US-Fernsehen

NBC: Das Dilemma mit den Olympischen Spielen

von  |  Quelle: New York Times, Business Insider
Die Winterspiele werden für NBC nicht zum Erfolg, denn man wird vermutlich 200 Millionen Euro Verlust machen.

In rund 20 Tagen starten die XXI. Olympischen Winterspiele, die zwischen 12. und 28. Februar 2010, in der kanadischen Stadt Vancouver ausgetragen werden. Während die deutschen Fernsehzuschauer das Ereignis fast nur in der Nacht sehen können, haben die nord- und südamerikanischen Länder den Vorteil, die Sportübertragung tagesüber und zur Primetime zu empfangen.

Im Juni 2003 buhlten die Verantwortlichen von NBC, ESPN und FOX um die Rechte für die Winterspiele 2010 und Sommerspiele 2012. Zum damaligen Zeitpunkt war NBC noch die Nummer zwei der Networks, mittlerweile belegt man nur noch den vierten Platz. Auch die Late-Night-Shows von Jay Leno und Conan O’Brien belegten die Spitzenposition, davon ist man heute allerdings weit entfernt. Noch in den 90er Jahren gab man für die vier olympischen Veranstaltungen zwischen 2000 und 2008 3,5 Milliarden US-Dollar aus, so viel Geld haben NBC & Co. heutzutage nicht mehr zur Verfügung.

Das Internationale Olympische Komitee verlangte für die nächsten zwei Wettbewerbe rund zwei Milliarden US-Dollar. Kontrahent FOX war diese Angelegenheit zu heiß und bot „lediglich“ 1,3 Milliarden US-Dollar, der Sportsender ESPN konnte mit solchen Summen nicht mithalten. Letztlich bekam NBC den Zuschlag, da man 820 Millionen US-Dollar für Vancouver und 1,18 Milliarden US-Dollar für London ausgab. Um einen kleinen Teil der Kosten reinzuholen, kündigte der damalige Mutterkonzern General Electric an, 200 Millionen US-Dollar an Sponsoring zuzuschießen.

Die damaligen Chefs von NBC nahmen an, dass man mit den Werbezeitenverkäufen rund 900 Millionen US-Dollar umsetzen könne. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Fernsehstation mit der Veranstaltung 200 Millionen US-Dollar Verlust mache. Das liegt vor allem an der Weltwirtschaftskrise, da die Unternehmen nicht bereit sind, solche immensen Summen für TV-Werbung auszugeben. NBC Universal-Sport-Chef Dick Ebersol sagte gegenüber der New York Times, dass man im Jahr 2003 nicht wusste, dass ein halbes Jahrzehnt später die Wirtschaft stockt und schließlich zusammenbricht. Ob man in Zukunft sparsamer mit den Firmengeldern umgeht oder ob man bereits in einigen Jahren von diesem Zwischenfall gar nichts mehr weiß, wird sich erst zeigen.

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