Fernsehfriedhof

Der Fernsehfriedhof: «Veronas Welt»

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Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 37: Der gemeinsame Tod von dem Dativ und von dem Genitiv.

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir der Sendung mit dem Blubb.

«Veronas Welt» wurde am 07. August 1998 bei RTL geboren und entstand auf dem Karrierehöhepunkt von Kultfigur Verona Feldbusch. Durch ihre Blitzehe mit Dieter Bohlen und die anschließenden, unbeholfenen Moderationen beim RTL II-Erotik-Magazin «Peep!» wurde sie als naives, dummes Mädchen, das die deutschen Grammatik nicht beherrschte, deutschlandweit bekannt. Was lag da näher als ihr eine eigene Personality-Show auf einem prominenteren Sender zu geben?

Und so wurde ihr das minimalistische Konzept auf den Leib geschrieben. In jeder Ausgabe begrüßte Verona zwei prominente Gäste, mit denen sie versuchte gehaltvolle Gespräche zu führen. Angereichert wurde dies mit Sketchen und wiederkehrenden Auftritten von Chaos-Reporter Theo West, den Strippern „California Dream Men“ und später Ingo Appelt sowie Atze Schröder. Die Musik lieferte dabei Mambo-Kurt an seiner Orgel. Besondere Highlights waren zudem die Auftritte von „Fari im Ferrari“ - einem kleinen Hund in einem Spielzeugauto. Anhand dieser Showelemente kann man sich vorstellen welches Niveau die gesamte Sendung hatte. Dazu kam ein pinkes Studio mit viel Plüsch, einer Eckcouch, Gipshunden, Kuscheltieren und Fotoalben, das angeblich Veronas Hamburger Wohnung nachempfunden war.

Die alberne Sendung entwickelte sich am späten Freitagabend zu einem Überraschungserfolg für RTL mit bis zu zweieinhalb Millionen Zuschauern und machte vor allem der «Harald Schmidt Show» im Gegenprogramm zu schaffen. Mit der zweiten Staffel entschieden sich die Programmverantwortlichen daher die Show ab dem 10. April 1999 auf den Samstagabend um 22.00 Uhr zu verlegen. Dort schlug sich das Format allerdings nicht mehr ganz so gut. Auch einige konzeptionelle Veränderungen konnten dem Abwärtstrend nicht entgegenwirken. Dazu sorgten die ewig gleichen Klischees über Veronas Dummheit für eine Übersättigung ihrer Figur, sodass die Show nachdem sie um eine Stunde nach hinten verlegt wurde, komplett eingestellt wurde. Ab September 2002 wiederholte SuperRTL die Reihe noch einmal am Samstagabend.

«Veronas Welt» wurde am 04. März 2000 beerdigt und erreichte ein Alter von 39 Folgen. Die Show hinterließ die Moderatoren Verona Feldbusch, die mittlerweile den Nachnamen Pooth trägt und sich zur erfolgreichen Unternehmerin und Werbeikone gewandelt hat. Rund ein Jahr später sorgte sie dann mit einer peinlichen Werbeaktion für ihre neue Reihe «Einfach Verona!» für Aufsehen.

Mögen der Show in Frieden ruhen tun!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs befasst sich mit einem Vorläufer von «Deutschland sucht den Superstar».

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