Die Kritiker

«Lasko – Die Faust Gottes»

von

Story:


Lasko, Meister traditioneller Kampfkünste lebt mit seinen Brüdern des Ordens Pugnus Dei in einem Kloster. Doch immer wieder ist es seine Aufgabe, Menschen in Not zu helfen und für Gerechtigkeit zu kämpfen. Dafür braucht Lasko keine Waffen.v

In Congo-City verfolgt die BKA-Beamtin Sophia von Erlen den Waffenhändler Viktor Lunth. Als dieser, nach einem gelungenen Waffendeal mit einem afrikanischen General, den Flieger nach Frankfurt besteigt, folgt ihm Sophia in die Maschine.

Allerdings ahnt Sophia nicht, dass Lunth seine Verfolgerin längst bemerkt und seine Auftraggeber im Vatikan informiert hat: die Geheimloge Ares. Deren führende Köpfe, Kardinal Clemenza und Graf von Lenck wollen unter allen Umständen verhindern, dass Lunth in die Hände der Polizei fällt. Sie lassen die Ehefrau des Piloten entführen, das Deutsche Flugkontrollzentrum besetzen und die Boing umlenken.

Darsteller:
Mathis Landwehr («Kampfansage») ist Lasko
Stephan Bieker («Herzog») ist Gladius
Simone Hanselmann («Alles außer Sex») ist Sophia von Erlen
Andrè Hennicke («GSG 9») ist Hans Keller
Burkhard Driest («Sieben Monde») ist Abt Patricius
Karl Merkatz («Das Wunder von Loch Ness») ist Magnus
Tim Wilde («Ossi’s Eleven») ist Quintus
Oliver Stritzel («Fünf Sterne») ist Lunth

Kritik:


Einen Namen wird RTL derzeit nicht gerne hören: «Der Puma» war eine Marterial-Arts-Serie des Kölner Senders, die vor einigen Jahren auf Sendung war – ein großer Erfolg war sie trotz des damaligen Action-Booms nicht. Fernsehmacher vergessen so etwas gerne und so ist es wenig verwunderlich, dass 2009 nun die schoon länger geplante neue Produktion von action concept über die Bildschirme flimmert. «Lasko» kommt vom gleichnamigen Fernsehfilm, der 2006 für richtig hohe Quoten sorgte. Die Macher hinter «Lasko» sind größtenteils übrigens die gleichen wie bei «Alarm für Cobra 11» - Regisseur Axel Sand setzte beispielsweise viele Episoden rund um die Autobahnpolizisten um.

«Lasko» spielt in beeindruckenden Kulissen, alte Gemäuer wurden für die Aufnahmen des Klosterlebens gewählt, auch zahlreiche andere Szenen, die in Büros von Kirchen oder Orden spielen, wurden an schönen Plätzen aufgenommen. Alltäglich ist so etwas im deutschen Fernsehen nicht – eben, weil es recht teuer ist. Bis zu einer Million Euro hat eine Episode der neuen Action-Serie gekostet. Gleich zu Beginn des Piloten bekommt der Zuschauer beeindruckende Bilder zu sehen:

«Lasko» und andere Mönche des Ordens kämpfen in einem Feuerring – orange, die Farbe des Feuers, zieht sich ohnehin durch die ganze Episode. All das, was mit dem Orden Pugnus Dei zu tun hat, ist in warmen Licht gehalten. Anders hingegen die Einsatzzentrale des BKA, in der man übrigens mit André Hennicke auf einen Bekannten von «GSG 9» stößt. Hennicke spielte auch in der Sat.1-Serie einen Einsatzleiter, sodass er sich eigentlich nicht groß umstellen musste.

Zu bemängeln ist ganz klar die fehlende Struktur der ersten 15 Minuten: Was Hauptfigur Lasko tut und warum er in den Mittelpunkt gerückt wird, ist völlig unklar. Als normales Ordensmitglied, dass zwar gut kämpfen kann, aber keine zentrale Rolle hat, ist dies doch eigentlich unnötig? Ähnlich verhält es sich mit Simone Hanselmann, die eine BKA-Beamte spielt. Sie hat eine Verbindung mit dem Orden, ihr verschwundener Vater gehörte diesem an. Ansonsten erfährt man über sie in der gesamten Episode kaum etwas – Charaktereigenschaften hätten der Figur durchaus gut getan.

Richtig albern wird die Serie, als Lasko in einem Boxzelt auf seinen Ordensbruder Gladius, trifft. Der gemütliche Gefährte nimmt dort an einem wohl illegalen Boxfight teil – natürlich in Ordenskutte – um Geld für Alkohol zu bekommen. Dieser ist nämlich Gladius’ Schwäche. Dass direkt im Anschluss an diese Szene eine sehr gefühlvolle folgt, nutzt nicht wirklich etwas. Der Bruch ist zu hart – so kann Klamauk nicht Klamauk sein und Gefühlvolles nicht gefühlvoll.

Natürlich gibt es in «Lasko» zahlreiche Szenen, die unrealistisch sind. Die BKA-Einsatzzentrale, die Vermutung plötzlich und noch dazu als 100 Prozent sicher hinstellt und daraufhin einen ganzen Einsatztrupp an den entsprechenden Ort schickt oder eben «Lasko» selbst, der eine ganze Kompanie an Schurken im Alleingang dingfest macht. Das erinnert fast ein bisschen an den Klassiker «Der Clown», was wiederum fast für Pluspunkte sorgt. Spannend ist der Pilot zur Serie nämlich durchaus, wenngleich es noch deutlich besser hätte sein können, wären die Autoren über die ein oder andere Schwachstelle noch einmal drübergegangen.

Welche Rolle «Lasko» in der Serie genau einnehmen wird, ob er in jeden Fall ganz zufällig rutschen wird, ist im Übrigen noch unklar. Zu sehr sollten die Autoren die Gemüter der Zuschauer in Sachen Klamauk allerdings nicht strapazieren.

RTL zeigt «Lasko – Die Faust Gottes» ab Donnerstag, 18. Juni 2009, donnerstags um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/35554
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