Wirtschaft

Noch mehr Schulden: Rote Zahlen für ProSiebenSat.1

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Die Jahreszahlen des Fernsehunternehmens liegen vor und sie sehen alles andere als gut aus.

Die Übernahme der europäischen Fernsehgruppe SBS ist unter anderem schuld daran, dass die ProSiebenSat.1 Media AG richtig tief in den roten Zahlen steckt. 2008 war kein gutes Jahr für das Fernsehunternehmen, unter dem Strich kam ein deutliches Minus heraus. 129,1 Millionen Euro Schulden machte die AG im Jahr 2008. 2007 erwirtschaftete der Konzern noch einen Gewinn 35,8 Millionen Euro.

Schlecht für das Unternehmen: Der Umsatz ging recht deutlich zurück: 3,054 Milliarden Euro erwirtschaftete man, das entspricht einem Minus von 5,7 Prozent. Positive Effekte erhofft man sich in diesem Bereich durch den anstehenden Umzug von Sat.1 nach Unterföhring und die Tatsache, dass die deutschen Fernsehaktivitäten somit nahezu komplett in Bayern zentralisiert sind. Das spart Kosten, die sich wohl in einem Jahr positiv auf die Bilanz auswirken werden.

Der neue CEO des Unternehmens, Thomas Ebeling (Foto), der seit Januar die Nachfolge von Guillaume de Posch angetreten ist, steht schweren Zeiten gegenüber. „Ich trete als CEO eines Unternehmens an, das 2008 in schwierigen Situationen große Stärke gezeigt hat. Weitsichtige unternehmerische Entscheidungen wurden getroffen, wichtige operative und strategische Ziele sind erreicht“, kommentierte er die Lage am Mittwoch. Trotz EM und Olympia habe die deutsche Senderfamilie ihren Marktanteil gesteigert, freut sich der Fernsehboss.



Genau diese deutsche Senderfamilie mutiert allerdings zum großen Sorgenkind. Zwar sind die Marktanteile sehr ordentlich, die Umsätze entwickeln sich im Vergleich zum europäischen Ausland aber unterdurchschnittlich. In allen Quartalen gab es in Deutschland Umsatzrückgänge, viele ausländische Fernsehsender konnten zumindest in der ersten Hälfte 2008 ein positives Ergebnis vorweisen. Keinerlei Informationen gab es am Mittwoch darüber, wie weit die Pläne den Sender 9Live zu verkaufen, vorangeschritten sind. Call-In gilt nicht wirklich als Zukunftsmodell, aktuell könnte man für den Mitmachkanal aber wohl noch gutes Geld bekommen.


Keine Aussagen gab es seitens der AG über die erwarteten Ergebnisse im Jahr 2009. Grund hierfür sei die schwierige wirtschaftliche Lage – für eine exakte Prognose sei es daher zu früh. "Das Herzstück eines erfolgreichen TV- und Medien-Unternehmens ist und bleibt natürlich eine hohe Programmqualität. Hier wollen wir neue Erfolge erzielen“, so Thomas Ebeling abschließend. Damit nimmt er seine Programmmacher Guido Bolten, Thilo Proff und Jürgen Hörner in die Pflicht. Sie haben die Aufgabe die Zuschauer mit ihren Programm in Zukunft wieder mehr zufrieden zu stellen.

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