Die Kritiker

«Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen»

von

Story


Als Bella zu ihrem Vater, dem örtlichen Polizeichef, in den verregneten Küstenort Forks zieht, schließt sie an ihrer neuen Highschool schnell neue Freundschaften. Nur der umwerfend coole Edward - bleichgesichtig schön wie eine griechische Statue - verhält sich distanziert und ablehnend. Mit gutem Grund, wie sich alsbald herausstellt.

Einerseits fühlt er sich unwiderstehlich von der spröden Bella angezogen, gleichzeitig befürchtet er, sie im Blutrausch zu töten. Dabei sind Edward und seine Familie erklärte "Vegetarier", denn sie ernähren sich ausschließlich von Tierblut. Anders als ein durchreisendes Trio von Blutsaugern, die sich das Fleisch der örtlichen Bevölkerung munden lassen.

Darsteller


Kristen Stewart («Into the Wild») ist Bella Swan
Robert Pattinson («Harry Potter und der Orden des Phoenix») ist Edward Cullen
Billy Burke («24 – Day 2») ist Charlie Swan
Ashley Greene («Desire») ist Alice Cullen
Nikki Reed («O.C., California») ist Rosalie Hale
Jackson Rathbone («Beautiful People») ist Jasper Hale
Kellan Lutz («90210») ist Emmett Cullen
Peter Facinelli («Damages») ist Dr. Carlisle Cullen
Cam Gigandet («O.C., California») ist James
Taylor Lautner («My Own Worst Enemy») ist Jacob Black
Anna Kendrick («Star Camp») ist Jessica Stanley
Michael Welch («Joan of Arcadia – Die himmlische Joan») ist Mike Newton

Kritik


Es gibt unzählige Vampir-Geschichten und alle paar Jahre kommt eine neue Welle dieses Genres auf. In den vergangenen zwei Jahren startete bei CBS die Serie «Moonlight», ehe im Sommer beim amerikanischen Bezahlsender HBO Alan Ball («Six Feet Under») sein neuestes Werk namens «True Blood» unterbrachte. Nun versucht sich die Firma Goldcrest Pictures an dem knapp zweistündigen Kinofilm «Twilight». Die Independent-Produktion wird von Summit Entertainment (USA) und Concorde Film (Deutschland) vertrieben.

Die Romanvorlage stammt von Stephenie Meyer, deren Band im Jahr 2005 erstmals erschien. Im Gegensatz zu vielen anderen Adaptionen bleibt die Vorlage weitesgehend erhalten, die Autorin Melissa Rosenberg machte daraus aber einen sehr schnulzigen Film. Vor allem die letzten Minuten sind für die männlichen Zuschauer kaum noch erträglich, da sich die Charaktere gegenseitig vollsülzen – den weiblichen Kinogängern könnte dies aber sehr gefallen. Die Serie von Meyer hat bislang noch drei weitere Bücher, ob diese noch verfilmt werden, ist bislang unklar.

In «Twilight» gibt es sehr viele Charaktere, weshalb die einzelnen Figuren recht platt erscheinen. Mit Ausnahme von Bella Swan und Edward Cullen entsprechen die Charaktere dem oberflächlichen Bild einer Kleinstadt. Da gibt es die Schöne, den Verrückten, den seltsamen Arzt, den wortkargen Sherriff und die überfreundliche Bedienung. Allerdings ist die Geschichte ordentlich konstruiert, der Plot konzentriert sich auf das Kennenlernen zwischen Bella und Edward, das benötige Hindernis, um einen Film zu komplettieren, ist ebenfalls vorhanden.

Da die Produktion ohne großes Budget auskommen musste, wurden viele Spezialeffekte recht billig inszeniert. Oftmals wurden einige Stellen weichgezeichnet oder mit einer Wackelkamera aufgenommen. Das größte Manko ist allerdings die Nichtbeständigkeit der Vampir-Autoren: Während Mick St. John nicht in die Sonne kann, weil er diese nicht verträgt, funkeln die Charaktere aus «Twilight» wie Diamanten. Insofern sollten die Verfasser der Kino- & Fernsehproduktionen ein einheitliches Universum bedienen, wobei das auch nicht einmal bei der Superman-Sage funktioniert hat.



Alles in allem ist «Twilight» ein durchschnittlicher Popcorn-Kinofilm, der seine Chance verpasst hat, etwas Außergewöhnliches zu sein. Andere Vampir-Produktionen – jüngst eben «Blood Ties» (RTL II) oder «Moonlight» (ProSieben) – haben den Stoff wesentlich besser verpackt. Auch wenn eine Fernsehserie natürlich mehr Zeit hat, die Geschichte zu erzählen, so muss sich ein Kinofilm auch die Zeit nehmen, um die Geschichte der Kreaturen zu erläutern.

«Twilight» startet am 15. Januar 2009 offiziell in den deutschen Kinos.

Kurz-URL: qmde.de/32529
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