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Lieber Volker Herres, ...

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als Nachfolger von Mr. Süßstoff, wie Günter Struve einst wegen seiner Liebe zu seichten Degeto-Filmchen und Serien wie «In aller Freundschaft» gerne genannt wurde, haben sie es sicherlich nicht ganz leicht. Seit einigen Wochen sind Sie nun im Amt, ständig wissend um die Schwachstellen im eigenen Programm. Die beiden Polittalks seien da genannt und der Sendeplatz der «Tagesthemen». Der Montagabend und der tägliche Sendeplatz um 18:55 Uhr.

Dass ARD-Mühlen langsam mahlen, dürfte Ihnen bewusst sein und dennoch haben Sie im Falle der Bundesliga-Rechte kürzlich doch recht schnell ein Machtwort gesprochen. «Anne Will» soll ihren Sendeplatz behalten, stattdessen sollen lieber die Dritten über den rollenden Ball berichten – sicherlich eine Lösungs-Möglichkeit, die der föderale Verbund der ARD mit sich bringt. Aber ist es auch die. Ich denke, wir sind uns darin einig, dass dies keineswegs so ist.



Sicherlich: Eine Aufwertung für die Dritten Programme wären Bundesliga-Zusammenfassungen durchaus, doch weshalb überhaupt wurden die Rechte an die ARD vergeben? Sicherlich: Ihr Angebot, Herr Herres, muss gut gewesen sein. Sehr gut höchstwahrscheinlich. Doch im Interesse einflussreicher Werbefirmen, die gutes Geld in die Vereine pumpen, wäre ein größeres Publikum natürlich weitaus sinnvoller – und das ist in den Dritten eigentlich nicht zu finden.

Sie hat das natürlich nicht zu stören, wie Sie in dieser Woche offen zugaben. „Ausstrahlungsrechte bedeuten, dass wir ab 21:45 Uhr am Sonntag Bundesligaberichte zeigen können, dies aber nicht ab diesem Zeitpunkt tun müssen“ – das sagten Sie vor wenigen Tagen in einem Interview und so mancher Bundesliga-Verantwortliche dürfte sich angesichts dessen ganz gewiss ein wenig verschaukelt vorkommen. So etwas ist wohl wirklich nur in der ARD möglich.

Ohnehin bleibt noch eine Frage offen: Wie werden die teuren Fußball-Rechte eigentlich refinanziert, wenn die ARD sonntags doch überhaupt keine Werbung ausstrahlen darf?

Herzliche Grüße
Alexander Krei

Volker Herres ist seit November 2008 Programmdirektor der ARD.

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