Die Kritiker

«Alles was recht ist»

von
Story:
Die erfahrene Richterin Lena Kalbach ist eine Frau mit moralischen Prinzipien - und wenn sie diese verletzt sieht, vergisst sie schon mal ihre juristischen Pflichten. So etwa, als es dem gewieften Anwalt Teddy Klein gelingt, einen Mandanten mit windigen Methoden freizuboxen: Empört verweigert Lena die Urteilsverkündung! Zur Strafe wird die aufmüpfige Richterin vom Landgericht Frankfurt in die hessische Provinz versetzt - ausgerechnet in ihre Heimatstadt Fulda, deren Enge sie vor 30 Jahren entflohen war. Hier lebt ihre erwachsene Tochter Nike, die am örtlichen Gericht als Staatsanwältin arbeitet, mit ihrem Mann Johannes und ihren beiden Kindern Clara und Emanuel.

Während Johannes und die Kinder sich freuen, ist Nike nicht gerade begeistert vom plötzlichen Auftauchen ihrer Mutter. Kein Wunder: Die quirlig-rebellische Alt-68erin Lena und ihre traditionsbewusste, strenge Tochter könnten unterschiedlicher kaum sein. Als Lena sich dann auch noch in die Erziehung der Teenagerin Clara einmischt, die sich zu Nikes Entsetzen in den angeblichen Kleindealer Ben verliebt hat, nehmen die Spannungen zwischen den beiden ungleichen Frauen immer mehr zu - alte Verletzungen brechen auf und ungelöste Konflikte kommen ans Licht. Aber auch am Amtsgericht der verschlafenen Provinzstadt sorgt Lena für ungewohnte Unruhe.

Aber während die Kollegen rätseln, wie lange die Großstadtjuristin wohl durchhält, findet Lena an dem ihr zugeteilten Fall immer mehr Geschmack: Der renommierte Zeitungsverleger Dr. Jobst Grübel soll wegen Unzurechnungsfähigkeit von seinen Kindern entmündigt werden - und als Anwalt fungiert dabei Lenas "Lieblingsfeind" Teddy Klein. Keine Frage, dass Lena diesen Fall mit der für sie typischen Eigenwilligkeit untersucht. Mit überraschenden Ergebnissen für alle Beteiligten…

Darsteller:
Michaela May ist Dr. Lena Kalbach
Fritz Karl ist Teddy Klein
Anna Schudt ist Dr. Nike Reichert
Oliver Breite ist Johannes Reichert
Helmfried von Lüttichau ist Dr. Kästle
Vadim Glowna ist Dr. Jobst Grübel

Kritik:
Alles was recht ist, aber dieser Film ist wirklich leichte Kost… Sicherlich: Wenn man an Produktionen von ARD Degeto denkt, kommen einem zu allererst Herschmerz-Geschichten in den Sinn – an ausgezeichnete Filme wie den «Contergan»-Zweiteiler denkt man meistens nicht. «Alles was recht ist» liegt irgendwo dazwischen: Ganz bestimmt handelt es sich bei dem Film mit Michaela May in der Hauptrolle nicht um billiges Trash-Fernsehen, doch wirklich hochwertig ist die Produktion auch nicht.

Die Handlung – versetzte Richterin trifft in Kleinstadt auf ihre Tochter – ist leicht vorhersehbar und bietet entsprechend wenig Spannungspotenzial. Irgendwie hat man all das schon in anderen Filmen gesehen. Überraschende Momente, die den Film retten könnten, sind bei «Alles was recht ist» leider Fehlanzeige. Stattdessen wird das Publikum mit einem absurden Fall konfrontiert, bei dem man allenfalls deshalb lachen muss, weil der komplette Plot an den Haaren herbeigezogen wirkt.

Hinzu kommen noch hölzerne und weitgehend leere Dialoge zwischen den einzelnen Hauptpersonen. Auch das ist alles andere als neu. Ebenfalls negativ: Obwohl es sich eigentlich um eine Komödie handelt, werden die Lachmuskeln der Zuschauer kaum strapaziert – mehr als ein müdes Lächeln wird dem Publikum kaum abgerungen. Dafür ist die Geschichte einfach zu langweilig.

Dass der Film möglicherweise in Serie gehen wird, wird beim Betrachten schnell deutlich. Die Story bietet natürlich genügend Stoff dafür, doch sollte künftig das Niveau des Erstlings gehalten werden, wird es wohl zu langweilig – eine deutliche Steigerung muss her, vor allem inhaltlich. So ist die Komödie jedenfalls allenfalls Mittelmaß. Lust auf mehr macht sie eigentlich nicht.

Das Erste zeigt «Alles was recht ist» am Donnerstag, den 21. Februar 2008 um 20:15 Uhr.

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