International

Bollywood in der Krise

von  |  Quelle: Hollywood Reporter
Während das US-Kino floriert, verzeichnet Indiens Filmindustrie in der ersten Jahreshälfte viele Flops und Verluste von 37,5 Millionen Dollar.

Die Bilanz der ersten Hälfte des Jahres 2008 sieht düster aus für das indische Kino, das weltweit unter dem Namen Bollywood bekannt geworden ist. Viele Filme lagen weit unter den Erwartungen, berichtete ein dort führendes Wirtschaftsmagazin am Montag. In der indischen Economic Times wurde eine Übersicht veröffentlicht, laut der die 47 Hindi-sprachigen Filme, die von Januar bis Juni veröffentlicht wurden nur 75 Millionen US-Dollar einspielten und damit die Erwartungen der Industrie weit verfehlten.

„Es war ein schlechtes Jahr, in dem viele große Filme gescheitert sind“, erklärte der Filmkritiker und Industrieanalyst Rajeev Masand gegenüber dem Hollywood Reporter. Zu den wenigen Erfolgen der ersten Jahreshälfte gehören der Actionfilm «Race» und «Jannat», in dem es um illegale Wetten auf Kricket geht. Auch das Historienepos «Jodhaa Akbar» konnte mit einem weltweiten Einspielergebnis von 30 Millionen Dollar sein hohes Budget von zehn Millionen Dollar wieder einspielen.

Doch damit allein werden die hohen Prognosen für das laufende Jahr nicht mehr erfüllt werden können. Das angepeilte Jahreswachstum von 13 Prozent scheint nach der ersten Jahreshälfte unerreichbar optimistisch. Nachdem schon der stargespickte Film «Tashan» von Multiplex-Besitzern boykottiert und von Kritikern zerrissen wurde und scheiterte, stehen auch die Zeichen für die im Juli startende, teure SciFi-Romanze «Love Story 2050» schlecht – die ersten Kritiken fielen überwiegend negativ aus. Masand, ein Kritiker von CNN-IBN sagt voraus, dass der Film ebenfalls unter den Erwartungen laufen wird.




Doch sieht er Hoffnung: „Dieses Jahr ist besonders, weil zwei Hollywood Studios – Disney und Warner – mit lokalen Produktionen an den Start gehen werden.“ Disney wird mit «Roadside Romeo» eine Koproduktion mit Yash Raj vorstellen und Warner Bros. arbeiten mit dem etablierten Filmemacher Rmesh Sippy an «Chandni Chowk to China». Hoffnung macht auch das letzte Jahresquartal: Im Oktober beginnt die festlichere Jahreszeit in Indien, in der traditionell die größten Kassenerfolge erzielt werden. Die könnte das bisher schlechte Abschneiden Bollywoods in der Jahresbilanz noch retten, auch wenn die Einkünfte sicher keinen Anlass zum Feiern bieten werden.

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