Fernsehfriedhof

Der Fernsehfriedhof: «Großstadtträume»

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Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 48: Das Spin-Off von «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten».

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir des gescheiterten Versuchs aus einer erfolgreichen Serie noch mehr Profit schlagen zu wollen.

«Großstadtträume» wurde am 08. Mai 2000 bei RTL geboren und entstand zu einer Zeit, als der Sender mit seiner Daily Soap «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten» täglich Rekordquoten erreichte. Was lag daher näher, als auf der Basis der hauseigenen Geldmaschine einen Ableger in Auftrag zu geben? Im Gegensatz zur Vorlage sollte es das Spin-Off sogar ins Abendprogramm schaffen und war damit die erste Primetimesoap Deutschlands.

Der Grundstein der Serie wurde bereits bei «GZSZ» gelegt: Nach vier Jahren Abwesenheit kehrte Biest Tina Zimmermann in den Folgen 1970 bis 1976 wieder zurück nach Berlin und riss sich gleich als erste Amtshandlung das damalige Stadtmagazin „City Lights“ unter den Nagel. Dort knüpfte dann die Handlung von «Großstadtträume» an, denn die Serie erzählte die kleinen und großen Dramen um die Zeitung, die von der neuen Besitzerin in „Pool“ umbenannt wurde.

Für die Rückkehr der Tina Zimmermann konnte allerdings nicht mehr die eigentliche Darstellerin Sandra Keller gewonnen werden, sodass Ulrike Frank ihre Rolle übernahm. Mit ihrer besten Freundin Mila Engel wurde eine weitere Figur der Soap wiederbelebt. Direkt aus dem Cast von «GZSZ» wechselte zudem Laurent Daniels, der seine Rolle als Szene-DJ Philip Krüger gleich mitnahm.

Zu sehen war die Serie montags um 20.15 Uhr. Obwohl man sich größte Mühe gab die Erzählstränge mit «GZSZ» eng zu verflechten und auf diese Weise von dessen Erfolg profitieren wollte, wurde das Spin-Off nicht angenommen. Schon die Premiere lief mit rund drei Millionen Zuschauern und etwa 14 Prozent Marktanteil verhalten. Bis zur vorzeitigen Absetzung der ursprünglich 26 geplanten Ausgaben sanken sie sogar auf knapp eineinhalb Millionen ab.

«Großstadtträume» wurde am 26. Juni 2000 beerdigt und erreichte ein Alter von sieben Folgen. Die Serie hinterließ elf bereits produzierte Episoden, die nie im Fernsehen gezeigt wurden, während sich das Original auch nach über 20 Jahren an einer ungebrochenen Beliebtheit erfreute. Hauptdarstellerin Ulrike Frank kehrte nach dem Ende der Primetimeserie in ihrer neuen Rolle als Katrin Flemming-Gerner wieder in die Ur-Soap zurück und ist dort bis heute zu sehen.

Möge die Serie in Frieden ruhen!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs widmet sich der gescheiterten Soap-Hoffnung von Sat.1.

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