Vermischtes

SWR: Strategie für jüngere Zuschauer

von  |  Quelle: SWR
Intendant Peter Boudgoust sieht Nachholbedarf im Bereich des Fernsehen und nimmt die Radiosender als Vorbild. In Zukunft werde es daher Einschnitte geben.

Der Südwestrundfunk (SWR) steht nach Angaben seines Intendanten Peter Boudgoust vor einem entscheidenden strategischen Umbau. Er kündigte bei einer Rundfunkratssitzung an, dass er einen Strategieprozess angestoßen habe mit dem Ziel, "Qualität für alle" zu bieten.

"Es genügt nicht mehr, Programme für traditionsverwurzelte Milieus zu machen. Der SWR muss vor allem im Fernsehen stärker die Mitte der Gesellschaft erreichen", sagte Boudgoust. "Außerdem müssen wir zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um jungen Menschen Programmangebote zu machen, die ihrem Lebensgefühl entsprechen." Um das Ziel zu erreichen, habe die SWR-Geschäftsleitung drei strategische Projekte festgelegt.



So soll beim ersten Projekt im SWR Fernsehen stärker die moderne Mitte der Gesellschaft - also die "Bürgerliche Mitte" - erreicht werden. Das zweite Projekt bezieht sich auf die "Digital Natives", die in der digitalen Welt aufgewachsen sind. Das dritte Projekt heißt "Nachrichten für alle" und zielt auf eine multimediale aktuelle Berichterstattung. Jedes der Projekte wird von zwei Direktoren federführend betreut.

Ausgangspunkt dieses strategischen Umbaus sei eine Analyse der Zielgruppen, die der SWR gegenwärtig erreicht. Boudgoust (Foto): "Wir haben festgestellt, dass der SWR im Hörfunk gut aufgestellt ist, weil wir mit verschiedenen Wellen verschiedene Milieus abdecken: Von eher 'Traditionsverwurzelten' bei SWR4 über die sogenannte 'Bürgerliche Mitte' bei SWR1 und SWR3 bis hin zu den jungen Zielgruppen bei DASDING." Vor allem im Fernsehen sieht es Nachholbedarf.

Da sei der SWR sehr stark bei den älteren Zuschauergruppen, bekomme aber beim jüngeren Publikum die starke Konkurrenz der Privatsender zu spüren. Boudgoust: "Unsere Programme müssen jünger und innovativer werden, und gleichzeitig wollen wir unsere Stärken stärken, also unsere starken Marken ausbauen und weiterhin auf regionale Berichterstattung setzen." Umgekehrt bedeute das aber, dass der SWR, auch mit Blick auf die sich verschlechternde finanzielle Situation, an anderer Stelle zurückstecken und einsparen müsse.

Boudgoust: "Wir werden weniger Programm-Mittel in traditionelle Milieus investieren, werden nicht etwas nur deshalb anbieten, weil alle anderen es auch machen. Deshalb werden wir andere Sendungen, Engagements und Projekte bewusst auslaufen lassen müssen. Das wird uns in manchen Fällen auch wehtun, und wir werden Entscheidungen treffen, für die wir in der Öffentlichkeit nicht immer nur Lob ernten werden - aber zu diesem Weg der Zukunftssicherung gibt es keine Alternative." Welche Sendungen der Reform zum Opfer fallen sollen, sagte Boudgoust nicht.

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