte aus Sicht der Quoten aber nicht überzeugen.

Der Sonntagabend ist wohl einer der am härtesten umkämpften Abende der ganzen Woche, alle Sender wollen zum Ende der Woche noch einmal punkten. RTL und ProSieben setzen dabei regelmäßig auf beliebte US-Filme und holen damit meistens gute Quoten, Sat.1 schickt am Sonntagabend in der Primetime zudem seine erfolgreichen US-Serien ins Rennen. Im Kampf um die Zuschauer mischt auch in aller Beständigkeit die ARD mit, die mit dem «Tatort» einen echten Straßenfeger im Programm hat. Bei dieser starken Konkurrenz ist es für die restlichen Sender nicht einfach, noch etwas vom Quotenkuchen abzubekommen. Kabel eins setzte in den vergangenen Monaten mit «Mein Revier» auf eine andere Programmfarbe als die großen Sender, einen wirklichen Erfolg konnte man mit der Doku-Serie aber nicht einfahren, nur einmal wurde der Senderschnitt erreicht.

Schon der Start am 11. Oktober 2009 verlief mit 760.000 Zuschauern und 2,2 Prozent Marktanteil äußerst durchwachsen, auch in der Zielgruppe reichten 470.000 Zuseher nur zu 3,2 Prozent. In Woche zwei ging es dann minimal bergab, 750.000 Bundesbürger sahen sich die zweite Folge an, aus der Zielgruppe schauten 440.000 Menschen zu – so wenige sollten es im Verlauf der ganzen zweiten Staffel nie wieder werden. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei entsprechend schlechten 2,9 Prozent. In den anschließenden drei Wochen stabilisierte sich das Format etwas und erreichte im Durchschnitt 870.000 Zuschauer, von denen 540.000 aus der werberelevanten Zielgruppe kamen. Dennoch sind auch die im Mittel erreichten 3,4 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern zu wenig für kabel eins.

Am 15. November konnten dann erstmals über eine Million Zuschauer begeistert werden, 1,05 Millionen Menschen schalteten zu der sechsten Folge ein und bescherten kabel eins damit einen Marktanteil von 2,9 Prozent. In der Zielgruppe reichten 630.000 Zuseher zu genau vier Prozent. In der Woche danach blieben die Reichweiten nahezu konstant, die Quoten änderten sich überhaupt nicht. Die letzte Folge im November erreichte mit 680.000 jungen Zuschauern und 4,5 Prozent Marktanteil den vorläufigen Höhepunkt der Staffel bei den 14- bis 49-Jährigen, insgesamt sahen exakt eine Million Menschen zu.

Die neunte Episode vom 6. Dezember war dann allerdings die schwächte der gesamten Staffel, nur 740.000 Menschen sahen die Sendung und sorgten so für 2,1 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern. Bei den jungen Zuschauern kam die Folge auf 490.000 Zuseher und 3,1 Prozent. Die folgenden Episoden und auch der Start ins Jahr 2010 verliefen äußerst dürftig, einen kleinen Lichtblick gab es für «Mein Revier» dann erst wieder am 24. Januar dieses Jahres. An diesem Tag konnten 1,38 Millionen Menschen zum Einschalten bewegt werden, 3,8 Prozent Marktanteil wurden gemessen. Zudem bedeutete dieser Wert einen Rekord bei allen Zuschauern und auch in der Zielgruppe lief es so gut wie nie zuvor in der Staffel. Mit 970.000 Zuschauern verpasste man nur knapp die Million-Marke und fuhr einen ordentlichen Marktanteil von 6,1 Prozent ein. Die 13. Folge lag also erstmals knapp auf Senderschnitt, wirklich halten konnte die Sendung die Werte aber nicht.
Dennoch erreichten die nachfolgenden fünf Folgen, mit Ausnahme der letzten Episode am 28. Februar, alle über eine Million Zuschauer, in der Zielgruppe pendelte die Reichweite zwischen 610.000 und 830.000. Die Quoten bewegten sich aber auf einem alles andere als berauschendem Niveau, mehr als 5,4 Prozent bei den jungen Zuschauern waren nicht drin, oftmals lag man deutlich darunter. Beim Gesamtpublikum konnte man sich glücklich schätzen, wenn man mehr als drei Prozent holen konnte. Das Finale am 28. Februar sackte mit insgesamt 860.000 Zuschauern nochmal etwas ab, 3,2 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe erreichte «Mein Revier» mit der letzten Folge der zweiten Staffel.

Insgesamt kann man mit dem Abschneiden der Doku-Serie am Sonntagabend nicht zufrieden sein, das alternative Programm wurde von den Zuschauern nicht angenommen. Im Durchschnitt interessierten sich nur 960.000 Bundesbürger für die bei «Mein Revier» gezeigten Fälle, dies bescherte kabel eins in der Endabrechnung 2,7 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern. In der wichtigen Zielgruppe sieht es kaum besser aus, hier lagen die durchschnittliche Sehbeteiligung bei 610.000 und der Marktanteil bei schwachen 3,9 Prozent. In den kommenden Wochen bleibt der kleine Sender seiner Strategie aber treu und zeigt mit «JVA – Karriere hinter Gittern» eine weitere Doku-Sendung am Sonntagabend, gestern begann man mit einer Doppelfolge um 20.15 Uhr, ab nächsten Sonntag wird die reguläre Sendezeit eine Stunde betragen.

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