Vermischtes

Kogel wollte «Big Brother» zu Sat.1 holen

von  |  Quelle: Spiegel
Der ehemalige Chef von Sat.1 hat sich einst stark gemacht für die Ausstrahlung von «Big Brother». Dieses Vorhaben sei jedoch abgelehnt worden.

Der frühere Sat.1-Chef und Constantin-Boss Fred Kogel trauert den alten Zeiten hinterher. "RTL am Samstagabend sieht heute genauso aus wie das ZDF in den achtziger Jahren. Nur leider sieht das ZDF eben heute nicht mehr so aus", sagte Kogel, der einst auch Unterhaltungschef beim ZDF war, im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

"Eine so gut gemachte Show wie «Das Supertalent» von RTL müsste heute eigentlich beim ZDF laufen", so Kogel weiter. Als er in den 90ern zu Sat.1 wechselte, sei der Sender "eine Mischung aus «Glücksrad», Heizdeckenverkauf und US-Lizenzserien" gewesen. Kogel: "Ich musste das ganze Programm umbauen. Da sind erst mal Zuschauer weggeblieben. Aber man muss Gesellschafter haben, die das aushalten und sich ernsthaft über Programm auseinandersetzen wollen."



Mit Springer und Kirch, den damaligen Eignern, habe es durchaus auch Streit gegeben, wie er sagt, "aber letztlich haben die mich machen lassen. In meinen sechs Jahren bei Sat.1 wurde von Hunderten Programmvorhaben nur eines abgelehnt." Bei diesem Format handelte es sich um «Big Brother». "Ich wusste, das Programm hat was, auch wenn es an die Schmerzgrenze geht. Im Aufsichtsrat gab es eine harte Qualitätsdiskussion, die war sicher berechtigt. Als es später bei RTL II ein Monster-Erfolg wurde, hat aber auch niemand gesagt: Hätten wir es bloß gemacht! Es war eine klare Entscheidung gefallen, aus Qualitätsgründen."

Auch ProSieben wurde das Format übrigens seinerzeit angeboten, wie der ehemalige Endemol Deutschland-Chef Borris Brandt vor einigen Jahren im Quotenmeter.de-Interview sagte. "Ich bin der erste Programmdirektor der Welt gewesen, der «Big Brother» unterschrieben hat. Da war ich noch bei ProSieben. Und genau deswegen bin ich auch bei ProSieben rausgeflogen, weil Herr Bauer damals nicht an Reality geglaubt hat." Nach den katastrophalen Quoten der aktuellen «Big Brother»-Staffel dürfte die Erleichterung bei ProSieben allerdings groß sein.

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