Die Kritiker

«Einer bleibt sitzen»

von
Story
Michel ist am Ende seiner Kräfte. Nachdem seine Freundin mit ihm Schluss macht, erfährt er auch noch zufällig, dass sein bester Freund seit vier Monaten eine Affäre mit ihr hat. Wütend setzt er sich auf sein Motorrad und fährt immer schneller, bis er die Kontrolle verliert und im Krankenhaus wieder aufwacht. Die erschütternde Diagnose: Er ist querschnittsgelähmt und muss sein restliches Leben im Rollstuhl verbringen.

Ein entscheidender Nebeneffekt: Er weiß nichts mehr von der Beziehung zwischen seinem besten Freund und seiner Freundin. Diese versuchen ihn erst einmal aus seiner Dauerdepression zu hieven. Nach zahlreichen Anlaufschwierigkeiten überzeugen seine besten Freunde ihn mit der Idee, sich selbst in einen Rollstuhl zu setzen und gemeinsam in ein Aufbaucamp für Behinderte zu fahren. Können sie in Michel wieder den unbeschwerten Lebenswillen hervorrufen? Was passiert, wenn er von der ganzen Wahrheit erfährt?

Darsteller
Volker Bruch («Der Baader Meinhof Komplex») ist Michel
Florian Jahr («Verrückt nach Clara») ist Stefan
Trystan Wyn Puetter («Montag kommen die Fenster») ist Memme
Karoline Schuch («Weltstadt») ist Sabine
Nele Müller-Stöfen («Der Kapitän») ist Julia Brenner
Rosalie Thomass («Beste Zeit») ist Clarissa
Charly Hübner («Krabat») ist Jürgen

Kritik
„Man sagt, dass Krisen auch Chancen sind. Und dass man aus Niederlagen gestärkt hervorgeht. Das ist Schwachsinn. Wenn‘s dir scheiße geht, dann geht's dir scheiße. Da helfen auch keine schlauen Sprüche.“ So beginnt der Film «Einer bleibt sitzen» vom Regisseur Tim Trageser («Ein verlockendes Angebot», «Tollpension»). Michels Weltsicht wird so schnell deutlich: Er glaubt nicht daran, dass man aus eigener Kraft wieder nach oben kommen kann.

Der Anfang des Films ist sehr schön inszeniert. Eine zum Teil eingesetzte verwackelte Handkamera verbildlicht den Gemütszustand des Protagonisten. Hinzu kommen die Szenen nach der Beichte, in denen er auf dem Motorrad sitzt, die Hintergrundgeräusche und -musik ausgeblendet sind und man nur seinen durchdringenden Schrei wahrnimmt.

Nach dem Unfall schreitet der Film – passend zu seinem verlorenen Lebenswillen - in wesentlich langsamerem Tempo voran. In diesen Momenten, in denen man Michel zum ersten Mal im Rollstuhl sieht, überzeugt Volker Bruch durch ein sehr intensives Spiel. Ab dem Behinderten-Camp hat der Film leider einige Längen und es ist auch vorhersehbar, in welche Richtung sich der Film entwickelt. Trotzdem kann man ihn uneingeschränkt empfehlen.

„Man sagt, dass Krisen auch Chancen sind. Und dass man aus Niederlagen gestärkt hervorgeht. Das ist Schwachsinn. Wenns dir scheiße geht, dann geht's dir scheiße. Der einzige, der dir helfen kann, das bist du selbst. Und deine Freunde. Wenn du welche hast.“

Die ARD zeigt «Einer bleibt sitzen» am Mittwoch, den 8. Oktober 2008, um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/30180
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