Primetime-Check

Freitag, 08. Januar 2010

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Waren Jauch und Geissen an diesem Freitag zu schlagen? Konnten sich die Blockbuster der Privaten gegen «Harry Potter» behaupten? Wie lief der erste Comedy-Freitag des neuen Jahres?

Überraschung am Freitagabend: Sowohl bei den Gesamtzuschauern, als auch in der Zielgruppe ging der Tagessieg an die Öffentlich-Rechtlichen. So schaffte die ARD mit seinem «Traumhotel» mit 7,73 Millionen Zuschauern eine wirklich traumhafte Reichweite, auch der daraus resultierende Marktanteil von 22,6 Prozent konnte sich sehen lassen. Und selbst die jungen Zuschauer entschieden sich zu einem durchaus respektablen Teil für den in Nordthailand gedrehten Film, wenngleich 1,35 Millionen und 10,3 Prozent in der Zielgruppe deutlich nicht zum Tagessieg reichten. Den holte sich dafür das ZDF, das mit Erfolg auf eine erneute Ausstrahlung von «Harry Potter und der Gefangene von Askaban» setzte. Das dritte Abenteuer des Zauberlehrlings landete beim Gesamtpublikum mit 4,73 Millionen und 14,1 Prozent nur auf Platz drei, bescherte den Mainzern allerdings ein ungewohntes Quotenhoch bei den 14- bis 49-jährigen: 2,76 Millionen und 20,8 Prozent sind etwa das Dreifache des aktuellen ZDF-Monatsdurchschnitts.

Und somit lief «Wer wird Millionär?» auf RTL so schwach wie seit langer Zeit nicht mehr: Zwar konnte man sich mit genau sechs Millionen Quizinteressierten und 17,7 Prozent Marktanteil immerhin hinter dem «Traumhotel» auf Platz zwei einordnen, jedoch fehlten die für Privatsender immer besonders wichtigen jungen Zuschauer. Hier kamen vergleichsweise mäßige 1,87 Millionen auf den Geschmack, unterdurchschnittliche 14,8 Prozent waren die Folge. «Die ultimative Chart Show» konnte im Anschluss mit einer neuen Ausgabe, in der ein Kultsong von Miguel Rios zur größten Pop-Hymne aller Zeiten gewählt wurde, deutlich stärkere 2,21 Millionen und 18,6 Prozent generieren. Der Verlust der Gesamtreichweite auf 3,53 Millionen wird daher zu verschmerzen sein. Mit einem großen Schock beginnt der erste Freitagabend mit regulärem Programm für Sat.1, denn bis in die Nacht herein verharrte der erste Fun-Freitag auf einstelligen Werten. Am schlimmsten lief ausgerechnet die «Schillerstraße» um 20:15 Uhr, die lediglich 1,39 Millionen erreichte, wovon 0,92 als werberelevant galten. Die Marktanteile von 4,1 bei allen und 7,2 bei den Jungen sind desaströs. «Ladykracher» und «Pastewka» konnten zwar jeweils die Zwei-Millionen-Marke knacken, verharrten aber in der wichtigen Zielgruppe mit 9,0 Prozent bzw. 9,5 Prozent ebenfalls erstmals auf einstelligen Werten. Ein WM-Special der «Oliver Pocher Show» zeigte, dass die Deutschen ein halbes Jahr vor Turnierbeginn noch nicht so recht im WM-Fieber sind, da auch diese Ausgabe der Late Night mit 7,3 Prozent in der Zielgruppe baden ging. Insgesamt interessierten sich nur 1,16 Millionen BRD-Bürger für die lustige Fußballrunde mit Tom Bartels, Werner Hansch und Rudi Assauer.

Im Blockbuster-Duell der Privatsender hatte wenig überraschend Pro Sieben das Sagen: Die Actionkomödie «Rush Hour» mit Jackie Chan generierte zur besten Sendezeit 2,19 Millionen Menschen und 6,5 Prozent des Gesamtpublikums. Der bei den Werberelevanten erreichte Wert von 11,1 Prozent war allerdings auch nicht mehr als solide. Solide ist aber im Vergleich zum Abschneiden der anschließenden Free TV-Premiere «Walking Tall» ein wahrer Erfolg, denn dieser Actionstreifen holte fast schon katastrophale 7,1 Prozent bei den jungen Zusehern. Wenn es um Quotenflops geht, kann RTL II aber sehr gut mitreden: Das von Denzel Washington in der Hauptrolle gespielte Sportlerdrama «Gegen jede Regel» berührte nur 2,5 Prozent der Fernsehenden bei 0,83 Millionen Zusehern. Klar unterdurchschnittlich sind auch die 0,59 Millionen Jungen, die zu mauen 4,5 Prozent führten. Dafür war das Interesse am nachfolgenden Gruselstreifen «Ghost Ship» den Umständen entsprechend hoch: 0,98 Millionen bedeuteten ab 22:15 Uhr immerhin solide 4,2 Prozent, in der Zielgruppe schaffte das blutige Geschehen rund um ein Geisterschiff mit 0,75 Horrorfans dem schwachen Lead-In zum Trotz sogar gute 7,1 Prozent.

Dass mit Serien am Freitagabend nicht unbedingt ein Blumentopf zu gewinnen ist, zeigten die Werte von VOX und kabel eins. Auf ersterem lief wieder einmal die Erfolgsserie «CSI: NY», die mit einer erneuten Wiederholung jedoch bei mäßigen 1,78 Millionen Menschen und 5,3 Prozent hängen blieb, während es in der Zielgruppe immerhin noch zu 6,7 Prozent reichte. Gewohnt schwach lief auf kabel eins mit 0,94 Millionen interessierten Bundesbürgern erneut «Ghost Whisperer», durch das der Sender zu dieser Zeit wieder einmal zum Schlusslicht avancierte. Im Anschluss konnte sich eine Doppelfolge von «Cold Case» zwar auf 1,35 bzw. 1,31 Millionen Deutsche steigern, die Marktanteile blieben mit 4,0 und 4,8 Prozent aber überaus mittelmäßig.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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