Die Kritiker

«Putzfrau Undercover»

von
Story
Maja Berger ist Anwältin aus Leidenschaft und die Karrierekurve zeigt stetig nach oben. Als ein Anwalt in der Kanzlei in den Ruhestand entlassen wird, wittert sie ihre Chance, befördert zu werden. Doch es kommt alles ganz anders: Sie wird in das Büro ihres Chefs gerufen und wegen eines fatalen Fehlers entlassen. Obwohl sie die Unschuld beteuert, hat ihr Vorgesetzter kein Erbarmen. Sie steht auf der Straße.

Maja Berger wäre allerdings nicht Maja Berger, wenn sie kampflos aufgeben würde. Sie sieht ihre Sekretärin Saskia, wie sie sich mit ihrem ehemaligen Anwalts-Gegner Alexander Gronert amüsiert. Da schießt es ihr durch den Kopf: Sie haben absichtlich die Zahlen vertauscht, um sie loszuwerden. Ihr kommt die Idee, sich durch das Putz-Unternehmen in die Firma einzuschleichen und zu beweisen, dass sie unschuldig ist. Nach Unstimmigkeiten entschließt sich die Putzkolonne, mit allen Mitteln gegen die Betrüger vorzugehen.

Darsteller
Julia Koschitz («Doctor's Diary») ist Maja Berger
Katy Karrenbauer («Was am Ende zählt») ist Petra Borchert
Alexander Beyer («Unschuldig») ist Jan Beckmann
Martina Hill («Switch Reloaded») ist Saskia
Oliver Mommsen («Der Mann an ihrer Seite») ist Alexander Gronert
Gina-Lisa Lohfink («Germany's Next Topmodel») ist Michaela Borchert

Kritik
Gina-Lisa Lohfink. In einem Film. Richtig gelesen. Die Dame, die in der dritten Staffel «Germany's Next Topmodel» für Furore sorgte und den Zuschauer schon mit Formaten wie «Gina-Lisas Welt» und «Taff City Check» malträtierte, hat einen kurzen, sehr kurzen Gastauftritt in der ProSieben-Eigenproduktion «Putzfrau Undercover» als Tochter der Putzikone Petra Borchert. Und trotzdem steht sie in der Internet Movie Database an dritter Stelle der Schauspielerliste. Zum Glück sagt dieser brillanter PR-Schachzug nicht allzu viel über die Qualität des Films aus.

Ralf Huettner, zuletzt verantwortlich für das RTL-Event «Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen» und drei Folgen der ProSieben-Kultserie «Dr. Psycho», hat sich in Deutschland längst etabliert und ein TV-Film dieser Art scheint eher ein Fingerspielchen für ihn zu sein.

Die gute Nachricht: Es gibt keine Liebesgeschichte in diesem Film. Das muss heutzutage gesondert erwähnt werden, da es nicht allzu oft der Fall ist. Das energiereiche Schauspiel von Julia Koschitz kann so manche Story-Schwäche glattbügeln. Sie gewinnt der nicht besonders einfallsreichen Handlung einen gewissen Charme ab.

Der Film wirft mit Klischees nur so um sich. Die Putzfrauen sind ordinär, reden nur über Sex, klauen die Wertsachen und vertrinken den Champagner. Und am Ende halten die Frauen natürlich zusammen. Irgendiw funktioniert der Film trotzdem. Er ist flott inszeniert und glücklicherweise dominiert Katy Karrenbauer mit ihrer Persönlichkeit nicht den ganzen Film. Gina-Lisa (ihr Auftritt grenzt wirklich an die Lächerlichkeit des Jahres) ist auch nur kurz zu sehen.

Wer nette Unterhaltung ohne jeglichen Anspruch und überzeugende Schauspieler mag, kann getrost einschalten.

ProSieben zeigt «Putzfrau Undercover» am Samstag, den 27. September 2008, um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung.

Kurz-URL: qmde.de/30000
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