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RTL II zieht die Notbremse bei «Big Brother». Doch: Gibt es überhaupt noch Chancen auf Besserung der Zuschauerzahlen?

«Big Brother» ist aktuell ein Desaster: Auch wenn die Quoten in den vergangenen Tagen wieder anstiegen – 5,2 Prozent sind klar zu wenig für den großen Bruder. Insider vermuten, dass die Vorabendsendung im Schnitt etwa acht Prozent holen muss, damit sich das Projekt für den Sender lohnt. Von diesen Zahlen ist man derzeit aber meilenweit entfernt – und wird es auch noch eine Zeit lang bleiben. Am Wochenende will man das Haus komplett umbauen und die größten Kritikpunkte der Experten berücksichtigen. Die hässliche Höllenkluft wird Geschichte sein, der Cast soll teilweise ausgetauscht werden, einige Regeln und Konzepte werden über den Haufen geworfen.

Es ist eine große Aufräumaktion, die am Samstag beginnen wird. Wichtig ist hierbei eines: RTL II hat sich für einen Neustart entschieden, aber es ist kein Start. Deshalb wird das Publikum diesen Schritt keineswegs sofort belohnen. Die Quoten steigen bestenfalls langsam – und das eben nur, wenn künftig keine Fehler mehr gemacht werden. In Köln und München erwartet derzeit wohl niemand sprunghaft steigende Marktanteile.



Doch auch die Illusion, mit «Big Brother 9» im Schnitt noch auf sieben oder acht Prozent Marktanteil zu kommen, wird wohl eine solche bleiben. Das Makel, das diese Runde eben mit sich trägt, wird immer heften bleiben – und verhindern, dass man über sehr viel mehr als sechs Prozent Marktanteil hinauskommen kann. Für die zehnte Staffel, wann auch immer so kommt, muss daher der große Wurf her.

Aber bleiben wir bei Staffel neun: Mit der Renovierung des Hauses und dem Einzug einer Porno-Queen ist man lange nicht am Ende des Ziels. Die Liveshow bedarf einer dringenden Überarbeitung, auch viele Feinheiten in den Tageszusammenfassungen passen noch nicht. Was hat der Sommerhit „Ruby“ beispielsweise als Song während einer Schneeballschlacht zu suchen? Wieso werden viele Geschichten des Hauses nicht richtig erzählt? Wer kam auf die Idee, wieder lange Duschsequenzen in die Tageszusammenfassung zu packen?

Seit Staffel acht ist fast Jedem bekannt, dass vor allem Hausfrauen «Big Brother» ansehen, die sich an nackten Damen vermutlich nur wenig erfreuen können. Die wichtigsten Fehler hat man bei RTL II und Endemol nun also erkannt: Und es ist lobenswert, dass man diese auch behebt – schließlich ist es ein Eingeständnis dieser, dass am Montag nun fast alles von vorne losgeht. Wünschenswert wäre es, dass die Macher der RTL II-Show künftig noch mehr auf das eingehen, was die zahlreichen Fans sich wünschen. Tolle Ideen und Vorschläge gibt es dort zur Genüge. Nur entsteht bei den Stammzuschauern manchmal der Eindruck, dass die Mails, die Fans an Endemol und RTL II schicken, sofort im Papierkorb landen.

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