Die Kritiker

«Und Jimmy ging zum Regenbogen»

von
Story
Nach Jahren kommt Manuel Aranda aus Argentinien nach Berlin zurück, um den Sarg seines unverhofft ermordeten Vaters in das südamerikanische Land zu überführen. Doch sein Aufenthalt dauert länger an als zunächst angenommen. Das Überwachungsvideo einer Bibliothek klärt kurz nach seinem Eintreffen, dass sein Vater offenbar von der Bibliothekarin vergiftet wurde. Diese nimmt sich kur darauf das Leben.

Als Manuel das Grab von Valerie Steinfeld besuchen will, trifft er auf die junge Polizistin Irene Waldeck, die sich als Enkelin der Mörderin herausstellt. Zusammen beschließen sie, sich dem Fall anzunehmen und herauszukriegen, was zu dem Tod der beiden führte. Dass sie tief in der Vergangenheit recherchieren müssen, um auf die Fährte des Geheimnisses zu kommen, hätten sie anfangs nicht gedacht. Immer weiter dringen sie in das Leben zur NS-Zeit ein.

Darsteller
Heino Ferch («Der Baader Meinhof Komplex») ist Manuel Aranda
Dennenesch Zoudé («Hinter Gittern») ist Irene Waldeck
Wolf-Dietrich Sprenger («Unser Kindermädchen ist ein Millionär») ist Kriminalrat Groll
Elisabeth Rath («Todsünde») ist Martha Waldeck
Judy Winter («Neues vom Wixxer») ist Nora Hill
Suzan Anbeh («Unser Charly») ist Yvonne
Maria Mägdefrau («Die Gustloff») ist Valerie Steinfeld
Edgar M. Böhlke («Zoogeflüster – Komm mir nicht ins Gehege!») ist Rodolpho Aranda

Kritik
„And Jimmy went to the rainbow's foot. Because he was five. And a man. And that's how it all began.“ Diese Zeilen sind nicht nur der Titel des Films, sondern bilden auch den Schlüssel zum Geheimnis der Handlung. Nach dem Buch von Johannes Mario Simmel verfilmte der Regisseur Carlo Rola «Und Jimmy ging zum Regenbogen» ein zweites Mal für das ZDF. Dabei herausgekommen ist ein Film, der zu konventionell inszeniert wurde und auf den man hätte verzichten können.

Die Kinofassung von 1970 (in der Judy Winter ebenfalls als Nora Hill auftrat) war nach dem Erfolg des Buchs nur eine Frage der Zeit. Warum der Stoff jetzt neu belebt wird, ist unterdessen ein Rätsel. Als die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, verlegt sich der Fokus der Geschichte fast ausschließlich auf die Vergangenheit. Zwar liegen in der NS-Zeit die Gründe für den Tod von Manuel Arandas Vater, die Tagebucheinträge langweilen aber mit der Zeit erheblich.

Die schwarz-weißen Rückblenden fügen sich auch nicht wirklich gut in die Gegenwart des Films ein. Zu verworren und komplex scheinen die Zusammenhänge. Dennenesh Zoudé und Heino Ferch spielen zwar gegen die Schwäche der Inszenierung sehr überzeugend, die Aufmerksamkeit des Zuschauers geht aber an einigen Stellen verloren. Die Neuauflage ist nur bedingt zu empfehlen. Die Machart des Films nimmt der Geschichte zu oft den Wind aus den Segeln.

Das ZDF zeigt «Und Jimmy ging zum Regenbogen» am Mittwoch, den 24. September 2008, um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung.

Kurz-URL: qmde.de/29927
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